Selbstbestimmt Mutter - Der Zusammenhang zwischen Bildungsabschluss und Familienplanung bei schwerbehinderten Frauen in Sachsen

Sabine Wienholz und Marion Michel

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Sabine Wienholz, Marion Michel, Selbstbestimmt Mutter - Der Zusammenhang zwischen Bildungsabschluss und Familienplanung bei schwerbehinderten Frauen in Sachsen (27.04.2024), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISSN: 1436-1957, 2012 #1, S.18

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Accesses

Beschreibung / Abstract

Informationsbeschaffung und Inanspruchnahme von Rechten befähigen zu einer selbstbestimmten Entscheidung für oder gegen Kinder. Im Gegensatz zu Akademikerinnen, die sich oftmals bewusst gegen Kinder entscheiden, sind Frauen mit Behinderungen im hohen Maße von gesellschaftlichen Erwartungen determiniert. Sie sind für eine Mutterschaft aufgrund ihrer Behinderung nicht legitimiert. Da sie dennoch ihren Kinderwunsch realisieren, sollte untersucht werden, welchen Einfluss der Bildungsweg dabei ausübt. Mit Hilfe einer repräsentativen Stichprobe wurden 98 Frauen im fertilen Alter mit Sinnes- und Körperbehinderungen und chronischen Erkrankungen und einem Grad der Behinderung von mindestens 50 befragt. Im Ergebnis zeigte sich, dass hoch- und mittelqualifizierte Frauen signifikant häufiger Kinder und einen Partner haben als gering qualifizierte Frauen. Die Wahrscheinlichkeit einer Partner- oder Mutterschaft liegt bei Frauen mit einem mittleren Bildungsabschluss 4-fach höher als bei Frauen mit geringer Bildung. Der Zugang zu Bildung lässt sich damit als ein Indikator für die Gestaltung sozialer Beziehungen und die Realisierung von Elternschaft bei Menschen mit Behinderungen identifizieren und bildet eine zentrale Weichenstellung für ein selbstbestimmtes Leben.

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