Im Brot der Erde den Himmel schmecken

Ethik und Spiritualität der Ernährung

Michael Rosenberger

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Michael Rosenberger, Im Brot der Erde den Himmel schmecken (2014), oekom verlag, München, ISBN: 9783865818881

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Accesses

Beschreibung / Abstract

Seit einigen Jahren gewinnen Essen und Trinken aufs Neue die Aufmerksamkeit der Ethik. Manche beklagen schon eine übertriebene Moralisierung dieses Grundvollzugs menschlichen Lebens: Wenn man ständig an die Folgen der eigenen Ernährung denke, vergehe einem der Appetit. Doch muss eine ethische Wahrnehmung der Ernährung zwangsläufig lustfeindlich sein? Kann sie nicht vielmehr echten, intensiven Genuss fördern? Michael Rosenberger erschließt Essen und Trinken als Ort menschlichen Zusammenlebens. Er entschlüsselt die vielschichtigen Botschaften, die in den Speisen, den Tischsitten, der Zubereitung und dem Verzehr verborgen sind. Im Dialog mit christlicher Spiritualität gelangt er dabei zu überraschenden, teils auch provokanten Einsichten – für das profane Mahl im Kreis der Familie ebenso wie für das kirchliche Mahl der Eucharistie. So weckt der Autor Lust, im irdischen Brot den Himmel zu schmecken.

Beschreibung

Michael Rosenberger ist Professor für Moraltheologie an der Katholisch-Theologischen Privatuniversität Linz. Er ist Vorsitzender der Arbeitsgruppe zur Erforschung der Mensch-Tier-Beziehung und der Arbeitsgemeinschaft Theologie der Spiritualität und forscht zu Themen der Umwelt- und Tierethik.

Inhaltsverzeichnis

  • Im Brot der Erde den Himmel schmecken
  • Inhalt
  • Vorwort
  • 1. Im Christentum eine »ethikfreie Zone«?
  • 1.1 Mehr als "Food Ethics" Die Vielschichtigkeit menschlichen Essens
  • 1.2 Ethik und Spiritualität auf der Suche nach einer Ernährungsgestalt Zur Herangehensweise dieser Untersuchung
  • 1.3 Mahlreligion par excellence Die Sonderstellung des Christentums
  • 1.4 Die Globalisierung des Tellers Essen in der industrialisierten und ökonomisierten Weltgesellschaft
  • 1.5 Vom Kleinen zum Großen Die Gliederung dieses Buchs
  • 1.6 Essen und Trinken als Kristallisationskern menschlicher Identität Das Potenzial einer Ernährungsethik und -spiritualität
  • 2. Die verborgenen Botschaften der Ernährung
  • 2.1 Zwischen Hunger und Essen liegt die Küche Ernährung in der Spannung von Natur und Kultur
  • 2.2 "Der Mensch ist, was er isst. Und er isst, was er ist." Die symbolisch-rituelle Codierung der Nahrungsaufnahme
  • 2.3 Werte und Tugenden als ethischer und spiritueller Gehalt der Symbole
  • 2.4 Die Eucharistie als christliche Gestalt der Ernährung
  • 2.5 Konzentrisch sich weitende Kreise Der Aufbau der Abhandlung
  • 3. Essen und Trinken als Ein-verleiben und Ver-zehren
  • 3.1 Einverleiben und Prestige: Abhängigkeit schätzen
  • 3.2 Einverleiben und Zugehörigkeit: Beziehungen verzehren
  • 3.3 Einverleiben und Lust: Maßvoll genießen
  • 3.4 Einverleiben und Sicherheit: Dem Leben trauen
  • 3.5 Gutes gut einverleiben. Hinweise für eine umfassende Diätetik
  • 3.6 Essstörungen als Störung der Leibbeziehung und der (Tisch-)Gemeinschaft
  • 3.7 In der Eucharistie Gott verzehren
  • 4. Essen und Trinken zwischen Mahl-Zeit und Fasten-Zeit
  • 4.1 Der Trend: Fast Food on the Road
  • 4.2 Zeit(en) und Orte für das Mahl
  • 4.3 Zeit(en) und Orte für Einkauf und Zubereitung des Mahles
  • 4.4 Cook it yourself und Slow Food Ethik und Spiritualität der Mahl-Zeiten und -Orte
  • 4.5 Zeiten des Verzichts. Das Fasten
  • 4.6 Mahl-Zeiten und Fasten-Zeiten der Eucharistie
  • 4.7 Epilog: "This is my body"
  • 5. Essen und Trinken als Tisch-Gemeinschaft
  • 5.1 Den Anderen zulassen Mahlgemeinschaft und Zugehörigkeit
  • 5.2 Einander ansehen Mahlgemeinschaft und Ansehen
  • 5.3 Die Freude teilen Mahlgemeinschaft und Lust
  • 5.4 Sich binden Mahlgemeinschaft und Sicherheit
  • 5.5 Regeln im Dienst gelingender Tischgemeinschaft
  • 5.6 Die Bewirtung der Fremden als Prüfstein der Gastfreundschaft
  • 5.7 Jesus als Fresser und Säufer Die Mahlgemeinschaften Jesu
  • 5.8 Die Gemeinschaftsmähler in den paulinischen Gemeinden
  • 5.9 Die Eucharistie als Brotbrechen
  • 6. Die ganze Welt an einem Tisch
  • 6.1 Hunger und Mangelernährung in den armen Ländern Eine Bestandsaufnahme
  • 6.2 "Unser Brot für morgen gib uns heute" Ernährungssicherheit (Sicherheit)
  • 6.3 "Jeder sitzt unter seinem Weinstock" - Ernährungssouveränität (Ansehen)
  • 6.4 "Wer das Korn geerntet hat, soll es auch essen" - Fairer Handel (Zugehörigkeit)
  • 6.5 "Das Brot schmeckte wie Honigkuchen" - Einfachheit teilen (Lust)
  • 6.6 "Gebt ihr ihnen zu essen!" - Eine ethische Gesamtschau
  • 6.7 "Und alle aßen und wurden satt." - Biblische Hungererfahrungen und Sättigungshoffnungen
  • 6.8 Eucharistie als Weltverantwortung
  • 7. TischgenossInnen und Nahrungsquelle
  • 7.1 Wohlstandssymbol Fleischverzehr am Beginn des 21. Jahrhunderts
  • 7.2 Mitgeschöpfe als NahrungsproduzentInnen Die Frage der Nutztierhaltung
  • 7.3 Das Leben nehmen Zu einem Ethos des Schlachtens
  • 7.4 Auf Fleisch verzichten Der Vegetarismus
  • 7.5 Die Gier beherrschen Maß- und genussvoller Fleischkonsum
  • 7.6 Tiere als TischgenossInnen Die biblische Utopie vom Schöpfungsfrieden
  • 7.7 Die Eucharistie – eine vegetarische Speise
  • 8. Das Lebenshaus als Nähr-Boden
  • 8.1 Die Übernutzung des Lebenshauses Erde Bestandsaufnahme
  • 8.2 Die Enträumlichung und Entzeitlichung der Ernährung
  • 8.3 Umrisse nachhaltiger Landwirtschaft
  • 8.4 "Brot wirft man nicht weg!" Was machen mit dem Überfluss?
  • 8.5 Unterwegs zu einer Gestalt nachhaltiger Ernährung
  • 8.6 Die "Naturreinheit" der eucharistischen Gaben
  • 9. Das Mahl im Himmel – der Himmel im Mahl
  • 9.1 Im Brot der Wüste: Milch und Honig
  • 9.2 Im Mahl der Endzeit: Überfluss
  • 9.3 Am Tisch mit Jesus: Herrschaft
  • 9.4 Beim (Hochzeits-)Mahl des Himmels: Erde
  • 9.5 Im Mahl des Gehenkten: Leben
  • 9.6 Ernährung, die Mut macht, und Glaube, der schmeckt
  • Literaturverzeichnis
  • Register

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