Kinder als Akteure und Adressaten? - Praxistheoretische Überle-gungen zur Konstitution von Akteuren und (Schüler-) Subjekten

Torsten Eckermann und Friederike Heinzel

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Torsten Eckermann, Friederike Heinzel, Kinder als Akteure und Adressaten? - Praxistheoretische Überle-gungen zur Konstitution von Akteuren und (Schüler-) Subjekten



(2015), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISSN: 1436-1957, 2015 #01, S.23

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Beschreibung / Abstract

In der neueren sozialwissenschaftlichen Kindheitsforschung hat sich seit den 1980er Jahren das Konzept vom "Kind als sozialer Akteur" etablieren können. Vor diesem theoretischen Hintergrund finden Kinder nicht einfach eine ´fertige´ gesellschaftliche Wirklichkeit vor, an die sie sich als passive Sozialisationsobjekte zu assimilieren haben. Vielmehr sind "Kinder als soziale Akteure" immer schon an der Hervorbringung dieser gesellschaftlichen Wirklichkeit aktiv beteiligt. Damit wird dem "Kind als sozialem Akteur" - im Sinne des Agency-Konzepts - eine Handlungsbefähigung bzw. -wirksamkeit attestiert, die allerdings im Hinblick auf ihre konkrete theoretische Fundierung nebulös zu bleiben scheint. Genau an diesem Ausgangs-punkt knüpft der vorliegende Beitrag an. Mithilfe einer praxistheoretischen Forschungsper-spektive soll in den Blick genommen werden, wie Prozesse der Akteurs- und Subjektkonstitu-tion auf Ebene des Schülerhandelns sowohl theoretisch als auch empirisch aufgeschlossen werden können. Dabei wird argumentiert, dass die Agency von Kindern nicht als quasi ‚na-turgegeben´ vorausgesetzt werden kann, sondern stets eingebunden ist in eine dynamische soziale Praxis, in der die Akteure qua Adressierungspraktiken ihre Handlungsmächtigkeit immer wieder aufs Neue interaktiv hervorbringen und konfigurieren.

Schlüsselwörter: Kind als sozialer Akteur, Praxistheorie, Prozesse der Subjektkonstitution



In the new social studies of childhood research the concept of "children as social actors" has been established since the 1980s. Based on these theoretical premises children do not encoun-ter a ´ready-made´ social reality to which they simply have to assimilate as passive objects of socialization. In fact, "children as social actors" actively participate in the production of social reality. In line with the agency concept "children as social actors" are certified a capacity to act respectively an effectiveness to act, however, this capacity and effectiveness remain opaque as to their concrete theoretical underpinning. This is the starting point for our contri-bution. Based on the practice theory approach, we focus on how pupils engage in constituting actors and subjects, and how these processes can be theoretically and empirically investigated. We argue that children´s agency cannot be taken for granted as a quasi ´natural´ ability, but that it is always embedded in a dynamic social practice. This social practice continuously requires of the actors to configure their capacity to act anew via interactive practices of addressing.

Keywords: children as social actors, practice theory, processes of subject constitution

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