Was glaubten die Deutschen zwischen 1933 und 1945?

Religion und Politik im Nationalsozialismus

Diese Publikation zitieren

Olaf Blaschke (Hg.), Thomas Großbölting (Hg.), Was glaubten die Deutschen zwischen 1933 und 1945? (2020), Campus Frankfurt / New York, 60486 Frankfurt/Main, ISBN: 9783593442235

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Beschreibung / Abstract

Entfaltete sich der Nationalsozialismus trotz oder wegen der christlichen Grundeinstellungen der Mehrheit der Deutschen? Entgegen der herkömmlichen Auffassung, die von einem »Kirchenkampf« zwischen NS-Bewegung und den beiden potenziell widerständigen Kirchen ausgeht, zeigt dieser Band, dass die Beziehungen zwischen Nationalsozialismus und Christentum komplex waren. Religion ist in den 1930er und 1940er Jahren nicht von vornherein nur als Faktor von Tradition, Resilienz und Resistenz, sondern auch als »mitlaufende Gegebenheit«, möglicherweise sogar als stabilisierender Teilfaktor des Regimes zu begreifen. In diesem Sinne stellen die Beiträge die »hybride« Gläubigkeit vieler Deutscher – als Mitglied der Kirche und Teil der »Herrenrasse«, als treue Christen und treue Nationalisten – zur Diskussion.

Beschreibung

Olaf Blaschke ist Professor für Neuere und Neueste Geschichte mit Schwerpunkt im 19. Jahrhundert an der Universität Münster. Thomas Großbölting ist Direktor an der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg (FZH) und Professor für Neuere Geschichte/Zeitgeschichte im Arbeitsbereich Deutsche Geschichte der Universität Hamburg.

Inhaltsverzeichnis

  • BEGINN
  • Inhalt
  • Einführung und Problemskizze: Was glaubten die Deutschen 1933–1945? – Olaf Blaschke und Thomas Großbölting
  • I. Akteure und ihre Praktiken
  • Zugehörigkeitsgefühle, multiple »Gläubigkeit« und das Momentum der Veränderung – Detlef Schmiechen-Ackermann
  • Die konfessionelle Spaltung des Wahlverhaltens – Jürgen W. Falter
  • Das †ºschwarze†¹ Eichstätt ist braun geworden – katholische Lebenswelt und »Volksgemeinschaft« – Markus Raasch
  • Praktiken der (Doppel-)Gläubigkeit vor Ort: Advents- und Weihnachtsfeiern von NSDAP und NS-Frauenschaften – Sarah Thieme
  • Katholischer Glaube im Zweiten Weltkrieg – Thomas Brodie
  • Der Bund Deutscher Mädel (BDM) als »Glaubensgemeinschaft«. Zur Entwicklung einer nationalsozialistischen Jugendorganisation nach 1933 – Armin Nolzen
  • Die niedersächsischen Frauenklöster im Nationalsozialismus – eine weithin unbekannte Welt – Christiane Schröder
  • Katholischer Kulturkonservatismus im Nationalsozialismus. Arthur Piechler und die Antinomien der musikalischen Moderne – Martina Steber
  • Claus Schenk Graf von Stauffenberg und sein Glaube: Katholik im Widerstand seit 1943. Katholik im Nationalsozialismus seit 1933? – Olaf Blaschke
  • II. Weltanschaulich-religiöse Motive
  • Katholischer Glaube zwischen »Volksgemeinschaft« und »Reich Gottes«. Kirchlich-konfessionelle Großveranstaltungen in Berlin im Jahr 1933 – Klaus Große Kracht
  • »Klerikale Nationalsozialisten« und »Klerikalfaschisten« an der Peripherie NS-Deutschlands. Der Fall Slowakei – Miloslav Szabà³
  • Wem vertrauten deutsche Katholiken 1934? Hitler, Christus und andere »Führer« in Unser Kirchenblatt – Holger Arning
  • »Wir tragen das Hakenkreuz in unsere Kirche.« Religiöse Rituale und Transfer des Sakralen: Zum widersprüchlichen Verhältnis von nationalsozialistischer »Volksgemeinschaft« und christlicher Glaubensgemeinschaft – Hans-Ulrich Thamer
  • Was glaubten die pfälzischen Protestanten zwischen 1933 und 1945? – Christoph Picker
  • III. Deutende Diskurse
  • Völkische Religion im Nationalsozialismus. Ideologische, personelle und organisatorische Analysen von Oskar Stillich – Uwe Puschner
  • Frömmigkeit im protestantischen Milieu: Marburg während des Nationalsozialismus – Christoph Auffarth
  • Nationalsozialismus und Religion: Überlegungen zu einer Gesamtschau – Manfred Gailus
  • Franz Sales Seidl (1904–1994) und seine Überlegungen zur Umgestaltung der katholischen Messe – Lucia Scherzberg
  • Zwei »Gläubigkeitsdebatten«, viele Parallelen: Kontroversen zur Säkularisierung und NS-Gläubigkeit – Mark Edward Ruff
  • Doppelgläubigkeit, hybride Gläubigkeit, multiple Gläubigkeiten? Glauben in der nationalsozialistischen Volksgemeinschaft – ein Kommentar – Isabel Heinemann
  • Autorinnen und Autoren

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