Gewalterfahrungen, Misstrauen und Vertrauen.Jugendliche zwischen Gewalttätigkeit und Opfer von Gewalt

Jutta Ecarius

Diese Publikation zitieren

Jutta Ecarius, Gewalterfahrungen, Misstrauen und Vertrauen.

Jugendliche zwischen Gewalttätigkeit und Opfer von Gewalt

(2015), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISSN: 0943-5484, 2015 #02, S.69

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Beschreibung / Abstract

Theoretische und empirische Analysen beschreiben viele Aspekte von Gewalt wie Verletzlichkeit, Angst, Kriminalität oder Misstrauen. In diesem Beitrag wird zunächst ein Überblick über die Gewaltforschung gegeben, um dann den Blick auf die Jugendforschung und insbesondere Peergroups zu lenken. Die Hauptforschungsfrage zum Thema Erfahrung von Gewalt in Peergroups ist: Was geschieht, wenn Jugendliche in Peergroups zu Opfern gemacht werden, wenn sie von Mitgliedern ihrer Peergroup verfolgt,

verprügelt oder gemobbt werden? Die empirischen Daten wurden im Rahmen eines qualitativen Forschungsprojektes (DFG) zum Thema "Sozial benachteiligte Jugendliche in pädagogischen Maßnahmen am Übergang Schule-Beruf" (Ecari-us u.a. 2012) erhoben. Die biographische Erzählung eines kleinen Jungen, Thilo, über dessen Gewalterfahrungen in seiner Peergroup wird analysiert und im Kontext von Gewaltforschung diskutiert. Die These von Reemtsma bietet dafür den theoretischen Rahmen.

Die Ergebnisse zeigen: Peergroups weisen Strukturen auf, die gleichzeitig Anerkennung/Vertrauen und Ge-walt/Misstrauen enthalten. Gewalterfahrung in Peergroups führen mit zum sog. Schuleschwänzen. Jugendliche benöti-gen dann professionelle Hilfe, um damit umzugehen und die Jugendforschung sollte sich mehr mit der Bedeutung von Peergroups auseinandersetzen.



Theoretical and empirical analyses describe many aspects about violence such as vulnerability, fear, crime, or distrust. This article fist cites the research on violence, and then draws attention to youth research and, in particular peer groups. Then it focuses on the experience of violence in peer groups. Main research question is "What happens when adolescents deal violently with members of their peer group and then become a victim of their peer group?" Data came from a qualitative research project (DFG) on "socially disadvantaged young people in educational activities at the transition from school to occupation" (Ecarius et.al. 2012). It involves the biographical narration of a young boy, Thilo, about experiencing violence in his peer group. The thesis of Reemtsma provides the theoretical framework to analyse and to discuss the case of Thilo. The results point out structures of peer groups which equally involves recognition, trust and violence or distrust. Experiencing violence in peer groups tends to result in being truant. So adolescents need professional help to manage with it. And youth-research has to think more about the meaning of peer groups.

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