Globale Epidemien - Lokale Antworten

Eine Ethnographie der Heilpflanze Artemisia annua in Tansania

Caroline Meier zu Biesen

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Caroline Meier zu Biesen, Globale Epidemien - Lokale Antworten (2013), Campus Frankfurt / New York, 60486 Frankfurt/Main, ISBN: 9783593421001

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Beschreibung / Abstract

Malaria ist eine der weltweit häufigsten Erkrankungen - jährlich sterben über zwei Millionen Menschen an dieser Epidemie. Vor dem Hintergrund globaler Machtkonstellationen untersucht Caroline Meier zu Biesen die Einführung der chinesischen Heilpflanze Artemisia annua in Tansania, die als vielversprechende Alternative zu herkömmlichen Malariatherapien angesehen wird. Im Fokus der Untersuchung steht die Wandlung von der Heilpflanze in ein Arzneimittel, dessen Produktion und Distribution den Gesetzen des Weltmarkts unterliegt. Dabei zeigt sich, wie globale Marktmechanismen und Machthegemonien das Potenzial von Artemisia annua für die Betroffenen schwächen und bestehende Abhängigkeiten vom staatlichen Gesundheitswesen vertiefen können.

Beschreibung

Caroline Meier zu Biesen, Dr. phil., ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Ethnologie an der FU Berlin.

Inhaltsverzeichnis

  • BEGINN
  • Inhalt
  • 1. Einleitung: Die Medizinalpflanze Artemisia annua als Objekt lokal-globaler Praxis
  • Heilpflanzen im 21. Jahrhundert: Artemisia annua im Zentrum internationaler Aufmerksamkeit
  • Medizin und Gesundheit global: Die Fragestellung
  • Aufbau des Buches
  • 2. To follow a thing: Methodologische Implikationen der Untersuchung einer Medizinalpflanze
  • Theoretische Überlegungen zur multilokalen Forschungspraxis
  • Der Feldforschungsprozess: Durchführung einer Multi-Sited Ethnography
  • Ethische Aspekte und Selbstreflexion
  • 3. Ein Antimalaria-Mittel im Eigenanbau: Lokale Innovationsprozesse
  • Die Einführung von Artemisia annua durch die Organisation anamed
  • Fragen der Klassifikation: Artemisia annua – natürliche oder traditionelle Medizin?
  • Annahmen zum Wirkungspotenzial: heilt Artemisia annua?
  • Mikroökonomische Aspekte von Artemisia annua – ein Wirkstoff zum Selbstkostenpreis?
  • Verbreitung und Austausch von Wissen über Artemisia annua
  • 4. Malaria: Therapien auf der Basis lokal produzierbarer Pflanzen
  • Indigene Konzepte, Klassifikationen, Behandlungsmethoden und ihre Relevanz für die Malaria-Therapie
  • Formen und Prozesse einer Aneignung von Artemisia annua durch traditionelle Heiler
  • Zwischen Tradition, globalem Markt und (verordneter) Modernisierung: Veränderungs- und Persistenzprozesse in der traditionellen Heilkunde Tansanias
  • Die indigene Antimalaria-Pflanze Artemisia afra
  • 5. HIV/AIDS: Selbstmedikation als Selbstermächtigung
  • Die Selbsthilfegruppe Kaza Roho
  • »Leben mit Hoffnung«: Mitgliedschaft bei Kaza Roho
  • Selbstbestimmung und innovative Gesundheitspraxis am Beispiel der Selbstmedikation mit Artemisia annua
  • Zum Verhältnis von antiretroviralen Medikamenten und Artemisia annua
  • 6. Von der Pflanze zum Pharmakon: Artemisia annua im Spannungsfeld von lokaler Aneignung und globaler Kommerzialisierung
  • Der pharmazeutische Nexus: Ethnologische Perspektiven zur Erforschung von Medikamenten
  • (Wieder-)Entdeckung einer chinesischen Fieberheilpflanze: Die Validierung von Artemisia annua und Artemisinin
  • Warenzirkulation: Artemisinin-basierte Pharmaka in Tansania
  • Produktion für den globalen Markt: Artemisia annua als Rohstoff im lokalen Anbau
  • Pillen oder Tee? Wirksamkeitsdiskurse Artemisinin-basierter Therapien
  • Tunaogopa dawa hii – »Wir haben Angst vor dieser Medizin«: Patienten und die Willkür internationaler Validierungspraxis
  • Kulturspezifische Effizienzannahmen zu Antimalaria-Medikamenten
  • 7. Schluss: Globale Wirksamkeitsvorstellungen und lokale Handlungsstrategien
  • Epidemien, Macht und Heilwissen
  • Ausblick: Alternative Behandlungsformen und ihr Potenzial für die internationale Gesundheitspolitik
  • Abkürzungsverzeichnis
  • Literatur
  • Dank

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