Politischer Klientelismus

Informelle Macht in Griechenland und Irland

Isabel Kusche

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Isabel Kusche, Politischer Klientelismus (2016), Campus Frankfurt / New York, 60486 Frankfurt/Main, ISBN: 9783593433936

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Beschreibung / Abstract

Im Zuge der Griechenland-Krise ist in Politik und Medien wiederkehrend die Rede vom politischen Klientelimus. Selten wird jedoch genauer dargestellt, worum es sich dabei handelt und inwiefern es ein problematisches Phänomen – und nicht einfach Teil der Normalität demokratischer Politik – ist. Isabel Kusche gibt einen Überblick über den Stand der internationalen Forschung und arbeitet deren theoretische Defizite heraus. Unter Rückgriff auf die Differenzierungstheorie und in kritischer Anknüpfung an frühe Arbeiten Niklas Luhmanns deutet sie klientelistische Strukturen als spezifische Variante informeller politischer Macht. Über den Vergleich von Griechenland und Irland wird das Phänomen im europäischen Kontext verständlich.

Beschreibung

Isabel Kusche ist Associate Professor und Fellow am Aarhus Institute of Advanced Studies der Universität Aarhus in Dänemark.

Inhaltsverzeichnis

  • BEGINN
  • Inhalt
  • 1. Einleitung
  • 1.1 Politischer Klientelismus zwischen Korruption und demokratischer Normalität
  • 1.2 Zum Aufbau der Arbeit
  • 2. Klientelismusforschung und soziologische Theorie
  • 2.1 Klientelismus – Definitionen und deren Folgeprobleme
  • 2.2 Die modernisierungstheoretische Makroperspektive und ihre Kritiker
  • 2.3 Neopatrimonialismus statt politischer Klientelismus?
  • 2.4 Klientelismus als Attribut politischer Organisationen
  • 2.5 Politischer Klientelismus als Ergebnis rationaler Wahl
  • 2.6 Theoretische Folgen der Orientierung an Ansätzenrationaler Wahl
  • 2.7 »Bringing the Dyad Back In«?
  • 2.8 Schlussfolgerungen: Theoretische Defizite der Klientelismusforschung
  • 3. Patron-Klient-Strukturen und Differenzierungstheorie
  • 3.1 Funktionale Differenzierung und Strukturen despolitischen Systems
  • 3.2 Netzwerke aus systemtheoretischer Perspektive
  • 3.3 Differenzierungstheoretische Alternativen?
  • 3.4 Systemtheoretischer Strukturbegriff und das Verhältnisvon Funktionssystemen und Netzwerken
  • 3.5 Funktionale Analyse im Schema von Problem und Problemlösung
  • 4. Das Verhältnis von Politik, Verwaltungund Publikum
  • 4.1 Formale und informelle politische Macht – Der doppelte Machtkreislauf
  • 4.2 Informelle klientelistische Macht
  • 4.3 Die Differenz von Politik und Verwaltung
  • 4.4 Das Problem der Generalisierung von Macht – Zwei Varianten rationaler Bürokratie
  • 4.5 Machtkreislauf und Differenzierung
  • 4.6 Vom Modell des demokratischen Machtkreislaufs zur Empirie – Fallauswahl
  • 5. Machtkreislauf und politischer Klientelismus in Griechenland
  • 5.1 Griechische Staatsbildung und Demokratisierung im 19. und 20. Jahrhundert
  • 5.2 Parteipolitik im demokratischen Griechenland seit 1974
  • 5.3 Öffentliche Verwaltung und Verwaltungsreformen
  • 5.4 Verwaltungsentscheidungen und das politische Publikum
  • 5.5 Politischer Klientelismus – Vergangenheit oder Gegenwart?
  • 5.6 Formale und informelle Macht im politischen Machtkreislauf Griechenlands
  • 6. Politik in der Republik Irland –Demokratie unter Klientelismusverdacht
  • 6.1 Historischer Hintergrund: Von Irland als Teil des Vereinigten Königreichs zur Republik Irland
  • 6.2 Der Bereich der öffentlichen Verwaltung
  • 6.3 Parteipolitik und Wahlverfahren
  • 6.4 Das politische Publikum zwischen lokalen undnationalen Bezügen
  • 6.5 Klientelismus oder Brokerage?
  • 6.6 Griechenland und Irland – Ein vorläufiger Vergleich
  • 6.7 Erklärungsversuche für Brokerage: Die politische KulturIrlands
  • 6.8 Kultur als soziales Gedächtnis und die Semantik von Selbstbeschreibungen
  • 6.9 Zum weiteren Vorgehen
  • 7. Klientelismus als Semantik in der irischen Politik
  • 7.1 Vorüberlegungen zur Semantikanalyse
  • 7.2 Empirisches Material, Materialzugang und -auswahl
  • 7.3 Analyseschritte
  • 7.4 Der Begriff Klientelismus in der irischen Öffentlichkeit im Zeitverlauf
  • 7.5 Klientelismus und mögliche Synonyme im irischen Kontext
  • 7.6 Der »irische Klientelismus« – Eine Annäherung
  • 7.7 Klientelismus-Semantik und Wahlkreisarbeit
  • 8. Die Beobachtung von informellen Erwartungen in der irischen Politik
  • 8.1 Das klientelistische Moment der Fallarbeit
  • 8.2 Informalität als politische Erwartungsstruktur
  • 8.3 Formalisierungsversuche informeller Einflussnahme
  • 8.4 Die Beobachtung von Klientelismus im Zeitverlauf
  • 8.5 Die Zurechnung von Ursachen des Klientelismus
  • 8.6 Das Modell des doppelten Machtkreislaufs und die irische Politik
  • 9. Fazit
  • 9.1 Informelle politische Macht in Griechenland und Irland
  • 9.2 Schlussfolgerungen für die Theorie gesellschaftlicherDifferenzierung
  • Anhang
  • 1. Kategorien der Inhaltsanalyse
  • 2. Hinweis zu den Quellenangaben für Zeitungsartikel und Parlamentsprotokolle
  • Literatur
  • Danksagung

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