Die Erfindung des Manuskripts
Zu Theorie und Geschichte literarischer Gegenständlichkeit
Christian Benne
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Christian Benne, Die Erfindung des Manuskripts (2015), Suhrkamp Verlag, Berlin, ISBN: 9783518739990
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Beschreibung / Abstract
Die Entstehung der literarischen Moderne ging seit dem 18. Jahrhundert damit einher, dass die Anzahl literarischer Manuskripte ebenso wuchs wie deren Bedeutung. Der Buchdruck hatte die Handschrift keineswegs überflüssig gemacht, sondern provozierte im Gegenteil einen neuen, am Autographen ausgerichteten Literaturbegriff. Verantwortlich dafür war ein vielfältiges Zusammenspiel von ästhetischen, epistemologischen, juristischen und wissenschaftshistorischen Faktoren. In seinem grundlegenden Buch entwickelt Christian Benne eine Theorie literarischer Gegenständlichkeit und geht dabei exemplarisch auf verschiedene europäische Literaturen ein. Er zeigt, welche Folgen die »Erfindung des Manuskripts« hatte und immer noch hat – nicht zuletzt für die Debatte über die Zukunft des Buches.
Beschreibung
<p>Christian Benne ist Professor für Europäische Literatur an der Süddänischen Universität Odense.</p>
Inhaltsverzeichnis
- [Cover]
- [Informationen zum Buch / zum Autor]
- [Impressum]
- Inhalt
- Verzeichnis der Abkürzungen und Siglen
- [Motto]
- 1. Literatur der Literatur
- 1.1. Urszenen: Kierkegaard, Baudelaire, Poe
- 1.2. Manuskript und Moderne
- 1.3. Die literarische Handschrift
- 1.4. Plädoyer für die Literaturphilosophie
- 2. Theorie der Gegenständlichkeit
- 2.1. Literaturwissenschaftliche Ontologieangst
- 2.2. Aporie des Materialitätsbegriffs
- 2.3. Gegenstand und Gegenständlichkeit
- 2.4. Literarische Gegenständlichkeit als Spur
- 3. Die Erfindung der literarischen Handschrift
- 3.1. Mediologische Erfindung
- 3.2. Institutionelle Erfindung
- 3.3. Epistemologische Erfindung
- 3.4. Ästhetisch-poetologische Erfindung
- 4. Literaturhistorische Zäsuren
- 4.1. »Show me the manuscripts!« (Ossian)
- 4.2. »Organisiert und organisierend« (Friedrich Schlegel)
- 4.3. »Kein Einfall sollte untergehen« (Jean Paul)
- 4.4. »Encore inachevé« (Balzac)
- 5. Konsequenzen
- 5.1. Das Ende des Linearitätsmythos
- 5.2. Gegenständlichkeitsszenen
- 5.3. Edieren im Zeitalter der literarischen Handschrift
- 5.4. Digitale Gnosis und Apotheose der Schrift: Eine Spekulation
- Danksagung
- Namenregister