Ernährungsökologie

Diese Publikation zitieren

Claus Leitzmann (Hg.), Ingrid Hoffmann (Hg.), Katja Schneider (Hg.), Ernährungsökologie (2011), oekom verlag, München, ISBN: 9783865813343

979
Accesses
17
Quotes

Beschreibung / Abstract

Ob Armut, Übergewicht oder Klimawandel – viele der globalen Probleme unserer Zeit haben einen direkten oder indirekten Bezug zur Ernährung.
Einfache Lösungen, die vernachlässigen, dass solche Probleme durch eine Vielzahl von Faktoren bestimmt werden, die miteinander in Wechselwirkung stehen, führen oft nicht zum erhofften Erfolg. Sie können die Probleme sogar verschlimmern oder neue Probleme schaffen: Ein Beispiel ist die Verschärfung der Nahrungsmittelknappheit durch den Anbau von Pflanzen zur Energiegewinnung, um dem Problem der Ressourcenknappheit zu begegnen.

Die Ernährungsökologie erforscht als lösungsorientierter Ansatz den Umgang mit Komplexität im Bereich Ernährung. Sie bezieht die Dimensionen Gesundheit, Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft entlang der gesamten Produktkette sowie deren Interaktionen ein, um integrative Lösungsansätze für komplexe Probleme zu entwickeln.

Das Buch führt in das Konzept der Ernährungsökologie ein. Es zeigt, welcher Erkenntnisgewinn und welches Potenzial für Problemlösungen darin liegt, Fragen der Ernährung als komplexe und mehrdimensionale Phänomene zu begreifen. Für die Entwicklung integrativer Lösungen werden theoretische und methodische Elemente der Ernährungsökologie vorgestellt.

Beschreibung

Ingrid Hoffmann war erste Professorin für Ernährungsökologie und hat an der Justus-Liebig-Universität Gießen das Fachgebiet Ernährungsökologie mit auf- und ausgebaut. Inzwischen leitet sie am Max Rubner-Institut das Institut für Ernährungsverhalten. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen u.a. die Auswirkungen unterschiedlicher Ernährungsweisen auf Gesundheit, Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft sowie die Komplexität im Wissenschaftsgebiet Ernährung.

Claus Leitzmann, Biochemiker und Ernährungswissenschaftler, arbeitete nach dem Studium in den USA fünf Jahre in Thailand und ist seit 1974 an der Universität in Gießen tätig. Er befasst sich u. a. mit der internationalen Ernährungssituation sowie mit Vollwert-Ernährung, Vegetarismus und Ernährungsökologie.

Katja Schneider, Haushalts- und Ernährungswissenschaftlerin, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin der Arbeitsgruppe Ernährungsökologie am Institut für Ernährungswissenschaft der Justus-Liebig-Universität Gießen. Arbeitsschwerpunkte sind u.a. Konzept und Umsetzung der Ernährungsökologie in Forschung und Lehre, Disziplinen übergreifende Wissensintegration, nachhaltige Ernährung.

Inhaltsverzeichnis

  • Ernährungsökologie
  • Inhaltsverzeichnis
  • Vorbemerkungen
  • Sektion I Einführung: Hintergründe und konzeptionelle Basis der Ernährungsökologie
  • 1 Lage der Welt: globale Probleme und deren Vernetzung
  • 1.1 Hintergründe
  • 1.2 Aktuelle globale Probleme
  • 1.3 Vernetzung globaler Probleme
  • 1.4 Ausblick
  • 2 Faktor Ernährung: lokale und globale Relevanz
  • 3 Komplexe ernährungsassoziierte Probleme: allgemeine Charakteristika
  • 3.1 Große Anzahl verschiedener Faktoren
  • 3.2 Vernetzung
  • 3.3 Dynamik
  • 3.4 Nicht-Linearität
  • 3.5 Emergenz
  • 3.6 Intransparenz
  • 3.7 Fazit
  • 4 Das Konzept der Ernährungsökologie: Herausforderungen annehmen
  • 4.1 Konzeptioneller Hintergrund der Ernährungsökologie
  • 4.2 Methodische Elemente der Ernährungsökologie - Umgang mit Komplexität und Mehrdimensionalität
  • 4.3 Potenzial der Ernährungsökologie
  • Sektion II Ernährung als mehrdimensionales Phänomen
  • 5 Dimension Gesundheit: der Zusammenhang von Ernährung und Krebs
  • 5.1 Ursachen von Krebs
  • 5.2 Lebensmittelinhaltsstoffe und Krebs
  • 5.3 Fazit
  • 6 Dimension Umwelt: wie sich Ernährung auf das Klima auswirkt
  • 6.1 Klimarelevanz der Ernährung entlang der Produktkette
  • 6.2 Klimarelevanz verschiedener Lebensmittel
  • 6.3 Klimarelevanz verschiedener Ernährungsweisen
  • 6.4 Fazit
  • 7 Dimension Gesellschaft: Fleisch essen aus sozialer und kultureller Perspektive
  • 7.1 Die besondere Symbolkraft des Fleischessens
  • 7.2 Fleisch essen als Ausdruck von Geschlechtsidentität
  • 7.3 Fleisch essen als Instrument für soziale Differenzierung
  • 7.4 Fazit
  • 8 Dimension Wirtschaft: externe Effekte und Kosten im Bereich Ernährung
  • 8.1 Erfassen der Umweltwirkungen
  • 8.2 Ansätze zur Bewertung und Monetarisierung der Umweltwirkungen
  • 8.3 Handlungsmöglichkeiten
  • Sektion III Ernährung integrativ: Beispiele für eine umfassende Betrachtung komplexer Themen
  • 9 Welternährung: eine globale Perspektive
  • 9.1 Situation und Prognose der Welternährung
  • 9.2 Ursachen für die Welthungersituation
  • 9.3 Fazit
  • 10 Verschiedene Ernährungsweisen: integrativ und mehrdimensional bewertet
  • 10.1 Ernährungsweisen im Vergleich
  • 10.2 Dimension Gesundheit
  • 10.3 Dimension Umwelt
  • 10.4 Dimension Wirtschaft
  • 10.5 Synthese
  • 11 Vegetarische Ernährung: das Zusammenspiel vielfältiger Auswirkungen
  • 11.1 Ein qualitatives Modell zu vegetarischer Ernährung
  • 11.2 Einblicke durch Berücksichtigung von Mehrdimensionalität und Komplexität
  • 11.3 Erkenntnisgewinn
  • 12 Ökologisch erzeugte Lebensmittel: eine mehrdimensionale Perspektive
  • 12.1 Grundsätze der ökologischen Land- und Lebensmittelwirt-schaft
  • 12.2 Wirkungen auf Gesundheit, Umwelt, Gesellschaft und Wirt-schaft
  • 12.3 Fazit
  • Sektion IV Umgang mit Mehrdimensionalität und Komplexität im Bereich Ernährung: Forschung
  • 13 Ernährungsforschung: Reduktionismus und integrative Ansätze
  • 13.1 Untersuchung der Teile: Reduktionismus in der Ernährungsforschung
  • 13.2 Umfassendere Untersuchung: integrative Ansätze in der Ernährungsforschung
  • 13.3 Fazit
  • 14 Inter- und Transdisziplinarität: eine besondere Art der Wissenschaft
  • 14.1 Disziplinarität und ihr Verhältnis zu Inter- und Transdisziplinarität
  • 14.2 Qualitätsanspruch und Vorgehensweisen
  • 14.3 Stolpersteine und Kompetenzen
  • 14.4 Fazit
  • 15 Wissensintegration: Wissen in Beziehung setzen
  • 15.1 Integrationsmethoden
  • 15.2 Fazit
  • 16 Die Modellierungstechnik NutriMod: Komplexität erfassen und darstellen
  • 16.1 Modellieren mit NutriMod
  • 16.2 Hyperlinkmodelle
  • 16.3 NutriMod – ein Werkzeug zum Erfassen und Darstellen von Komplexität
  • 17 Konstellationsanalyse: ein Methodenbeispiel für disziplinenübergreifende Forschung
  • 17.1 Vorgehensweise
  • 17.2 Die Methode am Beispiel des europäischen Forschungsprojektes iPOPY
  • 17.3 Fazit
  • Sektion V Umgang mit Komplexität im Bereich Ernährung: Praxis
  • 18 Empfehlungen für eine nachhaltige Ernährung: vom Wissen zum Handeln
  • 18.1 Die Grundsätze für eine nachhaltige Ernährung
  • 18.2 Fazit
  • 19 Ernährungsalltag: zwischen Ansprüchen und Vereinfachungswünschen
  • 19.1 Alltag - ein komplexer Handlungszusammenhang im steten Wandel
  • 19.2 Wachsender Veränderungsdruck auf den Ernährungsalltag
  • 19.3 Umgang mit der Komplexität des Ernährungsalltags
  • 19.4 Entlastung bei der Gestaltung des Ernährungsalltags
  • 19.5 Nachhaltige Ernährung als gesellschaftliche Gestaltungsaufgabe
  • 20 Nachhaltige Lebensmittelverarbeitung: ein Leitbild zur Integration verschiedener Ansprüche
  • 20.1 Eigenschaften nachhaltiger verarbeiteter Lebensmittel
  • 20.2 Synergien und Zielkonflikte
  • 20.3 Umsetzung des Leitbilds
  • 20.4 Fazit
  • Sektion VI Mehrdimensionale komplexe Probleme bearbeiten
  • 21 Komplexe Probleme: Herausforderungen für Problemlösungen
  • 21.1 Herausforderungen durch die große Anzahl verschiedener Faktoren
  • 21.2 Herausforderungen durch Vernetzung
  • 21.3 Herausforderungen durch Dynamik
  • 21.4 Herausforderungen durch Nicht-Linearität
  • 21.5 Herausforderungen durch Intransparenz
  • 21.6 Fazit
  • 22 Probleme bearbeiten: Potenziale qualitativer Modellierung
  • 22.1 Problemanalyse unterstützen
  • 22.2 Problembearbeitung fördern
  • 22.3 Folgenabschätzung ermöglichen
  • 22.4 Herausforderungen und Chancen
  • 22.5 Fazit
  • 23 Probleme lösen: ein ernährungsökologischer Entwurf
  • 23.1 Entwurf eines ernährungsökologischen Prozesses zur Entwicklung von Problemlösungsansätzen
  • 23.2 Potenziale und Hürden
  • 23.3 Ausblick
  • Schlussbemerkungen
  • Literaturverzeichnis
  • Autorinnen und Autoren

Ähnliche Titel