Neue Sprachformen und das Sprechen in der Jugendarbeit – Ein Zwischenruf
Rainer Meerkamp
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Rainer Meerkamp, Neue Sprachformen und das Sprechen in der Jugendarbeit – Ein Zwischenruf (20.04.2024), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISSN: 0012-0332, 2022 #9, S.387
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Beschreibung / Abstract
Rainer Meerkamp reflektiert im dritten Beitrag, mit Hilfe welcher Sprachformen sich die Jugendarbeit auf ihr Handlungsfeld bezieht und wie diese Formen zur Zeit vom gesellschaftlichen Umfeld in andere Bahnen gedrängt werden. Der Autor stellt in der Sprache der Jugendarbeit inzwischen weiterverbreitete semantische Störungen, einen Korrektsprech-Tinnitus, sterile Kunstwörter mit einem hohen Vernebelungs- bzw. Verlogenheitsniveau und ein Anonymisieren der sozialen Akteure fest, die u.a. vom gesellschaftlichen Trend hin zu einer genderneutralen Sprache jenseits des alltagssprachlichen Vokabulars bewirkt werde. Meerkamp stellt sich gegen diesen Trend und fordert dazu auf, den sich verstärkenden Sprachverlust mit einem parallellaufendem Orientierungsverlust, ein Vibrato der Selbsterregung und die Dominanz einer hypermoralischen Besserwisser-Schickeria zu beenden und in der Jugendarbeit eine lebensweltnahe Sprache selbstbewusst zu verteidigen.