Die Macht der Rituale

Symbolik und Herrschaft im Mittelalter

Gerd Althoff

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Gerd Althoff, Die Macht der Rituale (2013), WBG, Darmstadt, ISBN: 9783534728954

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Beschreibung

Anschaulich beschreibt Gerd Althoff rituelle Verhaltensmuster und ihre Funktionen in der öffentlichen Kommunikation der Herrschaftsträger und zeigt damit überzeugend, wie Machtausübung im Mittelalter funktionierte. Dem Leser eröffnet sich so ein neuer Zugang zur Geschichte des Mittelalters.

Beschreibung / Abstract

Im Mittelalter prägten rituelle Kommunikationsformen den öffentlichen Umgang der Mächtigen miteinander. Lange hat man solche Art von Kommunikation als ›starres Zeremoniell‹ oder ›leeres Ritual‹ beiseite geschoben. Gerd Althoff schreibt anhand konkreter Fälle (z.B. Rituale beim Sturz des Bayernherzogs Tassilo oder die Selbstdemütigung Heinrichs IV.) die Geschichte dieser Kommunikation und setzt sie in Beziehung zur Geschichte mittelalterlicher Herrschaft. Mit seiner Sicht von der bewussten Konstruktion der Rituale und ihrer beabsichtigten Wirkung bietet er eine überzeugende Erklärung für ihre Funktion. Durch öffentliche Rituale erhielt eine rangbewusste Gesellschaft alle Informationen, die für eine geregelte Herrschaftsausübung nötig waren. Rituale informierten über Rechte und Pflichten, signalisierten den Zustand von Beziehungen und spiegelten die bestehende Ordnung wider. Ein innovativer Zugriff, der für das moderne Mittelalterverständnis unverzichtbar ist.

Beschreibung

Gerd Althoff, geb. 1943, ist Professor für mittelalterliche Geschichte an der Universität Münster. Bei der WBG erschienen von ihm unter anderem die Biographie „Otto III.“ (1996), „Die Macht der Rituale. Symbolik und Herrschaft im Mittelalter“ (2003) sowie zuletzt die Biographie „Heinrich IV.“ (²2008).

Inhaltsverzeichnis

  • Front Cover
  • Titel
  • Impressum
  • Inhalt
  • Vorwort
  • I. Einleitung
  • I.1 Das Thema
  • I.2 Begriffliche Annäherungen
  • I.3 Machtausübung im Mittelalter im Verständnis moderner Forschung
  • I.4 Beratung und Konsens und ihre Folgen für die Königsmacht
  • I.5 Kommunikation und Ritual
  • I.6 Besondere Domänen und spezifische Leistungen ritueller Kommunikation im Mittelalter – Ausgangspunkte
  • I.7 Wie entstehen Rituale? oder: Die Geschichtlichkeit der Rituale
  • I.8 Leitfragen
  • II. Die Ritualisierung der Herrschaftsausübung im Frühmittelalter
  • II.1 Bescheidene Anfänge in der Merowingerzeit
  • II.2 Rituale in der öffentlichen Kommunikation der Karolingerzeit: Aspekte und Probleme eines Lernprozesses
  • III. Die Ausbreitung ritueller Verhaltensmuster im 10. und 11.Jahrhundert
  • III.1 Konfliktbeendigung durch rituelle Akte
  • III.2 Rituelle Ausdrucksformen für Ansprüche und Verpflichtungen
  • III.3 Formen königlicher Selbstdemütigung
  • III.4 Zusammenfassung
  • IV. Herrschaftsrituale im 12.Jahrhundert
  • IV.1 Neuschöpfungen nach Canossa: Rituelle Handlungen bei Papst-Kaiser-Begegnungen
  • IV.2 Zwischen Milde und Strenge: Unterwerfungsrituale in der Stauferzeit
  • IV.3 Agonale Aspekte in Ritualen der Stauferzeit
  • IV.4 Zusammenfassung
  • V. Ausblicke ins Spätmittelalter
  • V.1 Der Einritt des Landesherrn und die Huldigung der Untertanen
  • V.2 Symbolische Ausdrucksformen der Kurfürstenwürde
  • V.3 Unterwerfungsrituale im Spätmittelalter
  • VI. Zusammenfassung
  • VI.1 Die ‚Gemachtheit†˜ der Rituale
  • VI.2 Die Geschichtlichkeit der Rituale
  • VI.3 Die Macht der Rituale
  • Anmerkungen
  • Quellen- und Literaturverzeichnis
  • Personenregister
  • Back Cover

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