Kooperative Steuerung des Ganztags zwischen Jugendarbeit und Schule.

Einige Ergebnisse eines Modellprojekts.

Benedikt Sturzenhecker, Martin Karolczak und Elisabeth Richter

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Benedikt Sturzenhecker, Martin Karolczak, Elisabeth Richter, Kooperative Steuerung des Ganztags zwischen Jugendarbeit und Schule. (27.04.2024), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISSN: 0012-0332, 2014 #8, S.297

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Beschreibung / Abstract

Welche Chancen eröffnen sich, wenn Jugendarbeit und Schule den schulischen Ganztag gemeinsam steuern und dabei eng kooperieren? Welche hemmenden Faktoren gibt es dabei? Und was bedeutet das für die Bildungsqualität von Ganztagsangeboten? Mit diesen Fragen setzen sich Benedikt Sturzenhecker, Elisabeth Richter und Martin Karolczak im ersten Beitrag auseinander. Sie stellen Befunde dar, die sie bei der wissenschaftlichen Begleitung eines Hamburger Modellprogramms zusammengetragen haben. Das Wissenschaftlerteam kommt u.a. zu dem Ergebnis, dass Schulen in der Kooperation mit der Jugendarbeit z.T. durch weitreichende interne Umstrukturierungsprozesse (z.B. im Zuge der Inklusion) überfordert sind, dass die Jugendarbeit - z.B. nach Mittelkürzungen - intern ebenfalls zu sehr mit der Bewältigung von Existenzsorgen zu kämpfen hat, dass eine Öffnung für Kooperationen aber eigentlich eine stabile Organisationsstruktur und eine geklärte Identität beider Partner voraussetzt. Das Forschungsteam vertritt für den Ganztagsbereich einen differenz- statt defizitorientierten sozialpädagogischen Bildungsbegriff. In diesem Rahmen ist es ein wesentlicher Auftrag von Jugendarbeit innerhalb von Ganztagsschule, durch die Vermittlung sozialer Fähigkeiten zum Abbau individueller und sozialer Defizite von Kindern und Jugendlichen beizutragen. Die Schule erkennt dabei die Bedeutung von (belastenden) Lebenslagen für das Lernen von Schülerinnen und Schülern an. Die Jugendarbeit, so das Forscherteam, sollte ihre eigene Rolle allerdings nicht nur darin sehen, defizitorientiert die Lebensbewältigung von benachteiligten Kindern und Jugendlichen zu unterstützen, vielmehr sollten auch die demokratiebildenden Potenziale außerschulischer Kinder- und Jugendarbeit (Selbstbestimmung, aktiv handelnde demokratische Vergesellschaftung, Entwicklung zu einer mündigen Persönlichkeit etc.) deutlich akzentuiert werden. Eine solche Fokussierung gerate bei den Trägern der Jugendarbeit aber leider zu sehr aus dem Blick.



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