Klima, Raum und Zeit im Wandel

Eine ethnographische Untersuchung von Adaptationen und Konflikten auf der westfriesischen Insel Ameland

Lea Schmitt

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Lea Schmitt, Klima, Raum und Zeit im Wandel (2015), oekom verlag, München, ISBN: 9783865819321

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Beschreibung / Abstract

Die Niederlande begegnen verändertem Klima mit veränderten Raumstrukturen. Dieser klimapolitische Ansatz stellt einen normativen Wandel dar, weil er vorsieht, Naturdynamiken von Wind und Wasser nicht länger abzuwehren, sondern räumlich zu integrieren – wo dies möglich ist. An politischen Programmen zu Anpassungsmöglichkeiten an die Folgen des Klimawandels besteht kein Mangel, Forschungsbedarf gibt es jedoch zu deren Umsetzung sowie zu grundlagentheoretischen Fragen. Hier setzt Lea Schmitt an und geht den Widerständen der lokalen Bevölkerung gegenüber räumlichen Transformationen auf der westfriesischen Insel Ameland nach. Der kulturwissenschaftlich informierte Blick und die ethnographische Herangehensweise an der interdisziplinären Schnittstelle zwischen natur-wissenschaftlicher Klimaforschung und qualitativer Sozialforschung führen zu analytischem Mehrwert: Die Rekonstruktion alltäglicher Wahrnehmungs- und Bewertungsmuster unterschiedlicher Akteure liefert tiefgehende Erklärungen, weshalb es zwischen ihnen zu Kooperationsschwierigkeiten kommt. Die Ergebnisse dieser Studie sind nicht nur für die interpretative Politikforschung, sondern auch für die inter- und transdisziplinäre Transformationsforschung von großer Bedeutung.

Beschreibung

Lea Schmitt, geb. 1983, hat Kulturwissenschaften, Frankreichstudien und Journalistik in Leipzig und Paris studiert. Ihr derzeitiger Forschungsschwerpunkt liegt im Bereich Bürgerbeteiligung an der Energiewende.

Inhaltsverzeichnis

  • Klima, Raum und Zeitim Wandel
  • INHALTSVERZEICHNIS
  • 1 Kulturwandel Klimawandel: Normativ veränderter Umgang mit Wasser
  • 1.1 Adaptationen als Governance-Herausforderung und Aushandlungsgegenstand unterschiedlichen Wissens
  • 1.2 Erweiterter Sozialkonstruktivismus als Untersuchungsrahmen
  • 1.3 Klimawandel als sozialwissenschaftlicher Untersuchungsgegenstand
  • 1.4 Aufbau der Arbeit
  • 2 Methodologische Konzeptualisierung, Verortungserfahrungen und Selbstpositionierung im Feld
  • 2.1 Begrenzungen einer Insel
  • 2.2 Feldforschung als verkörperte Erhebungsmethode
  • 2.3 Being in between als das being there der Forscherin
  • 3 Bauen mit der Natur oder verbaut werden durch die Natur? Der Sandhaken am Ballumer Strand
  • 3.1 Exposition: Der "Wattstrand" soll wieder zum "Badestrand" werden
  • 3.2 Tief- und Umschlagpunkt: Die Dorfversammlung und der "Sandmotor"
  • 3.3 Lösung des Konflikts: "Worin ein kleines Dorf groß sein kann"
  • 3.3.1 Rekonstruktion des Badestrandes
  • 3.3.2 Bestätigung der Machtverhältnisse
  • 3.4 Kapitel-Zusammenfassung
  • 4 Opportunisten des Klimawandels: Über Gelegenheitsstrukturen und politische Realitäten
  • 4.1 Das Wattengebiet: Das Naturgebiet der Niederlande
  • 4.2 Ameland: Großraumlabor und Zukunftsgedächtnis
  • 4.3 Kapitel-Zusammenfassung
  • 5 Das "Kerben-Projekt": Zwischenwelten
  • 5.1 Die Kerbe in der Düne: Erinnern oder Vergessen?
  • 5.2 Traditionalist oder Innovateur? Eine Selbstinszenierung
  • 5.3 Kapitel-Zusammenfassung
  • 6 Zurückeroberung der Insel: Die Wintersaison als Chance für das Herstellen von sozialräumlicher und sozialzeitlicher Lokalität
  • 6.1 Das Mittwinterfest: "Ein Fest von, durch und für Amelander."
  • 6.2 Sturm: "Aufgewellt aus Algen und Sand, umspült von salzigen Wellen."
  • 6.3 Kapitel-Zusammenfassung
  • 7 Zusammenfassung und Fazit
  • 8 Quellen- und Literaturverzeichnis
  • Internetquellen
  • 9 Appendix
  • Abkürzungsverzeichnis
  • Quellen der Abbildungen
  • Legende der Transkriptionen

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