Sozialpädagogische Arbeit mit jungen Müttern im Kontext der Jugendhilfe

Herausforderungen und Handlungsansätze

Esther Radaj

Diese Publikation zitieren

Esther Radaj, Sozialpädagogische Arbeit mit jungen Müttern im Kontext der Jugendhilfe (26.04.2024), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISSN: 0342-2275, 2013 #1, S.21

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Beschreibung / Abstract

Junge Mütter werden aus unterschiedlichen Perspektiven heraus (niedrigschwellige Frühe Hilfen, Jugendhilfe, Psychiatrie) als besondere Risikogruppe identifiziert und gelten daher als Zielgruppe notwendiger pädagogischer Interventionen. Das Risiko, hier in erster Linie als Entwicklungsrisiko für das Kind, liegt in den chronischen Problemen und aktuellen Belastungen der Mutter und ihren Auswirkungen hinsichtlich der Versorgung- und Entwicklungsbedürfnisse des Kindes (vgl. Ziegenhain u.a. 2010, 33) auf Grund der besonderen Verletzlichkeit und Angewiesenheit auf die Versorgung von außen sowie in möglichen Folgen auf das gesamte spätere Leben. Eigene biographische Erfahrungen sind dabei oft Grundlage des tiefen inneren Wunsches, es beim eigenen Kind besser zu machen als selbst erlebt und verdeutlichen die hohen Erwartungen an das Kind und an die Zuschreibung an die Mutterschaft. Häufig können die jungen Mütter nicht auf tragfähige familiäre und soziale Netze zurückgreifen, oft haben sie Vernachlässigung und chronisch konflikthafte Lebenssituationen erlebt und erfahren von den Partnern keine Unterstützung, sondern sind möglicherweise weiteren Spannungen ausgesetzt. Sie stehen dabei unter einem besonders hohen Druck eine gute Mutter sein zu wollen. Die frühe Mutterschaft hält aber neben der Fokussierung auf Risiken und Gefahren fürs Kind ebenso die Möglichkeit zur Veränderung familiär tradierter Muster bereit und bietet die Chance durch sozialpädagogisches Handeln einen Prozess der Veränderung durch die "Erweiterung und Umgestaltung biographischer Handlungs- und Beziehungsmuster" (Silkenbeumer 2009, 148) anzustoßen. Die besonderen Anforderungen und oft komplexen Problemlagen junger Mütter werden von Trägern der Sozialen Arbeit zunehmend erkannt und bilden sich in der Erhöhung stationärer Plätze und in einer Ausdifferenzierung der Angebotsstruktur ab.

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