Erkenntnistheoretische Implikationeneiner ambivalenzsensiblen Theorie derSozialisation
Ein Kommentar zu Kurt Lüschers Sozialisationstheorie der<br><br>Ambivalenz
Annette Scheunpflug und Julia Franz
Diese Publikation zitieren
Annette Scheunpflug, Julia Franz, Erkenntnistheoretische Implikationen
einer ambivalenzsensiblen Theorie der
Sozialisation
(2016), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISSN: 1436-1957, 2016 #02, S.137
einer ambivalenzsensiblen Theorie der
Sozialisation
(2016), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISSN: 1436-1957, 2016 #02, S.137
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Beschreibung / Abstract
Mit diesem Beitrag erfolgt ein erziehungswissenschaftlicher Kommentar zu Kurt Lüschers
Überlegungen zu einer Sozialisationstheorie der Ambivalenz. Dabei wird zunächst die
bisher nur implizite Auseinandersetzung mit Ambivalenzen in Traditionen der Sozialisationstheorie
herausgearbeitet und diese über die vorwiegende Beschäftigung mit
unterschiedlichen Sozialisationsmechanismen und deren Ge sell schaftsbezügen
begründet. Darauf aufbauend wird die Bereicherung durch die – von Lüscher formulierte
– ambivalenztheoretisch fundierte Sozialisationstheorie reflektiert. Über die Thematisierung
ambivalenter Prozesse, der damit einhergehenden Verflüssigung des Spannungsverhältnisses
von Individuum und Gesellschaft und der Hervorhebung von generativen
Prozessen der Identitätsbildung ermöglicht diese heuristische Theorieperspektive
vielfältige (empirische) Anschlussmöglichkeiten. Aus erziehungswissenschaftlicher Perspektive
ergeben sich vor allem Anschlüsse an eine Reflexion des Umgangs mit Ambivalenzen
als Bildungsziel im Kontext von globalisierten und komplexen (Welt-)Gesellschaften
und eine interdisziplinäre Betrachtung von Sozialisationsprozessen im Kontext
von Life-History-Ansätzen. Damit wird auch die Auseinandersetzung mit dem Menschenbild
einer ambivalenzsensiblen Sozialisationstheorie nötig.
Schlüsselwörter: Sozialisation, Ambivalenz, Erziehungswissenschaft
This article presents an educational science commentary on Kurt Lüscher’s reflections
concerning the socialisation theory of ambivalence. It initially describes the
previously implicit examination of ambivalences in the traditions of socialisation
theory. This is substantiated by primarily focusing on the various mechanisms of
socialisation and their relationship to society. Then the enrichment through socialisation
theory based on the ambivalence theory – as formulated by Lüscher – is
Mit diesem Beitrag erfolgt ein erziehungswissenschaftlicher Kommentar zu Kurt Lüschers Überlegungen zu einer Sozialisationstheorie der Ambivalenz. Dabei wird zunächst die bisher nur implizite Auseinandersetzung mit Ambivalenzen in Traditionen der Sozialisationstheorie herausgearbeitet und diese über die vorwiegende Beschäftigung mit unterschiedlichen Sozialisationsmechanismen und deren Gesellschaftsbezügen begründet. Darauf aufbauend wird die Bereicherung durch die - von Lüscher formulierte - ambivalenztheoretisch fundierte Sozialisationstheorie reflektiert. Über die Thematisierung ambivalenter Prozesse, der damit einhergehenden Verflüssigung des Spannungsverhältnisses von Individuum und Gesellschaft und der Hervorhebung von generativen
Prozessen der Identitätsbildung ermöglicht diese heuristische Theorieperspektive vielfältige (empirische) Anschlussmöglichkeiten. Aus erziehungswissenschaftlicher Perspektive ergeben sich vor allem Anschlüsse an eine Reflexion des Umgangs mit Ambivalenzen als Bildungsziel im Kontext von globalisierten und komplexen (Welt-)Gesellschaften und eine interdisziplinäre Betrachtung von Sozialisationsprozessen im Kontext von Life-History-Ansätzen. Damit wird auch die Auseinandersetzung mit dem Menschenbild einer ambivalenzsensiblen Sozialisationstheorie nötig. Schlüsselwörter: Sozialisation, Ambivalenz, Erziehungswissenschaft This article presents an educational science commentary on Kurt Lüscher´s reflections concerning the socialisation theory of ambivalence. It initially describes the previously implicit examination of ambivalences in the traditions of socialization theory. This is substantiated by primarily focusing on the various mechanisms of socialisation and their relationship to society. Then the enrichment through socialization theory based on the ambivalence theory - as formulated by Lüscher - is reflected upon. By discussing ambivalent processes and the accompanying liquefactionof tension relationships between the individual and society, together with the emphasis on generative constructions of identities, this heuristic theoretical perspective presents a variety of possibilities for (empirical) connections. From the perspective of educational science, this primarily results in relating to a reflective
way of coping with ambivalences as an educational objective within the context of globalised and complex (world) societies, as well as an interdisciplinary discourseon the socialisation process within the context of life history approaches.
Überlegungen zu einer Sozialisationstheorie der Ambivalenz. Dabei wird zunächst die
bisher nur implizite Auseinandersetzung mit Ambivalenzen in Traditionen der Sozialisationstheorie
herausgearbeitet und diese über die vorwiegende Beschäftigung mit
unterschiedlichen Sozialisationsmechanismen und deren Ge sell schaftsbezügen
begründet. Darauf aufbauend wird die Bereicherung durch die – von Lüscher formulierte
– ambivalenztheoretisch fundierte Sozialisationstheorie reflektiert. Über die Thematisierung
ambivalenter Prozesse, der damit einhergehenden Verflüssigung des Spannungsverhältnisses
von Individuum und Gesellschaft und der Hervorhebung von generativen
Prozessen der Identitätsbildung ermöglicht diese heuristische Theorieperspektive
vielfältige (empirische) Anschlussmöglichkeiten. Aus erziehungswissenschaftlicher Perspektive
ergeben sich vor allem Anschlüsse an eine Reflexion des Umgangs mit Ambivalenzen
als Bildungsziel im Kontext von globalisierten und komplexen (Welt-)Gesellschaften
und eine interdisziplinäre Betrachtung von Sozialisationsprozessen im Kontext
von Life-History-Ansätzen. Damit wird auch die Auseinandersetzung mit dem Menschenbild
einer ambivalenzsensiblen Sozialisationstheorie nötig.
Schlüsselwörter: Sozialisation, Ambivalenz, Erziehungswissenschaft
This article presents an educational science commentary on Kurt Lüscher’s reflections
concerning the socialisation theory of ambivalence. It initially describes the
previously implicit examination of ambivalences in the traditions of socialisation
theory. This is substantiated by primarily focusing on the various mechanisms of
socialisation and their relationship to society. Then the enrichment through socialisation
theory based on the ambivalence theory – as formulated by Lüscher – is
Mit diesem Beitrag erfolgt ein erziehungswissenschaftlicher Kommentar zu Kurt Lüschers Überlegungen zu einer Sozialisationstheorie der Ambivalenz. Dabei wird zunächst die bisher nur implizite Auseinandersetzung mit Ambivalenzen in Traditionen der Sozialisationstheorie herausgearbeitet und diese über die vorwiegende Beschäftigung mit unterschiedlichen Sozialisationsmechanismen und deren Gesellschaftsbezügen begründet. Darauf aufbauend wird die Bereicherung durch die - von Lüscher formulierte - ambivalenztheoretisch fundierte Sozialisationstheorie reflektiert. Über die Thematisierung ambivalenter Prozesse, der damit einhergehenden Verflüssigung des Spannungsverhältnisses von Individuum und Gesellschaft und der Hervorhebung von generativen
Prozessen der Identitätsbildung ermöglicht diese heuristische Theorieperspektive vielfältige (empirische) Anschlussmöglichkeiten. Aus erziehungswissenschaftlicher Perspektive ergeben sich vor allem Anschlüsse an eine Reflexion des Umgangs mit Ambivalenzen als Bildungsziel im Kontext von globalisierten und komplexen (Welt-)Gesellschaften und eine interdisziplinäre Betrachtung von Sozialisationsprozessen im Kontext von Life-History-Ansätzen. Damit wird auch die Auseinandersetzung mit dem Menschenbild einer ambivalenzsensiblen Sozialisationstheorie nötig. Schlüsselwörter: Sozialisation, Ambivalenz, Erziehungswissenschaft This article presents an educational science commentary on Kurt Lüscher´s reflections concerning the socialisation theory of ambivalence. It initially describes the previously implicit examination of ambivalences in the traditions of socialization theory. This is substantiated by primarily focusing on the various mechanisms of socialisation and their relationship to society. Then the enrichment through socialization theory based on the ambivalence theory - as formulated by Lüscher - is reflected upon. By discussing ambivalent processes and the accompanying liquefactionof tension relationships between the individual and society, together with the emphasis on generative constructions of identities, this heuristic theoretical perspective presents a variety of possibilities for (empirical) connections. From the perspective of educational science, this primarily results in relating to a reflective
way of coping with ambivalences as an educational objective within the context of globalised and complex (world) societies, as well as an interdisciplinary discourseon the socialisation process within the context of life history approaches.