Kunst sammeln

Eine Geschichte von Leidenschaft und Macht

Hans-Ulrich Thamer

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Hans-Ulrich Thamer, Kunst sammeln (2015), WBG, Darmstadt, ISBN: 9783805349642

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Beschreibung

Kunst zu sammeln ist eine Leidenschaft. Kirchenfürsten, Könige, Bankiers und Industrielle sind ihr gleichermaßen verfallen. Diese Kulturgeschichte gibt einen umfassenden Überblick vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Sie fragt nach den Motiven der Sammler, ihren ästhetischen Präferenzen und der Bedeutung des Sammelns für das kulturelle Leben.

Beschreibung / Abstract

Exakt 1397 Gemälde, 343 Zeichnungen und 542 Skulpturen trug Erzherzog Wilhelm Leopold zusammen. Er legte damit den Grundstock für die berühmten Habsburger Kunstsammlungen. Katharina die Große besaß bei ihrem Tod fast 4000 Gemälde und Zehntausende von Zeichnungen. Der Aachener Fabrikant Peter Ludwig verteilte seine Schätze auf 21 Museen in aller Welt. Passionierte Kunstsammler gab es zu allen Zeiten. Frömmigkeit, Machtstreben und Besitzerstolz trieben sie an.
Hans-Ulrich Thamer verfolgt die Geschichte von Sammlern und Mäzenen vom späten Mittelalter bis heute. Der Bogen spannt sich von den frühen kirchlichen und dynastischen Sammlungen über die barocken Wunderkammern und das bürgerliche Museum des 19. Jh. bis zur aktuellen Expansion des Kunstmarkts. Vorgestellt werden die Sammler selbst, aber auch Agenten, Kuratoren und Kritiker. Die kluge Schilderung von persönlichen Vorlieben, Motiven und Sammlungsstrategien erlaubt zugleich einen Blick auf die grandiosen Kunstwerke in der Eremitage, dem Wiener Belvedere oder der Barnes Foundation.

Beschreibung

Prof. Dr. em. Hans-Ulrich Thamer lehrt Neuere und Neueste Geschichte an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Er war Gastkurator am Deutschen Historischen Museum und ist Mitglied des Wissenschaftlichen Beirates des Militärhistorischen Museums Dresden sowie des Germanischen Nationalmuseums Nürnberg.

Inhaltsverzeichnis

  • Front Cover
  • Titel
  • Widmung
  • Impressum
  • Inhalt
  • 1. Sammeln. Leidenschaft und Geltung
  • Die Motive des Sammlers
  • Anthropologie des Sammelns
  • Funktionen des Sammelns
  • Sammler und Mäzene, Kunsthändler und Museen. Ein Beziehungsgeflecht
  • 2. Kirchenschätze und fürstliche Schatzkammern. Frömmigkeit und Macht
  • Zeichen der Frömmigkeit
  • Dynastische Sammlungen und Schatzkammern
  • 3. Makrokosmos im Mikrokosmos. Natur und Kunst in der Renaissance
  • Das Studiolo. Eine Schaubühne der Welt
  • Die Kunst- und Wunderkammern. Die Welt in der Stube
  • 4. Patrizier und Bürger als Kunstsammler in deutschen Handelsstädten im 17. und 18. Jahrhundert
  • Der Kaufmann Paulus Praun aus Nürnberg
  • Everhard Jabach. Ein Kölner Kaufmann in Paris und seine Kunstsammlungen
  • Niederländische Kunstsammlungen
  • Bürgerliche Kunstsammlungen im 18. Jahrhundert
  • 5. Fürstliche Kunstsammlungen im 18. Jahrhundert. Sammeln als Herrschaftsrepräsentation
  • Die Entstehung der sächsischen und brandenburgischen Kunstkammern
  • Von Düsseldorf nach München. Die Entstehung der Wittelsbacher Kunstsammlungen
  • Die „Galleria“ in Pommersfelden
  • Friedrich der Große als Kunstsammler
  • Katharina die Große. Eine leidenschaftliche Sammlerin
  • Ein Museumsbau in Kassel? Der hessische Landgraf und seine Sammlungen
  • 6. Die Erfindung nationalen Kulturgutes. Sammeln in Zeiten des Umbruchs 1770–1815
  • Der patriotische Geschmack im Ancien Régime
  • Verlusterfahrung und national-patriotisches Rettungswerk. Wallraf, Städel und die Brüder Boisserée
  • Der Monarch als Sammler und die Museumsgründungen im Vormärz
  • 7. Die Blütezeit bürgerlichen Sammelns. Alte Meister und moderne Kunst in Villen und Museen
  • Wirtschaftsbürgerliche Eliten und ihre Privatsammlungen
  • Das Museum als Leitinstitution des Sammelns
  • Wirtschaftsmacht und Kunstsammlungen. Monarchische Kunstfreunde und bürgerliche Kunstförderung
  • Berlin als Kunststadt
  • 8. Der Aufbruch in die Moderne. Sammler und Kunsthändler zwischen Kaiserreich und Weimarer Republik
  • Sammler und Kunsthändler als Wegbereiter des Impressionismus
  • Sammler und Mäzene auf dem Berliner Kunstmarkt
  • Die Internationale von Sammlern der Moderne
  • Kunsthändler als Vermittler
  • 9. Die Zerstörung der Vielfalt. Kunstraub und Sammelwahn im „Dritten Reich“
  • Die Verfolgung der Moderne und das Schicksal jüdischer Sammlungen
  • Enteignung und Raub. Die Zerstörung von Kunstsammlungen
  • Rettung im „Hinterstübchen“. Sammler und Kunsthändler als Bewahrer der Moderne
  • Die Inszenierung als Kunstfreunde. Die NS-Führung und ihre „Sammlungen“
  • NS-Eroberungskrieg und Kunstraub
  • 10. Von Josef Haubrich zu Peter Ludwig. Die Wiederentdeckung der Avantgarde und die Entstehung des öffentlichen Privatmuseums
  • Sammeln als Erinnerung und Rehabilitation der Moderne
  • Stiftungen und Museumssammler
  • Die Emanzipation des Sammlers und das öffentliche Privatmuseum
  • Literatur
  • Personenregister
  • Back Cover

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