Bad Boys - Sick Girls

Geschlecht und dissoziales Verhalten

Diese Publikation zitieren

Ulrich Preuß (Hg.), Bad Boys - Sick Girls (2010), Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Berlin, ISBN: 9783954661794

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Beschreibung / Abstract

Dissoziales und delinquentes Verhalten bei Jugendlichen ist durch bekannte deutliche Geschlechterunterschiede in Art und Häufigkeit, die sich ins Erwachsenenalter fortsetzen, geprägt. In den letzten Jahren war zwar eine Zunahme delinquenten Verhaltens bei Mädchen zu verzeichnen, es bleibt jedoch abzuwarten, welche Bedeutung dieses Phänomen zukünftig haben wird.
Warum sind männliche Jugendliche erheblich häufiger delinquent als weibliche?
Die Beiträge dieses Bandes stellen mögliche Ursachen, den unterschiedlichen Verlauf, die verschiedenen Folgen sowie die Behandlungsmöglichkeiten für die weiblichen oder männlichen Jugendlichen dar. Zwei Aspekte treten in den Vordergrund:
- Die schon im frühen Kindesalter relevanten neurobiologischen Ursachen delinquenten Verhaltens betreffen überwiegend männliche Jugendliche.
- Die sozialen Bedingungen dissozialer Entwicklung haben mehr Auswirkungen auf die Sozialisation bei männlicher Delinquenz; bei weiblichen Jugendlichen gibt es im sozialen Umfeld während der gesamten Entwicklung deutlich mehr Unterstützung für eine sozial unauffällige Entwicklung.
Delinquenz bei weiblichen Jugendlichen wird häufiger als ein Ausdruck psychischer Störungen bewertet. Obwohl kein kausaler Faktor vorliegt, trägt dies auch dazu bei, dass Mädchen und junge Frauen in den Kriminalstatistiken weniger auftreten.
Dieser Band analysiert die Geschlechterdifferenzen delinquenten Verhaltens angemessen und ist eine Pflichtlektüre für alle Experten und Interessierten, die im Bereich Jugenddelinquenz tätig sind.

Beschreibung

mit Beiträgen von:
Susan Bailey, Simone L. Bertsch-Wunram, D. Davydov, Theodore Doreleijers, Elena Dozortseva, Christian Fleischhaker, Dieter Hebeisen, Günter Hinrichs, Matti Kaivosoja, Gunther Klosinski, Denis Köhler, E. Morozova, Silvia Müller, Ulrich Preuß, Adrian Raine, Wilhelm Rotthaus, I. Savelieva, Eberhard Schulz, I. Sokolova, S. Terekhina, N. Vostroknutov, Wolfgang Weissbeck

Herausgeber der Schriftenreihe: Ulrich Preuß

Kritik

„Für Interessierte und Experten im Bereich Jugenddelinquenz sicherlich ein Muss!“

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Berner Schriftenreihe zur Kinder- und Jugendpsychiatrie
  • Titel
  • Der Herausgeber
  • Die Autoren
  • Editorial
  • Inhalt
  • 1 „Bad Boys – Sick Girls“ – Verminderte vegetative Erregbarkeit als Prädisposition für Norm abweichendes Verhalten bei weiblichen und männlichen Jugendlichen
  • 1.1. Einleitung Dissozialität und vegetative Funktionen
  • 1.2. Biologischer Ansatz zur Erklärung delinquenter Entwicklungen
  • 1.3. Prävention und Intervention bei dissozialer Entwicklung
  • 2 Unfreiwillige Hospitalisierung und Zwangsbehandlung von delinquenten Jugendlichen unter besonderer Berücksichtigung von Geschlechtsunterschieden
  • 2.1 Einführung
  • 2.2 Finnland
  • 2.3 Forschung, Fragestellungen und Methoden
  • 2.4 Ergebnisse
  • 3 Dissozialität im Jugendalter – Geschlechtsunterschiede delinquenten Verhaltens Jugendlicher
  • 3.1 Statistiken zu Geschlechterdifferenzen dissozialen Verhaltens
  • 3.2 Psychopathologie und Geschlechtsdifferenzen bei delinquentem und dissozialem Verhalten Jugendlicher
  • 3.3 Psychopathologie der Delinquenz
  • 3.4 Dissozialität im evolutionären Kontext
  • 3.5 Anthropologische Studien zur Dissozialität
  • 3.6 Spezielle Forschung zu Geschlechterdifferenzen dissozialen Verhaltens
  • 4 Behandlung von suizidalen und depressiven Symptomen und Störungen bei Patienten mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung im Jugendalter
  • 4.1 Schlüsselwörter
  • 4.2 Erste Erfahrungen in einer Pilotstudie zur deutschen Version der DBT-A
  • 4.3 Diskussion
  • 5 Chancen und Grenzen in der Arbeit mit Inhaftierten des Jugendstrafvollzugs – Forensische Projektarbeit in der Jugendanstalt Schleswig/Teilanstalt Neumünster
  • 5.1 Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie des Zentrums für Integrative Psychiatrie Kiel (ZIP gGmbH)
  • 5.2 Die Jugendanstalt Schleswig/Teilanstalt Neumünster
  • 5.3 Entwicklung der forensischen Projektarbeit
  • 5.4 Wissenschaftliche Begleitforschung
  • 5.5 Schlussfolgerungen
  • 6 Systemische Therapie mit jugendlichen Sexualstraftätern in einer symptomhomogenen Gruppe
  • 6.1 Einführung
  • 6.2 Kriterien für die Aufnahme in die Täterbehandlung
  • 6.3 Symptomhomogene Wohngruppen
  • 6.4 Systemische Gruppenarbeit
  • 6.5 Systemische Familienarbeit
  • 6.6 Kriterien für eine Veränderungseinschätzung als Grundlage für eine prognostische Beurteilung
  • 6.7 Abschluss
  • 7 Jugendforensik, Jugendhilfe und Jugendgerichtsbarkeit in den Niederlanden – Neuere Entwicklungen
  • 7.1 Zuweisung zur Jugendhilfe
  • 7.2 Programme der Jugendhilfe
  • 7.3 Haftanstalten für Jugendliche
  • 7.4 Neue Einrichtungen
  • 7.5 Hilfsverbünde und Abläufe
  • 7.6 Probleme im System der forensischen Jugendhilfe
  • 7.7 Schlussfolgerungen
  • 8 Gewalttätige Mädchen, gewalttätige Jungen – der Nachteil des Geschlechts
  • 8.1 Psychiatrische Abklärung bei jungen Frauen
  • 8.2 Psychiatrische Störungen und Gewalt
  • 8.3 Die Bedeutung von Geschlechterunterschieden
  • 8.4 Zusammenfassung
  • 9 Gibt es eine Typologie jugendlicher Brandstifter?
  • 9.1 Einleitung
  • 9.2 Typologie kindlicher Brandstiftungen in der bisherigen Literatur
  • 9.3 Typologie erwachsener Brandstifter
  • 9.4 Typologie jugendlicher Brandstiftungen in der Literatur
  • 9.5 Retrospektive Untersuchung von 40 jugendlichen Brandstiftern, die jugendpsychiatrisch begutachtet wurden
  • 9.6 Diskussion der eigenen Ergebnisse und Versuch einer Typologisierung jugendlicher Brandstifter
  • 9.7 Schlussfolgerung hinsichtlich Therapie und Prävention
  • 10 Sexualität, abweichendes Sozialverhalten und Geschlechterrollen delinquenter weiblicher Jugendlicher
  • 11 Umgang mit weiblicher und männlicher Dissozialität am Jugendgericht im Kanton Bern
  • 11.1 Wie äußert sich Dissozialität in der täglichen Arbeit mit Jugendlichen am Jugendgericht?
  • 11.2 Ursachen der Dissozialität
  • 11.3 Besteht somit nun Grund zur totalen Resignation?
  • Anhang
  • Maßregelvollzug bei Jugendlichen in Deutschland – Zusammenfassung der Themen der ersten Fachtagung
  • Der Herausgeber

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