Quartiersmanagement als präventive Sozialpolitik

Beispiele in Halle-Neustadt

Jana Kirsch

Diese Publikation zitieren

Jana Kirsch, Quartiersmanagement als präventive Sozialpolitik (28.04.2024), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISSN: 0342-2275, 2014 #1, S.45

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Accesses

Beschreibung / Abstract

Quartiersmanagement als präventive Sozialpolitik - dahinter verbergen sich zwei Grundbegriffe, mit denen sich im Vorfeld auseinanderzusetzen ist. Sozialpolitik meint in aller Kürze die Entwicklung und Umsetzung von Strategien zur Verbesserung der wirtschaftlichen und sozialen Situation von Bürgern. Insbesondere derjenigen, die in irgendeiner Weise benachteiligt sind. Prävention ist für uns eine Investition in die Zu-kunft. Das heißt: Wir versuchen soziale Notlagen zu erkennen und einzugreifen, bevor diese entstehen. Dadurch erhoffen wir uns, Folgekosten in der Zukunft zu reduzieren.

Beim Terminus des Quartiersmanagements besteht die Gefahr der Verallgemeine-rung. Natürlich gibt es eine Definition dessen, was Quartiersmanagement ist. Laut Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) ist Quartiers-management ein strategischer Ansatz zum systematischen Aufbau von selbsttragen-den und nachhaltig wirksamen personellen und materiellen Strukturen zur Entwicklung des Quartiers dar. Das prozessorientierte Quartiersmanagement dient dazu, eine horizontal und vertikal vernetzte Kooperations- und Managementstruktur auf Verwaltungs- und Quartiersebene, zwischen diesen Ebenen sowie mit allen anderen lokal relevanten Akteuren zu gewährleisten. Es ist jedoch ausdrücklich zu betonen, dass sich jedes Quartiersmanagement anders aufstellt. Dies hängt von vielen unterschiedlichen Faktoren ab. An dieser Stelle seien nur drei Aspekte genannt:

Wie groß ist der Stadtteil, in dem das Quartiersmanagement arbeitet? Wohnen hier 3.000 Menschen, die den Stadtteilmanager persönlich kennen oder arbeitet das Ma-nagement in einem Quartier mit 30.000 Bewohnern? Schon daraus ergeben sich un-terschiedliche Ansätze der Quartiersarbeit.

Wie ist das Quartiersmanagement ausgestattet? Hat es ein ordentliches Budget in Form eines Bürgerfonds oder ist es angehalten für jedes Projekt, ja für jede Veran-staltung Fördermittel zu akquirieren? Arbeitet ein Stadtteilmanager allein in einem Quartier oder ist das Quartiersmanagement in einem Team aufgestellt, in dem jede Person ausschließlich ein Handlungsfeld - sei es Wirtschaft, Soziales oder Stadtumbau - betreut?

In wessen Auftrag handelt das Quartiersmanagement: Arbeitet es für die Kommune? Ist es über die Wohnungswirtschaft im Quartier verankert?

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