Die Alltagsgestaltung von Kindern als Determinante des Schulerfolgs: Wie hängen lesekulturelle und mediale Praktiken mit dem Erfolg in der Grundschule zusammen?

The Organization of Children’s Daily Lives as a Determinant of Academic Performance: How are Reading and Playing Videogames Related to Children’s Success in Primary School?

Frederick de Moll

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Frederick de Moll, Die Alltagsgestaltung von Kindern als Determinante des Schulerfolgs: Wie hängen lesekulturelle und mediale Praktiken mit dem Erfolg in der Grundschule zusammen? (27.04.2024), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISSN: 1436-1957, 2019 #3, S.265

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Accesses

Beschreibung / Abstract

Die außerschulische Alltagspraxis von Kindern gilt in der bildungssoziologischen Forschung im Anschluss an Bourdieu als zentraler Erklärungsfaktor für die anhaltende soziale Ungleichheit im Schulerfolg. Die Perspektive der Kinder und deren eigenständige Alltagsgestaltung bleiben dabei meist unberücksichtigt. Im Beitrag wird Bourdieus Transmissionsthese daher kindheitstheoretisch erweitert: Kinder werden als Akteure im Reproduktionsprozess von Bildungsungleichheit konzipiert. Hierzu werden zwei Dimensionen des Kinderlebens – Lesen (schulbildungsnah) und Videospielespielen (schulbildungsfern) – fokussiert und gefragt, inwieweit diese Praktiken den Zusammenhang zwischen kulturellem Kapital der Eltern und Schulerfolg vermitteln. Es werden Angaben von N = 1069 Kindern im Grundschulalter und deren Eltern analysiert, die in der EDUCARE-Studie befragt wurden. Im Ergebnis zeigen sich signifikante Zusammenhänge zwischen den von Kindern ohne Beteiligung der Eltern ausgeübten Praktiken und ihrem Schulerfolg. Auf die theoretisch angenommene Mediation lassen sich jedoch nur teilweise Hinweise finden. Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit eines verstärkten konzeptionellen Einbezugs der Agency von Kindern in die Forschung zu Bildungsungleichheit.

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