WBG Deutsch-Französische Geschichte Bd. VIII

Das Trauma des Großen Krieges 1918 bis 1932/33

Nicolas Beaupre

Diese Publikation zitieren

Nicolas Beaupre, Institute Historique Allemand (Hg.), Michael Werner (Hg.), WBG Deutsch-Französische Geschichte Bd. VIII (2019), WBG, Darmstadt, ISBN: 9783534745623

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Beschreibung

Schwieriger lassen sich die Bedingungen für eine gute Koexistenz kaum vorstellen als für Frankreich und Deutschland in der Zwischenkriegszeit. Zwar ist mit dem Frieden von Versailles die deutsche Niederlage festgeschrieben, an den Folgen des Krieges aber tragen beide Seiten schwer, beide leiden unter politischer Zerrissenheit und der Krise der Demokratie. Nicolas Beaupré arbeitet differenziert Konfrontation und Interaktion zwischen beiden Staaten in schwerer Zeit heraus, zwischen den beiden Staaten, die später die europäische Einigung initiieren werden.

Beschreibung / Abstract

Die schwierige Moderne – unter diesem Schlagwort lässt sich die Situation Deutschlands wie Frankreichs nach dem Ersten Weltkrieg trefflich beschreiben. Zwar war im Frieden von Versailles die Niederlage Deutschlands festgeschrieben worden, aber beide Länder litten gleichermaßen unter den Kriegsfolgen, unter innerer politischer wie sozialer Zerrissenheit. Die Krise der Demokratie, häufige Regierungswechsel und die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise belasteten beide Nationen schwer. Die Großwetterlage stand mehr auf Sturm, als dass sich ruhigere Verhältnisse ankündigten. Nicolas Beaupré gelingt es vorzüglich, die Geschichte der beiden Staaten und die unterschiedlichen Interaktionen in dieser unruhigen Zeit nachzuzeichnen. Detailliert verfolgt er den konfrontativen Kurs der Politik, letztendlich vergebliche Versuche der Annäherung, und das Ende einer möglichen Koexistenz durch die Machtübernahme Hitlers. Sieben Jahre später wird Frankreich, wird die Dritte Republik beim Einmarsch der Wehrmacht zusammenbrechen.

Beschreibung

Nicolas Beaupré, geb. 1970, promovierte in Geschichte an der Universität Paris-X-Nanterre und hat sich auf die Zwischenkriegszeit und die Folgen des Ersten Weltkrieges auf Frankreich und Deutschland spezialisiert.


Guido Braun, geb. 1970, forschte an den Deutschen Historischen Instituten in Rom und Paris, promovierte an der Sorbonne und lehrt seit 2007 Geschichte an der Universität Bonn.

Michael Werner, geb. 1946, studierte Germanistik, Romanistik und Geschichte in Freiburg, München und Bonn und lebt seit 1969 in Paris. Seit 1991 ist er Professor für Sozialgeschichte der deutsch-französischen Kulturbeziehungen an der École des Hautes Études en Sciences Sociales (EHESS), wo er auch das Centre de recherches interdisciplinaires sur l'Allemagne leitet.


Claire Gantet, geb. 1967, ist Historikerin an der Université de Paris I – Panthéon Sorbonne und hat 2005/06 ein Förderstipendium des Historischen Kollegs, München.Bernhard Struck, geb. 1972, ist Historiker am Berliner Kolleg für Vergleichende Geschichte Europas.

Rolf Große studierte Geschichte, Lateinische Philologie und Historische Hilfswissenschaften an der Universität zu Köln, wo er 1984 auch promoviert wurde. 2001 erfolgte seine Habilitation an der Universität Heidelberg. Große ist am DHIP Fachgebietsleiter für Mittelalter, Leiter der Gallia Pontificia, Redaktionsleiter der Francia sowie Redakteur der Studien und Dokumente zur Gallia Pontificia.
Seine Forschungsschwerpunkte sind Westeuropa im Hochmittelalter, deutsch-französische Beziehungen, Landesgeschichte der Île-de-France, die Abtei Saint-Denis sowie die Diplomatik der älteren Papsturkunde.

Jean-Marie Moeglin ist Professor für Mittelalterliche Geschichte an der Université Paris XII (Val de Marne, École Pratique des Hautes Études). Seine Forschungsschwerpunkte sind neben der allgemeinen Geschichte des Mittelalters die Geschichte der politischen Strukturen und Mentalitäten, die Konstruktionen von Staat und Nation in Frankreich und in Deutschland sowie die Diplomatie- und Ritualgeschichte.


Rainer Babel habilitierte sich 2001 in München und ist nach Lehraufträgen an den Universitäten Zürich und Saarbrücken Abteilungsleiter für den Bereich Frühe Neuzeit am DHI Paris.

Nicolas Beaupré, geb. 1970, promovierte in Geschichte an der Universität Paris-X-Nanterre und hat sich auf die Zwischenkriegszeit und die Folgen des Ersten Weltkrieges auf Frankreich und Deutschland spezialisiert.


Hélène Miard-Delacroix ist Professorin für zeitgenössische Geschichte und Zivilisation Deutschlands an der Université Paris-Sorbonne. Sie ist Trägerin des deutschen Bundesverdienstkreuzes und des Internationalen Forschungspreises der Max Weber Stiftung 2017. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die Geschichte der Bundesrepublik Deutschland und der deutsch-französischen Beziehungen, insbesondere die deutsch-französische Perzeptionsgeschichte und die vergleichende Geschichte der politischen Kultur.

Bernhard Struck ist Reader in Modern History an der University St. Andrews, Schottland. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten zählen die neuere und neueste Geschichte Frankreichs, Deutschlands und Polens sowie die Felder der Reise- und Migrationsgeschichte, die Geschichte von Grenzen und die Geschichte transnationaler Expertennetzwerke.

Ulrich Pfeil ist Professor für Deutschlandstudien an der Universität Paul Verlaine, Metz. Zuvor war er DAAD-Lektor an der Sorbonne Nouvelle (1996-2002), Forscher am Deutschen Historischen Institut Paris (2002-2009) und Professor für Deutschlandstudien an der Universität Jean Monnet, Saint-Étienne (2005-2009). Er ist Autor des Buches „Die ›anderen‹ deutsch-französischen Beziehungen. Die DDR und Frankreich 1949-1990“, Köln 2004.

Corine Defrance ist Historikerin am Centre National de la Recherche Scientifique (CNRS, Institut IRICE/Université de Paris 1-Panthéon-Sorbonne) und wissenschaftliche Mitarbeite-rin bei der Editionskommission der französischen diplomatischen Akten des französischen Außenministeriums. Von ihr erschien u.a. „La politique culturelle de la France sur la rive gauche du Rhin (1945-1955), Straßburg 1994 und zusammen mit Ulrich Pfeil: „Le Traité de l’Élysée et les relations franco-allemandes, 1945 - 1963 - 2003“, Paris 2005 (dt. Ausgabe „Der Élysée-Vertrag und die deutsch-französischen Beziehungen 1945 - 1963 - 2003“, München 2005).

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Titel
  • Impressum
  • Inhalt
  • Einleitung: Verletzungen und Traumata
  • I. Überblick
  • Karte
  • 1. Den Krieg beenden?
  • 2. Den Krieg trotz allem hinter sich lassen: Die Demobilisierung der Soldaten in Deutschland und Frankreich
  • 3. Kriegerischer Frieden: Versailles
  • 4. Auge in Auge: 1919-1924
  • 5. 1924-1930: Die große Illusion des Friedens
  • 6. Innere und äußere Krisen (1929-1933)
  • II. Fragen und Perspektiven
  • 1. Verletzte und geschundene Gesellschaften
  • 2. Wiederaufbauen und Reparieren
  • 3. Die besetzten Gebiete: Ort des interkulturellen Zusammentreffens und der täglichen Erfahrung von ,Fremdherrschaft'
  • 4. Die Mandatsgebiete: Besatzung und französische Einflussnahme auf deutschem Gebiet
  • 5. Vom offenen Kampf zum Machtkampf
  • 6. Langsamkeit und Zufälligkeiten bei der kulturellen Demobilisierung: Zwei Fallstudien
  • 7. Unter der Ägide von Locarno
  • 8. 1918-1932/33 als Epoche
  • Zusammenfassung
  • Deutsch-französische Chronologie 1918-1933
  • III. Bibliographie 1918-1933
  • 1. Quellen, Dokumentensammlungen und Memoiren
  • 2. Sekundärliteratur nach Themen geordnet
  • Register
  • Back Cover

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