Die Umdeutung der Demokratie

Politische Partizipation in Ost- und Westdeutschland

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Everhard Holtmann (Hg.), Die Umdeutung der Demokratie (2019), Campus Frankfurt / New York, 60486 Frankfurt/Main, ISBN: 9783593442372

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Beschreibung / Abstract

Dreißig Jahre nach dem Systemumbruch in der DDR und nach der »Wiedervereinigung« weisen die politischen Einstellungen – speziell die Beweggründe und Formen politischer Partizipation – in Ost- und Westdeutschland neben weitreichenden Gemeinsamkeiten auch gravierende Unterschiede auf: Die Teilnahme an Wahlen wird – im Osten stärker als im Westen – zunehmend vom Willen geleitet, Protest kundzutun. Überdies ist in strukturschwachen Regionen politische Unzufriedenheit weiter verbreitet als in stabilen Lebensumfeldern. Anhand umfangreicher, lokal erhobener Daten über Einstellungen zur Politik in Ost und West konstatiert dieses Buch eine neue Neigung, die Demokratie zur Protestarena umzudeuten, die unser parlamentarisches System in einer ganz neuen Größenordnung herausfordert.

Beschreibung

Everhard Holtmann ist Research Fellow am Zentrum für Sozialforschung Halle e.V. (ZSH), dessen Forschungsdirektor er von 2012 bis 2021 war; von 1992 bis 2012 war er Professor für Systemanalyse und Vergleichende Politik an der Universität Halle-Wittenberg.

Inhaltsverzeichnis

  • BEGINN
  • Inhalt
  • 1. Einleitung
  • 2. »Unzufriedenheit in Ostdeutschland« als medial vermittelte Botschaft
  • 2.1 Vorbemerkung
  • 2.2 Methodik und Vorgehensweise
  • 2.3 Ergebnisse der inhaltlichen Auswertung
  • 2.4 Ostdeutschland als Thema der Wahlberichterstattung
  • 2.5 Wahlverhalten als Ausdruck von Unzufriedenheit in Ostdeutschland?
  • 2.6 Beweggründe von Unzufriedenheit in Ostdeutschland
  • 2.7 Fazit
  • 3. Die »langen Wellen« im Entwicklungsverlauf von politischer Partizipation in Ostdeutschland von 1990 bis zur Gegenwart
  • 3.1 Ausgewählte Studien für Sekundäranalysen zur Einstellungsforschung (einschließlich Metaanalyse und Metatrend-Identifizierung)
  • 3.2 Meta-Datenanalyse politischer Partizipation
  • 3.3 Zwischenfazit
  • 4. Politische Partizipation und Effekte des Lebensumfelds
  • 4.1 Zum Aufbau des Kapitels
  • 4.2 Was kennzeichnet ein Lebensumfeld? Begriffsbeschreibung
  • 4.3 Klassische Untersuchungsansätze und ihr aktueller Erklärungsgehalt
  • 4.4 Das Lebensumfeld als sozialräumliche Umgebung
  • 4.5 Gleiches Umfeld, gleiche Partizipation? Fragen an die Literatur
  • 4.6 Nichtwählen als Ausdruck negativer Partizipation – auch ein Effekt des Lebensumfelds
  • 4.7 Lebenslagen und Neigungen zu Rechtspopulismus
  • 4.8 Zwischenfazit
  • 5. Umbruchs- und Transformations­erfahrungen als Einflussgrößen für politische Partizipation
  • 5.1 Zum Aufbau des Kapitels
  • 5.2 Erwartungen an den Staat in Zeiten des Systemwechsels – historisch vergleichende und systematische Anmerkungen
  • 5.3 Wohlfahrtsstaatlichkeit
  • 5.4 Unbegrenzte Fürsorge? Erwartungen an den Wohlfahrtsstaat und Einschätzung seiner Leistungsfähigkeit
  • 5.5 Reform des Wohlfahrtsstaats und Reformakzeptanz der Bürger
  • 5.6 Systemvertrauen und das traditionelle Krisenreaktionsmuster
  • 5.7 Der doppelte Transformationsschock und seine psychologischen Langzeitfolgen: kumulierte Umfeld-Effekte auf Partizipation nach 1990 und nach der globalen Krise von 2008/09
  • 5.8 Gleichheit, Sicherheit, Gerechtigkeit – sozialmoralische Anforderungen an wohlfahrtsstaatliches Handeln
  • 5.9 Zwischenfazit
  • 6. Politische Partizipation im ausgehenden dritten Jahrzehnt des vereinigten Deutschland
  • 6.1 Das Partizipationssystem Deutschlands im Umbruch?
  • 6.2 Politische Partizipation: das Konzept
  • 6.3 Motive politischer Partizipation: Annahmen und Randbedingungen
  • 6.4 Nichtwahl und Protestwahl: Verändert sich die Bedeutung des Wählens in der Demokratie?
  • 6.5 Traditionelle und neue Beteiligungsformen: Online- und Offline-Partizipation im Vergleich
  • 6.6 Zwischenfazit
  • 7. Bestimmungsgründe regionaler Unterschiede der politischen Partizipation in Deutschland
  • 7.1 Wahlbeteiligung und Wahlentscheidung in Deutschland aus räumlicher Perspektive im Zeitverlauf 1994–2017
  • 7.2 Empirische Analyse der Bestimmungsgrößen der Wahlbeteiligung und des Wahlverhaltens
  • 7.3 Politische Partizipation in Deutschland – eine kombinierte Analyse von regionalen Strukturdaten und individuellen Einstellungsdaten
  • 7.4 Zwischenfazit
  • 8. Mediennutzung und politische Partizipation in Ostdeutschland
  • 8.1 Mediennutzung als politische Partizipation
  • 8.2 Politikbezogene Mediennutzung in Ostdeutschland – eine Auswertung von Sekundärdaten für den Zeitraum 2009 bis 2017
  • 8.3 Mediennutzungsmuster
  • 8.4 Mediennutzung und politische Beteiligung im Internet und in sozialen Medien
  • 8.5 Mediennutzung und konventionelle politische Partizipation
  • 8.6 Zwischenfazit
  • 9. Zusammenfassung der Ergebnisse
  • 10. Ein Ausblick: Wie bleibt die Demokratie in Deutschland stabil und lebendig? Mögliche Anleitungen zum Handeln
  • Literatur
  • Abbildungsverzeichnis
  • Tabellenverzeichnis
  • Autorinnen und Autoren

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