Der Esslinger Botanische Reiseverein 1825-1845

Arno Wörz

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Arno Wörz, Der Esslinger Botanische Reiseverein 1825-1845 (2016), Logos Verlag, Berlin, ISBN: 9783832587987

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Accesses

Beschreibung / Abstract

Der Esslinger Botanische Reiseverein wurde im Jahr 1825 von dem Arzt Ernst Gottlieb Steudel und dem Pfarrer Christian Ferdinand Hochstetter mit dem Ziel gegründet, naturkundliches Material, insbesondere Herbarbelege, aus aller Welt zu sammeln und zu verteilen. Sie wollten damit erreichen, dass "Naturgegenstände" nicht nur Adligen und Reichen, sondern jedem Interessenten zugänglich sind. Daneben spielten aber auch wissenschaftliche Neugier und Erkenntnisdrang der beiden Intitiatoren eine große Rolle. Dieser Reiseverein war als Aktiengesellschaft organisiert und mit den Geldeinlagen wurden teils junge Botaniker zu Sammelreisen ausgeschickt, teils bereits vorhandene Sammlungen aufgekauft und an die "Aktionäre" verteilt. So bereiste z.B. Johann Gottlob Kurr Norwegen, Phillip Anton Christoph Endres sammelte in drei aufeinanderfolgenden Jahren in den Pyrenäen, Rudolf Friedrich Hohenacker sendete Material aus dem Kaukasus und Georg Wilhelm Schimper unternahm eine dramatische Reise nach Ägypten, Arabien und Abessinien, wo er schließlich blieb und in hohem Alter starb. Das Material des Reisevereins befindet sich heute in fast allen größeren und älteren Herbarsammlungen. Es war die Grundlage für viele Erstbeschreibungen von zahlreichen Pflanzenarten und ist bis heute für die Wissenschaft relevant. Die vorliegende Publikation befasst sich mit der Gründung des Reisevereins, der Organisation und Durchführung der Reisen und schließlich mit den Ursachen für sein Scheitern um 1845. Unveröffentlichtes Archivmaterial, vor allem Briefe, erbrachten eine Reihe neuer Erkenntnisse zu den Reisen und insbesondere zum Ende des Reisevereins.

Inhaltsverzeichnis

  • BEGINN
  • Vorwort
  • 1 Einleitung
  • 1.1 Botanik und Naturwissenschaften im 18. und frühen 19. Jahrhundert
  • 1.2 Württemberg und Esslingen in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts
  • 1.3 Quellenlage
  • 1.4 Karl Baur – der erste Chronist des Reisevereins
  • 1.5 Eine Welt zwischen Papier und Pressen – Herbarien gestern und heute
  • 1.6 Wie man zu einer Sammlung kommt: der Aufbau eines Herbariums
  • 2 Gründung und Etablierung des Botanischen Reisevereins
  • 2.1 Die Gründer
  • 2.2 Carl Friedrich Philipp von Martius
  • 2.3 Gründung, Finanzierung und Organisation
  • 2.4 Die Etiketten des Reisevereins
  • 2.5 Fünfzehn rheinische Gulden – die Preise des Reisevereins
  • 3 Die Reisenden und ihr Leben
  • 3.1 Franz Fleischer – von Tirol nach Smyrna
  • 3.2 Franz August Müller – die wilden Sarden
  • 3.3 Johann Gottlob Kurr und Johann Wilhelm Peter Hübener – Norwegen bis zum Dovrefjell
  • 3.4 Phillip Anton Christoph Endres[s] – 3 x Pyrenäen
  • 3.5 Carlo Guiseppe Bertero – Schiffbruch zwischen Tahiti und Chile
  • 3.6 Christian Friedrich Ecklon und Carl Ludwig Philipp Zeyher – Pflanzen vom Kap
  • 3.7 Rudolf Friedrich Hohenacker – vom Kaukasus nach Esslingen
  • 3.8 Georg Wilhelm Schimper und Anton Wiest – Schiffbruch, Pest und Krieg
  • 3.9 Carl J. Moser – Pennsylvania
  • 3.10 Joseph C. Frank – auf nach Ohio
  • 3.11 Johann Lhotsky – von Australien ins Armenhaus
  • 3.12 Carl Hochstetter und Heinrich Joseph Guthnick – Azoren und zurück
  • 3.13 Carl Georg Theodor Kotschy – Nilaufwärts: Ein Orkan im Sudan
  • 3.14 Friedrich Martin Joseph Welwitsch – Lissabon und nicht weiter
  • 4 Was blieb vom Reiseverein?
  • 4.1 Das schleichende Ende
  • 4.2 Rudolf Friedrich Hohenacker – der Nachfolger wider Willen
  • 4.3 Neue Arten aus aller Welt – die wissenschaftlichen Leistungen des Reisevereins
  • 4.4 Der Verbleib des Materiales des Reisevereins
  • 4.5 Kartoffeln in Abessinien – ein Werk Schimpers?
  • 4.6 ... und eine Menge Heu: Statistik
  • 5 Zusammenfassung
  • 6 Summary
  • 7 Verzeichnis der Abkürzungen
  • 8 Danksagungen
  • 9 Literatur
  • Tabellenanhang
  • Tab. 1: Die Mitglieder des Reisevereins
  • Tab. 2: Die Sammler des Reisevereins und der Umfang ihrer Sammlungen
  • Tab. 3: Aufsammlungen Endres
  • Tab. 4: Hohenackers Exsikkatenwerke

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