Soziale Ungleichheit und Geschlecht

Aladin El-Mafaalani

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Aladin El-Mafaalani, Soziale Ungleichheit und Geschlecht (28.04.2024), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISSN: 0342-2275, 2010 #5, S.340

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Beschreibung / Abstract

Gleichberechtigung ist gesellschaftlich weitgehend realisiert, denn das deutsche Recht benachteiligt Frauen kaum noch. Im Gegenteil: Die Tatsache, dass Frauen beispielsweise nicht wehrpflichtig sind, aber Wehrdienst (auch an der Waffe) leisten dürfen, und dass sie in Bezug auf das Sorgerecht tendenziell privilegiert werden, zeigt eine rechtliche - oder anders: theoretische - positive Diskriminierung in weiten Bereichen. -- Dieser Erfolg ist maßgeblich durch die Frauenbewegung beeinflusst. So haben engagierte Frauen das Wahlrecht für Frauen, den Zugang zu höherer Bildung und die Auflösung der Abhängigkeit vom Ehemann im Familien- und Eherecht erreicht. -- Gleichstellung von Mann und Frau, also die reale Chancenverteilung zwischen den Geschlechtern, ist hingegen in wenigen Lebensbereichen verwirklicht. Das offenbart sich in dem 1994 eingefügten Zusatz in das Gleichheitsgebot des Grundgesetzes: "Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf Beseitigung bestehender Nachteile hin." Sowohl hinsichtlich der Höhe des Einkommens und der bekleideten beruflichen Positionen als auch im Hinblick auf die Gefahr, in armen bzw. prekären Verhältnissen zu leben, ist eine signifikante Ungleichstellung der Frauen zu konstatieren. -- Hier sollen nun Ansätze erläutert werden, die dieses Phänomen umfassend begründen und auf gesellschaftliche Entwicklungen hindeuten. Dabei werden die Ungleichheitsdimensionen Bildung, Arbeitsmarkt, Sozialstaat und Geschlecht auf ihre Erklärungskraft hin untersucht. -- --

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