Politische Soziologie

Niklas Luhmann

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Niklas Luhmann, André Kieserling (Hg.), Politische Soziologie (2015), Suhrkamp Verlag, Berlin, ISBN: 9783518731086

1961
Accesses
13
Quotes

Beschreibung / Abstract

Der Band bietet eines der spektakulärsten Stücke aus Niklas Luhmanns Nachlaß: eine umfassende Darstellung seiner politischen Soziologie aus den späten sechziger Jahren. Er zeigt, wie Luhmann zu der Zeit, als er Adornos Lehrstuhl in Frankfurt vertritt, unbeeindruckt durch die Konjunkturen der zeitgenössischen Ideologiekritik eine Theorie der Politik formuliert, an deren Grundzügen er auch später festhalten wird. Denn anders als seine allgemeine Theorie sozialer Systeme, die er mehrfach revidierte, blieben seine Auffassungen über das politische Teilsystem der modernen Gesellschaft weitgehend unverändert. Der Band bietet so thematisch Neues, ohne methodisch hinter den Stand der späteren Schriften zurückzufallen. Zu den Themen, über die systematische Beiträge von Luhmann bisher nicht bekannt waren, zählen die Bedeutung des Publikums für Verwaltung und Politik sowie die politischen Systeme in den sozialistisch regierten Ländern. Noch ganz im Stil des mündlichen Vortrags, argumentiert Luhmann hier weit deutlicher soziologisch als in seinen späteren Schriften und läßt Anregungen aus anderen wissenschaftlichen Disziplinen zurücktreten. Die beste verfügbare Einführung in Luhmanns politische Soziologie.

Beschreibung

<p>Niklas Luhmann wurde am 8. Dezember 1927 als Sohn eines Brauereibesitzers in Lüneburg geboren und starb am 6. November 1998 in Oerlinghausen bei Bielefeld. Im Alter von 17 Jahren wurde er als Luftwaffenhelfer eingezogen und war 1945 in amerikanischer Kriegsgefangenschaft. Von 1946 bis 1949 studierte er Rechtswissenschaften in Freiburg und absolvierte seine Referendarausbildung. 1952 begann er mit dem Aufbau seiner berühmten Zettelkästen. Von 1954 bis1962 war er Verwaltungsbeamter in Lüneburg, zunächst am Oberverwaltungsgericht Lüneburg, danach als Landtagsreferent im niedersächsischen Kultusministerium. 1960 heiratete er Ursula von Walter. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor. Seine Ehefrau verstarb 1977. Luhmann erhielt 1960/1961 ein Fortbildungs-Stipendium für die Harvard-Universität. Dort kam er in Kontakt mit Talcott Parsons und dessen strukturfunktionaler Systemtheorie. 1964 veröffentlichte er sein erstes Buch <em>Funktionen und Folgen formaler Organisation.</em> 1965 wird Luhmann von Helmut Schelsky als Abteilungsleiter an die Sozialforschungsstelle Dortmund geholt. 1966 wurden <em>Funktionen und Folgen formaler Organisation</em> sowie <em>Recht und Automation in der öffentlichen Verwaltung</em> als Dissertation und Habilitation an der Universität Münster angenommen. Von 1968 bis 1993 lehrte er als Professor für Soziologie an der Universität Bielefeld. 1997 erschien sein Hauptwerk, das Resultat dreißigjähriger Forschung: <em>Die Gesellschaft der Gesellschaft</em>.</p>

Andr&eacute; Kieserling ist Professor f&uuml;r allgemeine Soziologie und soziologische Theorie an der Universit&auml;t Bielefeld und Leiter des Akademieprojekts <em>Niklas Luhmann &ndash; Theorie als Passion. Wissenschaftliche Erschlie&szlig;ung und Edition des Nachlasses </em>an der Universit&auml;t Bielefeld.

Inhaltsverzeichnis

  • [Cover]
  • [Informationen zum Buch / zum Autor]
  • [Impressum]
  • Inhalt
  • I. Teil: Der soziologische Aspekt der Politik
  • 1. Kapitel: Fachliche Abgrenzung der soziologischen Perspektive
  • 2. Kapitel: Theoretischer Bezugsrahmen: Systemtheorie
  • 3. Kapitel: Soziale Komplexität
  • 4. Kapitel: Die Funktion und Stellung des politischen Systems
  • 5. Kapitel: Politik in der Gesellschaft und in anderen Sozialsystemen
  • II. Teil: Das politische System der Gesellschaft
  • 6. Kapitel: Vertikale Ausdifferenzierung des politischen Systems: Herrschaft
  • 7. Kapitel: Horizontale Ausdifferenzierung des politischen Systems: Funktionale Spezifizierung
  • 8. Kapitel: Begleitende Interpretationen
  • 9. Kapitel: Legitimität
  • 10. Kapitel: Autonomie und interne Differenzierung
  • 11. Kapitel: Politik und Verwaltung
  • 12. Kapitel: Analytisches Modell des politischen Systems
  • III. Teil: Verwaltung
  • 13. Kapitel: Funktion und Ausdifferenzierung des Verwaltungssystems
  • 14. Kapitel: Umweltlage und Autonomie des Verwaltungssystems
  • 15. Kapitel: Kommunikationspotential
  • 16. Kapitel: Rationalität der Verwaltungsentscheidung
  • 17. Kapitel: Programmatik und Opportunismus
  • IV. Teil: Politik
  • 18. Kapitel: Funktion der Politik
  • 19. Kapitel: Umweltlage, Sprache und Eigenständigkeit der Politik
  • 20. Kapitel: Rationalität der Politik
  • 21. Kapitel: Grenzen der Ausdifferenzierung
  • V. Teil: Publikum
  • 22. Kapitel: Ausdifferenzierung von Publikumsrollen
  • 23. Kapitel: Innendifferenzierung der Publikumsrollen
  • 24. Kapitel: Verwaltungspublikum
  • 25. Kapitel: Politische Publikumsrollen
  • 26. Kapitel: Rekrutierung
  • 27. Kapitel: Öffentliche Meinung
  • Editorische Notiz
  • Notizen zur Vorlesung Politische Soziologie
  • Register

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