Nichtideale Normativität
Ein neuer Blick auf Kants politische Philosophie
Christoph Horn
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Christoph Horn, Nichtideale Normativität (2014), Suhrkamp Verlag, Berlin, ISBN: 9783518730683
783
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Beschreibung / Abstract
Das politische Denken Kants wird zu oberflächlich gedeutet, wenn man es – wie in der vorherrschenden »moralischen Interpretation« – einfach als Fortsetzung seiner Ethik der 1780er Jahre auffasst. Die bisherige Interpretation kann nicht erklären, warum Kant darin zentrale Moralitätsmerkmale wie das der intrinsischen Motivation oder das eines strikten Universalisierungstests aufgibt. In seiner politischen Philosophie fehlen so viele Charakteristika von Moralität, dass man sie weit besser als Ausdruck einer eigenständigen Form von nichtidealer Normativität auf der Basis der Rechtsidee begreift. Christoph Horn diskutiert Kants ebenso faszinierenden wie problematischen Versuch, eine ausschließlich deontologische Form von politischer Normativität zu entwickeln, ohne dabei auf eine Gütertheorie zurückgreifen zu können.
Beschreibung
Studium von Philosophie, Griechisch und Theologie in Freiburg, München und Paris; Promotion 1993 in München: Habilitation 1999 in Tübingen. 2000-2001 Professor für Philosophie an der Universität Gießen. Seit 2001 Professor für Antike und Praktische Philosophie in Bonn. 2003-2004: Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin.<br />
Funktionen: Herausgeber Archiv für Geschichte der Philosophie (mit W. Bartuschat, Hamburg, und Christia Mercer, New York); Geschäftsführer der Gesellschaft für antike Philosophie e.V. (GANPH); Direktoriumsmitglied des Instituts für Wissenschaft und Ethik e.V., Bonn; Mitherausgeber der Augustinus-Werkausgabe
Funktionen: Herausgeber Archiv für Geschichte der Philosophie (mit W. Bartuschat, Hamburg, und Christia Mercer, New York); Geschäftsführer der Gesellschaft für antike Philosophie e.V. (GANPH); Direktoriumsmitglied des Instituts für Wissenschaft und Ethik e.V., Bonn; Mitherausgeber der Augustinus-Werkausgabe
Inhaltsverzeichnis
- [Cover]
- [Informationen zum Buch/Autor]
- [Impressum]
- Inhalt
- Zitierweise und Siglen
- Vorwort
- 1. Der Konflikt zwischen Abhängigkeits- und Trennungsthese
- 1.1 Moralische und rechtlich-politische Pflichten
- 1.2 Fünf Merkmale von Moralität und die Normativität des Politischen
- 1.3 Die Idee einer moralbasierten öffentlichen Ordnung
- 2. Menschenrechte und die Grundlagen politischer Normativität
- 2.1 Menschenrechte bei Kant?
- 2.2 Moralische Probleme mit der politischen Philosophie Kants
- 2.3 Die menschliche Würde
- 3. Der deontologische Rechtsbegriff und seine pflichttheoretischen Implikationen
- 3.1 »Das angeborne Recht ist nur ein einziges«
- 3.2 Das Naturrecht und seine formale Normativität
- 3.3 Probleme des Rechtsbegriffs und der Pflichtensystematik
- 4. Was macht einen Staat zum Gebot der Vernunft?
- 4.1 Welche Form des normativen Individualismus? Welche Vertragstheorie?
- 4.2 Eigentum als konstitutive Bedingung der konkreten Rechtsordnung
- 4.3 Gemeinwille, Volkssouveränität und legislative Kompetenz
- 5. Geschichtsphilosophische Hintergründe politischer Normativität
- 5.1 Zum theoretischen Anspruch der Geschichtskonzeption
- 5.2 Die These vom Mechanismus der Geschichte und die rechtliche Normativität
- 5.3 Der Friede und die weltbürgerliche Rechtsordnung
- 6. Kants politische Philosophie als Theorie nichtidealer Normativität
- 6.1 Der spezifische Charakter rechtlich-politischer Normativität
- 6.2 Moralische Deontologie und das Problem der Nichtidealität
- 6.3 Politische Philosophie und die Idee moralischer Grundgüter
- Bibliographie
- Namenregister