Die 0- bis 5jährigen

Einführung in die Probleme der frühen Kindheit

Dieter Baacke

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Dieter Baacke, Die 0- bis 5jährigen (2004), Beltz Verlagsgruppe, 69 469 Weinheim, ISBN: 9783407224866

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Beschreibung

Professor Dr. Dieter Baacke (1934-1999) lehrte Pädagogik an der Universität Bielefeld. Seine Arbeitsschwerpunkte waren Medienpädagogik, Jugend- und Medienforschung und außerschulische Bildung.

Beschreibung / Abstract

Längst spielt sich die frühe Kindheit nicht mehr nur im intimen Raum der Familie ab. Schon im Kleinkindalter spielen Gleichaltrige, pädagogische Einrichtungen und Medienwelten eine bedeutende Rolle. Dieter Baacke beschreibt diese entscheidende Entwicklungsphase aus pädagogischer, psychologischer und soziologischer Sicht.
Wissenschaftlich genau und gut lesbar nicht nur für Fachleute, ein Buch für alle, die mit Kindern zu tun haben.

Von der Geburt bis zum 6. Lebensjahr befindet sich das Kind in einer Phase einschneidender Veränderungen, die keinesfalls mit den Begriffen Reifung und Entwicklung oder den Erkenntnissen der Entwicklungspsychologie hinreichend erklärt werden können. Dementsprechend verarbeitet der Autor die Ergebnisse der entwicklungspsychologischen Forschung, der Soziologie und der Pädagogik. Er führt sie weiter in der von ihm vertretenen "Kinderperspektive", wie sie zum Beispiel in narrativem Material zu finden ist und in der Beschreibung kindlicher Lebenswelten, und fordert für das Kleinkind als "kompetentes" Wesen von Anfang an intensive erzieherische Zuwendung: "Was wir in die Pädagogik der älteren Jugendlichen zu viel hineinpacken, das finden wir in der Altersgruppe der 0- bis 5-Jährigen entschieden zu wenig: ein pädagogisches Interesse und eine entsprechende Haltung, die von den Kindern und ihren Kompetenzen ausgeht und Erziehung als dringend notwendig, aber von Anfang an aus der Sicht- und Erlebnisweise der Kinder wahrnimmt."
Dieter Baackes Untersuchungen der verschiedenen Disziplinen der Kindheitsforschung münden in einen "sozialökologischen Ansatz", der kindliche Lebenswelten in ihrer ganzen Komplexität beschreibt und daraus eine Pädagogik des Kleinkindes ableitet, die auch berücksichtigt, dass schon in den ersten Jahren neben der Mutter und der Familie die Peers, pädagogische Institutionen und zunehmend Medienwelten eine entscheidende Rolle spielen.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis

  • BEGINN
  • Inhaltsverzeichnis
  • Vorwort
  • 1. Forschen und Nachdenken über Kinder
  • Theorien über Kindheit
  • Großszenarios: deMause versus Ariés
  • Mythos Kindheit?
  • 2. Geschichten von Kindern
  • Echo, Schutz, Stimulanz - Joey: Das Tagebuch eines Babys
  • Abenteuer zwischen Kleinbleiben und Großwerden - Canetti, Leiris, Sarraute
  • Fazit
  • 3. Kinder und Kindheit im Wandel der Lebensformen
  • »Kind« und »Kindheit«: Konstrukte
  • Kinder im Horizont von Macht und Schutz
  • Sozialer Wandel im Familienkomplex
  • Fazit
  • 4. Theorien und Entwicklungsschritte
  • Endogenetische Theorien
  • Exogenetische Theorien
  • Konstruktivistische Stadientheorien
  • Interaktion zwischen Person und Umwelt
  • Zusammenschau: Kontinuität und Plastizität
  • 5. Entwicklungsdimensionen
  • Wahrnehmen und Wahrnehmung
  • Sich-Bewegen und Exploration
  • Die Welt der Dinge
  • Die Welt der Gefühle (Emotionen)
  • Spiele und Spielen
  • Sprache und Sprechen
  • Denken und Intelligenz
  • Leistungsmotivation
  • Moralisch urteilen, werten und handeln
  • Das Geschlecht: Mädchen, Junge
  • Fazit: Das kompetente Kind
  • 6. Kleine Kinder und ihre Lebenswelten
  • Zur Sozialökologie des Aufwachsens
  • Vier sozialökologische Zonen
  • Kinderzonen, Zwischenräume
  • Die Grundfiguration: Kind-Mutter-Vater (Eltern)
  • Ergänzung: Mutter-Kind-Bindung und Sexualität
  • Der Vater
  • Ökoliogisches Zentrum Familie
  • Neue sozialökologische Kontexte
  • Die Gleichaltrigen
  • Steigende Bedeutung der Peers
  • Beziehungsdynamiken unter gleichaltrigen Kindern
  • Kinderfreundschaften
  • 7. Außerfamiliale pädagogische Einrichtungen
  • Zur Geschichte der öffentlichen Kleinkindererziehung in Deutschland
  • Neue Verbindungslinien: Der »Situationsansatz«
  • Die Träger, die Ausbildung pädagogischer Fachkräfte
  • Pluralisierung und Ausdifferenzierung
  • 8. Die Medienwelten der kleinen Kinder
  • Von der Kinderwahrnehmung in die Medienwelten
  • Medienwelten: Von Büchern bis Internet
  • Fernsehen: Daten und Tendenzen
  • Medien (Fernsehen) in der Kinder(garten)welt
  • Weitere Medien: Kassetten, Computer, Internet
  • Früher Abschied von der Kindheit?
  • 9. Pädagogisches Nachdenken: Zwischen Selbstironie und Liebe
  • Vorbemerkung
  • Die unheile Welt: Störungen von innen und außen
  • Grenzen kinderwissenschaftlicher Forschung
  • Mütter und Beziehungskisten: stories
  • Der skeptische Blick des Neugeborenen
  • Kinderbilder - Erwachsenenspiegel
  • Selbstironie und Liebe zum Kind
  • Literatur
  • Sachregister

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