Justiz als gesellschaftliches Über-Ich

Zur Position der Rechtsprechung in der Demokratie

Ingeborg Maus

Diese Publikation zitieren

Ingeborg Maus, Justiz als gesellschaftliches Über-Ich (2018), Suhrkamp Verlag, Berlin, ISBN: 9783518754559

909
Accesses
6
Quotes

Beschreibung / Abstract

Mit den hier versammelten Texten zielt Ingeborg Maus auf ein Paradox der Demokratie: Einerseits setzen die Bürger großes Vertrauen in die Justiz, insbesondere das Verfassungsgericht, während das Parlament am unteren Ende der Vertrauensskala rangiert. Wenn aber Verfassungsnormen in unbestimmte »Werte« aufgelöst werden, die es erlauben, auch verfassungskonforme Gesetze auszuhebeln, erscheint das Gericht andererseits als Kontrahent der Volkssouveränität. Die Kritik dieser juristischen Praxis, die heute auch auf EU-Ebene zu beobachten ist, wird ergänzt durch einen Rückblick auf Methoden der NS-Justiz.

Beschreibung

<p>Ingeborg Maus ist emeritierte Professorin für politische Theorie und Ideengeschichte an der Goethe-Universität Frankfurt am Main.</p>

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Informationen zum Buch
  • Titel
  • Impressum
  • Widmung
  • Motto
  • Inhalt
  • Einleitung
  • I. Justiz als gesellschaftliches Über-Ich. Zur Funktion von Rechtsprechung in der »vaterlosen Gesellschaft«
  • II. Zur Ideengeschichte der Gewaltenteilung und der Justizfunktion. Demokratie und Justiz in nationalstaatlicher und europäischer Perspektive
  • III. »Gesetzesbindung« der Justiz und die Struktur der nationalsozialistischen Rechtsnormen
  • IV. Juristische Methodik und Justizfunktion im Nationalsozialismus
  • 1. Vorbemerkung zur gesellschaftlichen und rechtlichen Funktion juristischer Methodik
  • 2. Noch einmal: juristische Methode und »Gleichschaltung der Justiz«
  • 3. Ansätze juristischer Methodik im Nationalsozialismus und ihre politische und sozialökonomische Funktion
  • 4. Dualistische Rechtsstruktur und Justizfunktion
  • 5. Zusammenfassende Bemerkungen zur Kontinuität von juristischer Methodik und Justizfunktion nach 1945
  • V. Plädoyer für eine rechtsgebietsspezifische Methodologie oder: wider den Imperialismus in der juristischen Methodendiskussion
  • VI. Zur Problematik des Rationalitäts- und Rechtsstaatspostulats in der juristischen Methodik am Beispiel Friedrich Müllers
  • VII. Vom Rechtsstaat zum Verfassungsstaat. Zur Kritik juridischer Demokratieverhinderung
  • VIII. Zum Verhältnis von Recht und Moral
  • Literaturverzeichnis
  • Nachweise

Ähnliche Titel

    Mehr von diesem Autor