Argument Europa

Internationalismus in der globalen Agrarkrise der Zwischenkriegszeit (1927-1937)

Fritz Georg von Graevenitz

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Fritz Georg von Graevenitz, Argument Europa (2017), Campus Frankfurt / New York, 60486 Frankfurt/Main, ISBN: 9783593436227

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Accesses

Beschreibung / Abstract

Die Zeit zwischen dem Ersten und Zweiten Weltkrieg gilt als Periode des extremen Nationalismus. Doch paradoxerweise bildeten sich zwischen 1919 und 1939 starke internationale Kooperationen aus, die für das 20. Jahrhundert maßgeblich werden sollten. Am Beispiel des Agrarmarkts, eines besonders national ausgerichteten Wirtschaftssektors, zeigt Fritz Georg von Graevenitz, dass Protektionismus als Abbild des wirtschaftlichen Nationalismus und internationale Kooperation in Form von Marktintervention in den krisenhaften 1920er- und 1930er-Jahren zwei Seiten derselben Medaille sein konnten. Im Fokus seiner Analyse stehen nicht staatliche Akteure, die bei der Ausgestaltung einer europäischen Agrarpolitik entscheidend mitwirkten.

Beschreibung

Fritz Georg von Graevenitz hat Geschichte, Volkswirtschaft und Politikwissenschaft studiert; er leitet heute die Abteilung "Interne Revision" eines MDAX-Unternehmens.

Inhaltsverzeichnis

  • BEGINN
  • Inhalt
  • Einleitung
  • I. Von der Politikverflechtung zur Politikentflechtung? Nationalismus und Internationalismus auf dem Weltagrarmarkt
  • 1. Die erste Welle der Globalisierung (um 1880 bis 1914)
  • 2. Die Weltagrarkrise und das »Ende der Globalisierung« (1919 bis 1939)
  • 2.1. Die zweite Welle des Protektionismus
  • 2.2. Die Krise des liberalen Internationalismus
  • 3. Politikentflechtung im Mehrebenensystem des Völkerbundes – das Wirtschaftskomitee als Möglichkeitsraum interessenpolitischer Einflussnahme in Genf
  • II. Organisationen des Agrarinternationalismus
  • 1. Die »Grüne Internationale« –Entstehung und Programminternationaler Interessenverbände auf dem Agrarsektor
  • 1.1. Die Gründung der »Commission Internationale d†™Agriculture«
  • 1.2. Das gesellschafts- und wirtschaftspolitische Programm der »Grünen Internationalen«
  • 2. Unterwanderung und Instrumentalisierung – Faschismus und Nationalsozialismus in den Organisationen des Agrarinternationalismus
  • 2.1. Die faschistische Instrumentalisierung des Internationalen Agrarinstituts in Rom
  • 2.2. Eine faschistische Internationale? Die Marginalisierung der »Commission Internationale Permanente des Associations Agricoles« im Völkerbundsystem
  • 2.3. Eine nationalsozialistische Internationale – CIA und CIBE nach Hitlers Machtergreifung
  • III. Lobbying als interessenpolitisches Mehrebenenspiel – die »Grüne Internationale« im Völkerbund und im Internationalen Agrarinstitut
  • 1. Die Weltwirtschaftskonferenz von 1927– Die Etablierung der Landwirtschaft als internationale Problemkategorie
  • 2. Die »Grüne Internationale« im Wirtschaftskomitee des Völkerbundes
  • 2.1. Die CIA im Beratenden Wirtschaftskomitee des Völkerbundes (1927 bis 1931)
  • 2.2. Die CIBE im Wirtschaftskomitee des Völkerbundes
  • 2.3. Die CIA und die Gründung eines Landwirtschaftlichen Expertenkomitees im Völkerbund
  • 3. Die »London Monetary and Economic Conference« von 1933 – der wirtschaftspolitische Durchbruch der CIA
  • 4. Von der Marginalisierung zur Alternative – globale Ernährungspolitik im Internationalen Agrarinstitut
  • 4.1. Die Marginalisierung des Internationalen Agrarinstituts durch die »Grüne Internationale«
  • 4.2. Ernährungspolitik als Alternative – von der faschistischen Strategie der Integration zur Taktik der Konkurrenz
  • IV. Europäische und globale Ansätze zur Lösung der Weltgetreidekrise(1927 bis 1958)
  • 1. Europäisierung und Nationalisierung auf dem europäischen Getreidemarkt (1927bis 1954)
  • 1.1. Bilateralisierung als Nationalisierung? Europäische Agrar- und Hegemonialpolitik in der Zwischenkriegszeit
  • 1.2. Bilateralisierung als Europäisierung – die Weizenkrise im Völkerbund
  • 1.3. Stresa 1932 und 1958 – »Lieu de mémoire« der agrarpolitischen Europäisierung?
  • 2. World Wheat Planning –das internationale Weizenabkommen(1933) und das »World Food Board«
  • 2.1. Das Internationale Weizenabkommen 1933 –Warenabkommen als »second-best-Option« zur Handelsliberalisierung
  • 2.2. Marktstabilität und Ernährungspolitik – John Maynard Keynes im »Wheat Advisory Committee« 1939
  • V. Überstaatlichkeit – Ordnungspolitische Vorgaben und Abhängigkeiten auf dem Weltzuckermarkt
  • 1. Das Chadbourne-Abkommen (1931) – Prototyp internationaler Warenabkommen auf dem Agrarsektor
  • 1.1. Die Verhandlungen zum Chadbourne-Abkommen
  • 1.2. Vorverhandlungen im Völkerbund – Blaupause für internationale Interventionspolitik
  • 1.3. Die ökonomischen Auswirkungen des Chadbourne-Abkommens
  • 2. Prototyp für eine überstaatliche Verwaltungsbehörde? Das Chadbourne-Abkommen und seine institutionellen Auswirkungen
  • 2.1. Die administrative Umsetzung des Chadbourne-Abkommens in den Mitgliedsländern
  • 2.2. Administrative Entlehnungen in Nichtmitgliedsländern des Chadbourne-Abkommens
  • 2.3. Das Chadbourne-Abkommen und Ansätze zu einer europäischen Zuckermarktordnung
  • 2.4. A global New Deal? Der »Agricultural Adjustment Act« imKontext des Chadbourne-Abkommens
  • 3. Das Internationale Zuckerabkommen1937 – »Securing the World Economy«?
  • 3.1. Der Internationale Zuckerrat als »zwischenstaatlicher«Akteur auf der »London Monetary and EconomicConference«
  • 3.2. Das Internationale Zuckerabkommen vom Mai 1937 undseine »tendance vers l†™obligation«
  • 3.3. Zucker und Sicherheitspolitik – der ordnungspolitischeWeg in den Zweiten Weltkrieg
  • Schluss
  • Abkürzungen
  • Quellen
  • Gedruckte Quellen und Zeitschriften
  • Ungedruckte Quellen
  • Literatur
  • Dank

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