Mythos 1989

Vererbte Konzeptionen und die Sehnsucht nach der Vollendung von Bildungsreformstrategien in der tschechischen postsozialistischen pädagogischen Diskussion und Praxis

Tomás Kasper

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Tomás Kasper, Mythos 1989 (24.04.2024), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISSN: 0514-2717, 2023 #1, S.182

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Accesses

Beschreibung / Abstract

Wendejahre werden oft vereinfachend als neue Meilensteine oder Neuanfänge betrachtet. Das Jahr 1989 wurde und wird auch in der pädagogischen Diskussion als ein klarer Neuanfang angesehen. Die Sprache, Logik und das Wissen der sozialistischen Etappe werden mit dem Jahre 1989 als beendet angesehen und eine radikale, andere Etappe der Bildungstransformation basierend auf den neuen Paradigmata wird geöffnet. Der folgende Text rekonstruiert die pädagogischen Ziele und analysiert die pädagogische Sprache der Transformationsetappe (1990–​1995), wobei es sich zeigt, dass das Jahr 1989 nur im begrenzten Maße als ein radikaler Neuanfang bezeichnet werden kann. Mit Hinblick auf die Fragen der grenzüberschreitenden Zirkulation, der Rezeption und Transmission, d.h. des kulturellen Transfers, will das Essay ausgewählte Ausgangspunkte und Prinzipien pädagogischen Denkens in der pädagogischen Debatte vor 1989 und deren zweites Leben in der pädagogischen Debatte nach 1989 aufzuzeigen. Aufmerksamkeit wird dabei zwei herrschenden Motiven der sozialistischen Pädagogik gewidmet: dem Dienst von Erziehungswissenschaft für den gesellschaftlichen Aufbau und dem Ziel der Vollendung einer harmonischen, allseitigen Persönlichkeit aufgrund der Erziehung und Bildung.

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