Gewalt als Alltagserfahrung bei Kindern und Jugendlichen

Johannes Bottländer

Diese Publikation zitieren

Johannes Bottländer, Gewalt als Alltagserfahrung bei Kindern und Jugendlichen (27.04.2024), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISSN: 0342-2275, 2011 #1, S.19

103
Accesses
2
Quotes

Beschreibung / Abstract

Lehrerinnen und Lehrer müssen immer wieder die Beobachtung machen, dass ihre Schüler oft schon morgens, und erst recht nach einem Wochenende, aggressionsgeladen in die Schule kommen und nur mit großer Mühe ihre aufgestauten Spannungen abbauen können. Offensichtlich stellt die Schule einen Handlungsbereich des sozialen Bedingungsfeldes dar, in welchem gesamtgesellschaftliche Problemstellungen in auffälliger Weise zutage treten. Dies ist auch nicht verwunderlich, denn Jugendliche waren zu jeder Zeit sensible Seismographen für soziale "Tatbestände" und epochaltypische Tendenzen. Allerdings lassen sich ihre Orientierungsmuster und Handlungsweisen nicht in einem einheitlichen Beschreibungskatalog zusammenfassen, vielmehr geben sie ein sehr widersprüchliches Bild ab: Auf der einen Seite "reiben" sich Jugendliche an den normativen Vorgaben ihrer erwachsenen Bezugspersonen und suchen Halt in der Peergroup, auf der anderen Seite verhalten sie sich so, wie es ihnen die Erwachsenen im zwischenmenschlichen Handlungsgefüge vorleben. Nach einem gern zitierten und fast schon "geflügelten" Wort soll der Lehrer bekanntlich "die Schüler dort abholen, wo sie sich befinden". Um dieser sozialpädagogischen Aufgabenstellung gerecht zu werden, ist die Auseinandersetzung mit dem Phänomenen der Gewalt für alle am Erziehungsprozess Beteiligten unumgänglich, sind doch die im schulischen Aktionsfeld sichtbaren aggressiven Verhaltensweisen in allen Handlungsbereichen des sozialen Bedingungsfeldes sichtbar. -- --

Mehr von dieser Ausgabe

    Ähnliche Titel

      Mehr von diesem Autor