Hand in Hand. Soziale Arbeit und Kulturelle Bildung
Rainer Treptow
Diese Publikation zitieren
Rainer Treptow, Hand in Hand. Soziale Arbeit und Kulturelle Bildung (2016), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISSN: 0340-8469, 2016 #02, S.6
72
Accesses
Accesses
1
Quotes
Quotes
Beschreibung / Abstract
Unterstützung in Lebensphasen und Lebenslagen
Da gibt es eine Gruppe von Kindern in einer Tageseinrichtung, die sich sehr fürs Malen inte-ressiert, dann auch für Malerei. Eine Sozialpädagogin zeigt ihnen Bilder von Mirà³, van Gogh, Paul Klee. Im Museum schauen sie genauer hin und befragen die Expertin für Kunstgeschich-te, natürlich nicht nur nach den Farben, auch nach den Malern selbst und ihrem Leben (vgl. Pinakothek 2015). Anderswo spielen Kinder mit Metallplatten, Rasseln, Schlagzeug. Sie hören erst genauer hin. Dann fügen sie verschiedene Klänge zusammen, bauen vielleicht ein eigenes Instrument. Wie ein Gegenstand klingt, im Wechsel mit anderen, welche Klänge man über-haupt hören kann, das kriegen sie hier gezeigt (vgl. Grassi Museum Leipzig 2015). Woanders kriegen sie so etwas so nie gezeigt.
Da gibt es ein Museum, das an Demenz erkrankten Menschen Bild- und Tasterlebnisse aus dem Spektrum alltäglicher Erfahrungsräume anbietet (vgl. Naturmuseum Winterthur 2015). Die Dinge sind vom Bauernhof, auch typisch für ein Dorf. Begleitet vom Hören entsprechen-der Geräusche dienen sie dazu, Erinnerungsspuren aus dem eigenen Leben wieder aufzuneh-men. Über diese symbolische Brücke wird das eigene Schweigen nach langer Zeit vom eige-nen Erzählen abgelöst. In einer anderen Ausstellung wird Erblindeten über den Audioguide im Ohr erklärt, welchen Gebirgsraum das Relief unter ihren tastenden Fingern abbildet. Das zu-sätzliche Wissen unterstützt sie darin, die Raumvorstellungen zu erweitern und schließlich ihre Bergwanderung vorzubereiten.
Da gibt es eine Gruppe von Kindern in einer Tageseinrichtung, die sich sehr fürs Malen inte-ressiert, dann auch für Malerei. Eine Sozialpädagogin zeigt ihnen Bilder von Mirà³, van Gogh, Paul Klee. Im Museum schauen sie genauer hin und befragen die Expertin für Kunstgeschich-te, natürlich nicht nur nach den Farben, auch nach den Malern selbst und ihrem Leben (vgl. Pinakothek 2015). Anderswo spielen Kinder mit Metallplatten, Rasseln, Schlagzeug. Sie hören erst genauer hin. Dann fügen sie verschiedene Klänge zusammen, bauen vielleicht ein eigenes Instrument. Wie ein Gegenstand klingt, im Wechsel mit anderen, welche Klänge man über-haupt hören kann, das kriegen sie hier gezeigt (vgl. Grassi Museum Leipzig 2015). Woanders kriegen sie so etwas so nie gezeigt.
Da gibt es ein Museum, das an Demenz erkrankten Menschen Bild- und Tasterlebnisse aus dem Spektrum alltäglicher Erfahrungsräume anbietet (vgl. Naturmuseum Winterthur 2015). Die Dinge sind vom Bauernhof, auch typisch für ein Dorf. Begleitet vom Hören entsprechen-der Geräusche dienen sie dazu, Erinnerungsspuren aus dem eigenen Leben wieder aufzuneh-men. Über diese symbolische Brücke wird das eigene Schweigen nach langer Zeit vom eige-nen Erzählen abgelöst. In einer anderen Ausstellung wird Erblindeten über den Audioguide im Ohr erklärt, welchen Gebirgsraum das Relief unter ihren tastenden Fingern abbildet. Das zu-sätzliche Wissen unterstützt sie darin, die Raumvorstellungen zu erweitern und schließlich ihre Bergwanderung vorzubereiten.