Volle Fahrt à  la carte?

Mobilitätskarten als Vermittlungsversuche zwischen sozialen Welten

Christian Scherf

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Christian Scherf, Volle Fahrt à  la carte? (2018), oekom verlag, München, ISBN: 9783962384692

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Accesses

Beschreibung / Abstract

Der Traum von einem einfachen Zugang zu allen Mobilitätsdiensten – gleich ob Bahn, Bus, Carsharing oder Leihrad – ist nicht neu. Schon vor über 20 Jahren grübelten Visionäre über die Mobilität ‚aus einer Hand†˜: Eine Anmeldung, eine Buchung, eine Abrechnung. Anbieterübergreifende Mobilitätskarten galten lange als ‚Königsdisziplin†˜ unter den Kooperationen. Die Möglichkeiten von Smartphone und Apps haben die Bestrebungen zur Vernetzung von Informationskanälen und Vertriebswegen neu entfacht. Doch integrierte Angebote öffentlich zugänglicher Mobilität sind noch immer selten. Warum ist das so?

Christian Scherf blickt auf die Akteure hinter den Mobilitätskarten. In Interviews und Fallbeispielen entschlüsselt er die schwierigen Bedingungen für eine Zusammenarbeit zwischen den Anbietern. Als wesentliches Hemmnis identifiziert er dabei die Pflichten zur öffentlichen Daseinsvorsorge, die in Deutschland für einen Teil der Anbieter gelten, für andere hingegen nicht. Die Herausgabe gemeinsamer Kundenkarten erscheint damit als Versuch, trotz abweichender Regeln und Ressourcen gemeinsame Angebote zu kreieren. Es sind Bestrebungen gemeinsame Handlungsarenen zu etablieren, an den Grenzen ‚sozialer Welten†˜, die sich noch immer fremd sind.

Beschreibung

Christian Scherf studierte Soziologie und Verkehrswesen an der TU Berlin. Er arbeitet am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB). Im Innovationszentrum für Mobilität und gesellschaftlichen Wandel (InnoZ) erlebte er die Entwicklung von Mobilitätskarten.

Inhaltsverzeichnis

  • Volle Fahrt à  la carte?
  • Geleitwort
  • Vorwort
  • Zusammenfassung
  • Summary
  • Inhaltsübersicht
  • Inhaltsverzeichnis
  • Abbildungsverzeichnis
  • Tabellenverzeichnis
  • Verzeichnis der Infoboxen
  • Abkürzungsverzeichnis
  • 1 Einleitung
  • 1.1 Thema und Hintergrund der Arbeit
  • 1.2 Untersuchungsperspektive und Themenrelevanz
  • 1.3 Fragestellung und Forschungsthesen
  • 1.4 Methode
  • 1.5 Aufbau und Kurzfassung der Arbeit
  • 2 Soziale Umwelt: Die Struktur des öffentlichen Personenverkehrs in Deutschland
  • 2.1 Staatliche Daseinsvorsorge und öffentliche Personenbeförderung
  • 2.2 Folgen des Interventionismus für die ÖV-Struktur bis heute
  • 2.3 Legitimationskrisen der deutschen ÖPNV-Struktur
  • 2.4 Neuinterpretation der deutschen ÖPNV-Struktur
  • 2.5 Weder Konkurrenz noch Kooperation in der ÖV-Struktur?
  • 3 Untersuchungsobjekt Mobilitätskarte
  • 3.1 Konzeptioneller Entwicklungshintergrund: Das Mobilpaket
  • 3.2 Materielle Entwicklungsbasis: Die Multikarte
  • 3.3 ‚Mobilitätskarte†˜ – Entwicklung einer Arbeitsdefinition
  • 3.4 Begriffsabgrenzung und Binnendifferenzierung
  • 4 Theorie- und Interpretationsrahmen
  • 4.1 Entwicklung der sozioökonomischen Umwelt der Anbieter
  • 4.2 Mobilitätskarten als Grenzobjekte zwischen sozialen Welten
  • 4.3 Faktor Zeit: Die These der kulturellen Phasenverschiebung (Cultural Lag)
  • 4.4 Faktor Macht: Kontrolle umweltrelevanter Ungewissheitszonen
  • 5 Methode: Erhebung, Fallauswahl und Auswertungsverfahren
  • 5.1 Auswahl der Fallbeispiele und Interviewpartner
  • 5.2 Forschungsprozess in Orientierung an der Grounded Theory Methodology
  • 6 Einordnung und Beschreibung der Fallbeispiele
  • 6.1 Integrierte Mobilitätsdienstleistungen
  • 6.2 Mittel der vertrieblichen Integration
  • 6.3 Ausprägungsraum für Kernleistungen von Mobilitätskarten
  • 6.4 Mobility Smartcards aus globaler Perspektive
  • 6.5 Übersicht und Beschreibung der untersuchten Fallbeispiele
  • 6.6 Weitere multifunktionale Kundenkarten mit Mobilitätskomponenten (Auswahl)
  • 6.7 Kernleistungen der untersuchten Mobilitätskarten und ihre Komplementarität
  • 6.8 Von der Smartcard zum Smartphone? – Kartengenerationen im Überblick
  • 7 Interpretation und Thesendiskussion: Hürden auf dem Weg zur integrierten Mobilitätsdienstleistung
  • 7.1 Zu These 1: Mobilitätsdienstleistungen in sozialen Welten und Mobilitätskarten in Arenen
  • 7.2 Zu These 2: Phasenverschiebungen bei der Anwendung von Integrationsmedien
  • 7.3 Zu These 3: Kontrollgewinn durch Mobilitätskarten?
  • 8 Fazit: Mobilitätskarten als gescheiterte Mittlerinnen zwischen sozialen Welten
  • 8.1 Zusammenfassung und Ergebnisse der Thesendiskussion
  • 8.2 Ausblick und weiterer Forschungsbedarf
  • 9 Quellenverzeichnisse
  • 9.1 Literaturverzeichnis
  • 9.2 Rechtsquellenverzeichnis
  • 10 Anhangsverzeichnis
  • ANHANG I: Liste der Interviewpartner – Mitanbieter
  • ANHANG II: Liste der Interviewpartner – Ergänzungsinterviews (EI)
  • ANHANG III: Exemplarischer Leitfragebogen
  • ANHANG IV: Übersicht der Interview-Codes
  • ANHANG V: Register der im Buch genannten Karten

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