Gesundheitschancen von Kindern und Jugendlichen. Zur Bedeutung der sozialen Herkunft und Schulbildung

Thomas Lampert

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Thomas Lampert, Gesundheitschancen von Kindern und Jugendlichen. Zur Bedeutung der sozialen Herkunft und Schulbildung (27.04.2024), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISSN: 1436-1957, 2010 #3, S.231

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Beschreibung / Abstract

Mit Daten des Kinder- und Jugendgesundheitssurveys des Robert Koch-Instituts wird die Bedeutung der sozialen Herkunft und der besuchten Schulform für die Gesundheitschancen von 11- bis 17-jährigen Jugendlichen in den alten Bundesländern und Berlin untersucht (n=4739). Als Gesundheitsoutcomes werden Verhaltensauffälligkeiten, Gewaltausübung in den letzten 12 Monaten und der aktuelle Rauchstatus in die Analyse einbezogen. Die Ergebnisse zeigen, dass Jungen und Mädchen aus Familien mit niedrigem Sozialstatus häufiger verhaltensauffällig sind, Gewalt gegen andere ausüben und rauchen als die Gleichaltrigen aus der mittleren und hohen Statusgruppe. Bezüglich der besuchten Schulform zeigen sich deutliche Gesundheitsunterschiede zu Ungunsten von Jugendlichen auf Hauptschulen im Vergleich zu Jugendlichen auf Real-/Gesamtschulen und auf Gymnasien. Zugleich wird aber deutlich, dass Jugendliche aus der niedrigen Statusgruppe, die den Sprung auf ein Gymnasium schaffen, bessere Gesundheitschancen haben und sich auch gegenüber den Mitschülern aus sozial besser gestellten Familien keine signifikanten Gesundheitsunterschiede zeigen. Die Ergebnisse sprechen dafür, dass eine Verringerung der Bildungsungleichheit zu einem Ausgleich der Gesundheitschancen in der heranwachsenden Generation beitragen könnte.

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