Forcierte Säkularität

Religiöser Wandel und Generationendynamik im Osten Deutschlands

Monika Wohlrab-Sahr, Uta Karstein und Thomas Schmidt-Lux

Diese Publikation zitieren

Monika Wohlrab-Sahr, Uta Karstein, Thomas Schmidt-Lux, Forcierte Säkularität (2009), Campus Frankfurt / New York, 60486 Frankfurt/Main, ISBN: 9783593407531

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Beschreibung / Abstract

Wer die Religionslosigkeit der ostdeutschen Gesellschaft und die Säkularität ihrer Bürger begreifen will, muss sich neben der Religionspolitik der SED auch der Aneignung dieser Politik durch Individuen und Familien zuwenden. Auf der Basis von Interviews mit drei Generationen zeigen die Autorinnen und der Autor dieses Buches, in welcher Weise die Auseinandersetzung mit Religion in die grundlegende Konflikthaftigkeit des Lebens in der DDR eingebettet war. Es wird deutlich, welchen Spannungen kirchlich gebundene Menschen ausgesetzt waren, aber auch, in welchem Maße in Familien säkulare Traditionen geschaffen wurden. Nicht zuletzt in der jüngsten Generation lässt sich jedoch – in Absetzung davon – ein neu erwachtes Interesse an Religion ausmachen.

Beschreibung

Monika Wohlrab-Sahr ist Professorin für Kultursoziologie im Bereich Kulturwissenschaften an der Universität Leipzig. Uta Karstein und Dr. Thomas Schmidt-Lux sind dort wissenschaftliche Mitarbeiter.

Inhaltsverzeichnis

  • BEGINN
  • Inhalt
  • Vorwort
  • 1. Einleitung: Säkularität und Religiosität im Osten Deutschlands – Zur Logik der Aneignung forcierter Säkularisierung
  • 1.1 Säkularisierung im Osten Deutschlands: Ein †ºerfolgreiches†¹ Experiment
  • 1.2 Forcierte Säkularisierung und deren subjektive Aneignung
  • 1.3 Subjektive und familiale Logiken des Säkularisierungsprozesses
  • 1.4 Familien als Schnittpunkte gesellschaftlicher Generationenverhältnisse
  • 1.5 Kulturelle Semantiken im religiös-weltanschaulichen Feld
  • 1.6 Religiosität und Generationendynamik
  • 2. Forschungspraxis und Methoden
  • 2.1 Forschung nach dem Systemumbruch – Methodische Überlegungen zur Erschließung der Lebensrealität in der DDR und in Ostdeutschland
  • 2.2 Vertrautheit, Distanz und Vertrauenswürdigkeit im Interview
  • 2.3 Verschränkung von Individual-, Familien- und Generationenperspektive: Das biographische Familieninterview
  • 2.4 Biographische Einzelinterviews als weitere Erhebungsform
  • 2.5 Fragen des Samplings
  • 2.6 Zur Auswertung
  • 2.7 Zur Darstellung
  • 3. Generationenbeziehung und Familienkommunikation
  • 3.1 Der Generationenansatz
  • 3.2 Gesellschaftliche und familiale Generationen in Ostdeutschland
  • 3.3 Generation als kulturelles Deutungsmuster – Zur Verknüpfung des familialen und historischen Generationenkonzeptes
  • 3.4 Generationenverhältnisse in der Familienkommunikation
  • 3.5 Fazit
  • 4. Religion im Konflikt: Ostdeutsche Familien zwischen Säkularisierung, kirchlicher Tradition und religiöser Neuorientierung
  • 4.1 Bestandsaufnahme der religiösen Entwicklung in der DDR und in Ostdeutschland
  • 4.2 Konfliktmodell des ostdeutschen Säkularisierungsprozesses
  • 4.3 Säkularisierungsprozesse in ostdeutschen Familien
  • 4.4 Zwischen »Durchhalten« und »Jetzt erst recht«. Strategien der Aufrechterhaltung von Religiosität und Kirchenbindung in der DDR
  • 4.5 Fazit
  • 5. »Was glauben Sie, kommt nach dem Tod?« – Große Transzendenz in der postsozialistischen Gesellschaft mit Christine Schaumburg
  • 5.1 Große Transzendenz in säkularisierten Kontexten
  • 5.2 »Was glauben Sie, kommt nach dem Tod?«
  • 5.2.1 Christlich geprägte Semantiken: Vom Auferstehungsglauben zum »Offenlassen« der Möglichkeit eines Lebens nach dem Tode
  • 5.2.2 Atheistische Semantiken: Vom Ende der Person zum biologischen Kreislauf
  • 5.2.3 Agnostische Spiritualität: Analogieschlüsse, Plausibilitäten, Semantiken
  • 5.3 Agnostische Spiritualität: Transzendente Orientierungen auf dem philosophisch-weltanschaulichen Markt
  • 6. Religiöse Neuorientierungen in der jüngsten Generation mit Anja Frank
  • 6.1 Ausgangslage
  • 6.2 Religiöse Neuorientierungen im Postsozialismus
  • 6.3 Konsequenzen für das Generationenverhältnis
  • 6.4 Fazit
  • 7. Gemeinschaft, Ehrlichkeit, Arbeit: Mittlere Transzendenzen in der postsozialistischen Gesellschaft
  • 7.1 Mittlere Transzendenzen in postsozialistischen und postreligiösen Kontexten
  • 7.2 Gemeinschaft, Ehrlichkeit, Arbeit – »Mittlere Transzendenzen« in der postsozialistischen und postreligiösen Gesellschaft
  • 7.3 Gemeinschaft, Ehrlichkeit, Arbeit – Identitäre Verankerungen im Prozess des langen, schnellen Übergangs
  • 8. Gesellschaftlicher Konflikt und kulturelle Semantik: Zu einer Kultursoziologie forcierter Säkularität
  • 8.1 Bekenntnis(zwang), »Zweigleisigkeit« und die Suche nach Räumen der Authentizität
  • 8.2 Theoretische Bestimmung: Gesellschaftsstruktur, soziale Deutungsmuster, situiertes Handeln
  • 8.3 Gesellschaftsstruktur
  • 8.4 Soziale Grenzziehungen und kulturelle Deutungsmuster
  • 8.5 Semantiken der Diktatur und was aus ihnen geworden ist
  • 9. Forcierte Säkularität: Das erzwungene Eigene
  • Anhang
  • Literatur

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