Über das Politische
Wider die kosmopolitische Illusion
Chantal Mouffe
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Chantal Mouffe, Über das Politische (2015), Suhrkamp Verlag, Berlin, ISBN: 9783518747537
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Beschreibung / Abstract
In westlichen Gesellschaften sind post-politische Konzepte des Dritten Weges derzeit en vogue. Sie propagieren eine konsensuelle Form von Demokratie jenseits der politischen Opposition von rechts und links. Chantal Mouffe kritisiert daran, daß diese Konzepte die antagonistische Dimension des Politischen und die Ambivalenz der menschlichen Natur leugnen. Nach einer Analyse des Begriffs des Politischen, die sich auf Carl Schmitt stützt, übt Mouffe Kritik an Habermas, Rorty, Giddens und Beck. Unter Bezug auf aktuelle Probleme wie den Terrorismus deckt sie Defizite und politische Gefahren post-politischer Konzepte auf und argumentiert zwingend gegen die Möglichkeit eines universalen rationalen Konsenses und für den antagonistischen Charakter von Politik. Über das Politische ist eine kritische Auseinandersetzung mit dem aktuellen Zustand und der Zukunft der Demokratie.
Chantal Mouffe ist Professorin für Politische Theorie am Centre of the Study of Democracy an der Universität Westminster.
Chantal Mouffe ist Professorin für Politische Theorie am Centre of the Study of Democracy an der Universität Westminster.
Beschreibung
Chantal Mouffe ist emeritierte Professorin für Politische Theorie an der University of Westminster. Sie lehrte und forschte an diversen Universitäten Europas, Nord- und Südamerikas und ist korrespondierendes Mitglied des Collège International de Philosophie in Paris. Ihr gemeinsam mit dem argentinischen Politikwissenschaftler Ernesto Laclau verfasstes Buch <em>Hegemonie und radikale Demokratie </em>gilt als ein Grundlagentext des Postmarxismus. Mouffe und Laclau entwickeln darin ein Modell der »agonistischen Politik«, das Mouffe in<em> Über das Politische</em> weiter ausarbeitete. In der Auseinandersetzung mit Ulrich Becks <em>Konzept der Subpolitik</em> und Anthony Giddens’ <em>Programm des Dritten Wegs</em> kommt Mouffe zu dem Ergebnis: »Ich behaupte, es ist nicht nur konzeptionell falsch, sondern auch mit politischen Gefahren verbunden, wenn das Ziel demokratischer Politik in Begriffen von Konsens und Versöhnung anvisiert wird. Das Streben nach einer Welt, in der die Wir-Sie-Unterscheidung überwunden wäre, basiert auf fehlerhaften Prämissen, und wer sich diese Vision zu eigen macht, muß die tatsächliche Aufgabe demokratischer Politik zwangsläufig verkennen.«
Inhaltsverzeichnis
- [Cover]
- [Informationen zum Buch und Autor ]
- [Titel]
- [Impressum]
- Inhalt
- I. Einführung
- II. Die Politik und das Politische
- Das Politische als Antagonismus
- Pluralismus und Freund-Feind-Beziehung
- Politik als Hegemonie
- Welches Wir/Sie für die demokratische Politik?
- Canettis Sicht auf das parlamentarische System
- Freud und die Identifikation
- Agonistische Konfrontation
- III. Jenseits des Modells der Gegnerschaft?
- Beck und die "Neuerfindung der Politik"
- Die Entstehung von "Subpolitik"
- Giddens und die posttraditionale Gesellschaft
- Die Demokratie demokratisieren
- Eine postpolitische Vision
- Dialogische versus agonistische Demokratie
- Die Rhetorik der Modernisierung
- Giddens und der Dritte Weg
- New Labour und die "Erneuerung" der Sozialdemokratie
- IV. Die gegenwärtigen Herausforderungen für die postpolitische Vision
- Rechtspopulismus
- Die Gefahren des konsensorientierten Modells
- Politik im Register der Moral
- Terrorismus als Folge einer unipolaren Welt
- Die Universalität der liberalen Demokratie
- V. Welche Weltordnung: kosmopolitisch oder multipolar?
- Demokratischer Transnationalismus
- Kosmopolitische Demokratie
- Demokratie und Global Governance
- Eine absolute Demokratie der "Multitude"?
- Zu einer multipolaren Weltordnung
- VI. Zusammenfassung
- Die Grenzen des Pluralismus
- Ein Pluralismus von Formen der Moderne
- Eine mestizische Konzeption der Menschenrechte
- Welches Europa?