Akte Hypo Alpe Adria
Von der Geldmaschine zum Milliardengrab. Verantwortliche, Profiteure, Hintergründe
Renate Graber und Andreas Schnauder
Diese Publikation zitieren
Renate Graber, Andreas Schnauder, Akte Hypo Alpe Adria (2015), Linde Verlag, 1210 Wien, ISBN: 9783709406441
Beschreibung / Abstract
Und der Steuerzahler zahlt …
Während die Allgemeinheit noch viele Jahre die Aufräumkosten tragen muss, sind viele Mitverantwortliche des Desasters unbehelligt geblieben. Bisher unveröffentlichte Dokumente zeigen, dass die BayernLB die Hypo 2009 längst aufgegeben hatte, als in Klagenfurt und Wien noch Wertberichtigungen und Kapitalbedarf errechnet wurden. Nach der Notverstaatlichung verschloss die Politik die Augen vor dem Problem, heftige Reibereien zwischen Vorstand, Aufsichtsrat und Bund verzögerten Weichenstellungen, bis die EU-Kommission Österreich mit ihrer Beihilfeentscheidung vor vollendete Tatsachen stellte. Bei der daraufhin gewählten Abwicklungsvariante bleiben so gut wie alle Risiken am Steuerzahler hängen.
Die Journalisten Renate Graber und Andreas Schnauder, die sich seit vielen Jahren intensiv mit der Hypo beschäftigen, haben in akribischer Recherche die heiklen Phasen nachgezeichnet, die in das Hypo-Desaster führten. Mit einer Fülle an Geheimdokumenten, Interviews und vielen anderen neuen Informationsquellen wird der Finger auf die wunden Punkte gelegt: Kriminelle Machenschaften in der Bank und schleppende Aufklärung; die Ungereimtheiten und Zahlungsflüsse beim Einstieg der BayernLB; die Defizite bei der Notverstaatlichung, bei der Österreich offenkundig über den Tisch gezogen wurde; das teure Wegschauen der Politik nach der Übernahme, die die Rechnung für den Steuerzahler laufend ansteigen ließ.
Während die Allgemeinheit noch viele Jahre die Aufräumkosten tragen muss, sind viele Mitverantwortliche des Desasters unbehelligt geblieben. Bisher unveröffentlichte Dokumente zeigen, dass die BayernLB die Hypo 2009 längst aufgegeben hatte, als in Klagenfurt und Wien noch Wertberichtigungen und Kapitalbedarf errechnet wurden. Nach der Notverstaatlichung verschloss die Politik die Augen vor dem Problem, heftige Reibereien zwischen Vorstand, Aufsichtsrat und Bund verzögerten Weichenstellungen, bis die EU-Kommission Österreich mit ihrer Beihilfeentscheidung vor vollendete Tatsachen stellte. Bei der daraufhin gewählten Abwicklungsvariante bleiben so gut wie alle Risiken am Steuerzahler hängen.
Die Journalisten Renate Graber und Andreas Schnauder, die sich seit vielen Jahren intensiv mit der Hypo beschäftigen, haben in akribischer Recherche die heiklen Phasen nachgezeichnet, die in das Hypo-Desaster führten. Mit einer Fülle an Geheimdokumenten, Interviews und vielen anderen neuen Informationsquellen wird der Finger auf die wunden Punkte gelegt: Kriminelle Machenschaften in der Bank und schleppende Aufklärung; die Ungereimtheiten und Zahlungsflüsse beim Einstieg der BayernLB; die Defizite bei der Notverstaatlichung, bei der Österreich offenkundig über den Tisch gezogen wurde; das teure Wegschauen der Politik nach der Übernahme, die die Rechnung für den Steuerzahler laufend ansteigen ließ.
Inhaltsverzeichnis
- BEGINN
- Vorwort
- Kapitel 1: Aufstieg und Fall einer Provinzbank
- Kulterer macht die Hypo groß
- Jörg Haiders Selbstbedienungsladen
- Kapitalnot macht erfinderisch
- Die Ära Tilo Berlin
- Bawag als Wendepunkt
- Family-Office und Kapitaltrog
- Bayerns letzte Chance
- Folgenschwere Dividende
- Birnbachers Parteienfinanzierung
- „Kärnten ist reich“
- Kapitel 2: Wie man eine kaputte Bank abgibt
- Rasante Talfahrt
- Erste Spannungen zwischen Wien und München
- Bayerns Fass ohne Boden
- Kreditleichen im „Fokus“
- München zapft Wien an
- Spiel mit gezinkten Karten
- Krisenmanagement in Klagenfurt
- Das Finanzministerium ziert sich
- Spiel auf Zeit
- Die Aktionäre schwächen ihre Tochter
- Notenbank in Widersprüchen
- Dreiste Kärntner, arrogante Bayern
- Neffe Pröll hilft Onkel Pröll
- Verhandeln bis zur Schalteröffnung
- Politik und Banksektor gefordert
- Tausche Kohle gegen Gewährleistung
- „Mia hom ka Göld“
- Wir sind Hypo
- Wie man Banken nicht verstaatlicht
- Gespaltene Regierung
- Kein Gesamtkonzept
- Die Justiz ermittelt
- Kapitel 3: Schrecken ohne Ende
- Polit-Spiele nach der Verstaatlichung
- Neue Führung sucht Durchblick
- EU-Mängelliste
- Österreich verschließt Ohren und Augen
- Und immer noch mehr Kapitalbedarf
- Harter Kompromiss mit Brüssel
- Personelle und bilanzielle Löcher
- Die Leiden der Taskforce
- Ein Haarschnitt für die Gläubiger
- Alles nur ein Irrtum
- CSI: schwierige Vergangenheitsbewältigung
- Die gelähmte Bank
- Guter Rat ist teuer
- Die CSI hat ausgedient
- Kapitel 4: Eine Aufsicht zum Wegschauen
- Viele Kontrolleure, wenig Durchblick
- Versteckspiel über die Grenzen
- Jeder kennt jeden
- FMA und Notenbank: ein schwieriges Paar
- Aufsicht mit Milchzähnen
- „Not distressed“: der Kardinalfehler der Notenbank
- Ittner und Duchatczek „plausibilisieren“
- „Fimbag darf, aber muss nicht schauen“
- Wirtschaftsprüfer in Doppelrolle
- Geschäfte mit dem Ex-Aufsichtsrat
- Kapitel 5: Im Reich der Sumpfblüten
- Aufstieg mit faulen Krediten
- Sägen am Hypo-Gerüst: die Causa Klausner
- Hypo im Adria-Tief: die Causa Falkensteiner
- Kreditmatch voller Doppelfehler: die Causa Hotel Novi
- Auf rauer See: die Causa Rezidencija Skiper
- Höllische Kreditgewährung: die Causa Paradiso
- Katzen und Hunde: Causen Stepic und Schlaff
- Auf der Spitze des Hügels: die Causa Hilltop
- Fürstliches Versteckspiel: Schauplatz Liechtenstein
- Perpetuum Mobile: die Causa Vorzugsaktien
- Der General-Direktor: die Causa Zagorec
- Chefsache: die Causa AB Maris
- Scheingewinne: die Causa Sonderdividende
- Sanaders Sargnagel: die Causa Robert Jezic
- Ecclestone-Connection: die Causa Walter Wolf
- Seifenoper und Plastiktheater: die Causa Villa Maria
- Raten und Beraten: Politiker und andere Consulter
- Am Tor zur Unterwelt: die Causa Blok 67
- Residieren wie Tito: die Causa USCE-Tower
- Kein Land in Sicht: Hypo Slowenien
- Windige Wertpapiergeschäfte: die Causa Windhorst
- Sportlicher Schnitt: die Hypo als Sponsor
- Nachwort
- Personen- und Sachregister
- Die Autoren