Wie Menschen sind

Eine Anthropologie aus psychotherapeutischer Sicht

Gerd Rudolf

Diese Publikation zitieren

Gerd Rudolf, Wie Menschen sind (2018), Schattauer Verlag (Klett), Stuttgart, ISBN: 9783608269505

958
Accesses

Beschreibung / Abstract

Ein Buch aus der Reihe "Wissen & Leben", herausgegeben von Wulf Bertram.
Bilder vom Menschen
Wie sind Menschen? – Dieser nicht einfach zu beantwortenden Frage geht Gerd Rudolf, einer der bedeutendsten Psychotherapie-Forscher Deutschlands, in diesem Buch nach. Dabei nimmt er den Leser mit auf die Suche nach überdauernden gültigen Bildern vom Menschen, die gegenwärtig allerdings einem dramatischen Wandel unterworfen sind.
Auf der Grundlage seiner lebenslangen psychotherapeutischen Erfahrung diskutiert er Aspekte des Triebhaft-Animalischen, unserer emotionalen Beziehungen und des rationalen Denkens. Er verdeutlicht, wie erst durch die Selbstreflexion kulturelle, religiöse und künstlerische Entwicklungen sowie mitmenschliche Verantwortlichkeit möglich wurden. Rudolf entfaltet ein Bild vom Menschen, das vor allem durch einen lebenslangen Prozess des Werdens geprägt ist: Wie können wir Einflüsse unserer biografischen Erfahrungen und tief verwurzelter Überzeugungen, die uns oft nicht bewusst sind, in unser Denken, Fühlen und Handeln integrieren? Wie verträgt sich unsere Körperlichkeit mit unserer gelebten Soziokultur? Und vor allem: Wie entsteht eine beziehungsfähige menschliche Persönlichkeit?
Vor dem Hintergrund der stets fragil gebliebenen menschlichen Entwicklung und unserer Lebensbedingungen, die sich rasch verändern, erörtert Rudolf die aktuellen Einflussmöglichkeiten der Psychotherapie. Er formuliert Maximen, die als Gegenmodell gegen sich abzeichnende regressiv-destruktive Entwicklungen und als Wertideen eines selbstverantworteten Lebens gelten können. Ein eindrucksvolles Buch, geprägt von einer umfassenden kulturellen Bildung, einer einzigartigen professionellen Lebenserfahrung und einer tief empfundenen Menschlichkeit, vielfach gewürzt mit einer Prise von subtilem Humor.
KEYWORDS:Aggression, Anthropologie, Biologie, Denken, Emotionen, Gesellschaft, Kultur, Liebe, Mensch, Menschenbild, Menschlichkeit, Moral, Psychologie, Psychotherapie, Religion, Selbstreflexion, Sexualität, Triebhaftigkeit

Beschreibung

<p>Gerd Rudolf, Prof. Dr. med. em., Professor für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie. Bis 2004 Ärztlicher Direktor der Psychosomatischen Universitätsklinik Heidelberg. Mitbegründer der OPD und Sprecher der OPD-Achse »Struktur«. Hauptarbeitsgebiete: Konzeptbildung, empirische Therapieforschung (psychoanalytische Langzeittherapie) und Qualitätssicherung im Bereich der psychodynamischen Psychotherapien. 2004 Auszeichnung mit dem Heigl-Preis für seine Verdienste um die Psychotherapie und Psychosomatik in Deutschland. Bis dato supervisorisch tätig für psychodynamische Psychotherapien. <br /></p>

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Herausgegeben von Wulf Bertram
  • Impressum
  • Widmung
  • Vorwort
  • Inhalt
  • 1 Einleitung: Bilder vom Menschen
  • 2 Der animalische Mensch
  • 2.1 Leiblichkeit
  • 2.2 Der triebhafte Mensch
  • 2.3 Oralität
  • 2.4 Analität
  • 2.5 Der aggressive Mensch
  • 2.6 Der sexuelle Mensch
  • 2.7 Die Einstellung zur Sexualität in der Gegenwart
  • 2.8 Der biologische Hintergrund
  • 2.9 Sexuelle Identitäten
  • 3 Der emotionale Mensch
  • 3.1 Emotionale Verständigung
  • 3.2 Frühe Bindung
  • 3.3 Liebe und Begehren
  • 3.4 Konflikthafte Liebe
  • 3.5 Dyadische Liebe
  • 4 Der denkende Mensch
  • 4.1 Sprechen und Denken
  • 4.2 Erklärendes, sinngebendes und vorstellendes Denken
  • 4.3 Schwierigkeiten und Begrenzungen des Denkens
  • 5 Das selbstreflexive Denken
  • 5.1 Die Fähigkeit zur Selbstreflexion
  • 5.2 Die Evolution des selbstreflexiven Subjekts
  • 5.3 Die Entwicklung des Psychischen bei Kindern und in der Phylogenese
  • 5.4 Das Subjekt in der Sorge um sich selbst
  • 5.5 Die Steuerung des Selbst in verschiedenen Kulturen
  • 6 Der religiöse Mensch
  • 6.1 Die Suche nach dem Sinn
  • 6.2 Die Entwicklung religiöser Überzeugungen
  • 6.3 Freuds Verständnis der Religion
  • 6.4 Das Mythische
  • 6.5 Religiöse Einstellungen
  • 6.6 Religiosität und Spiritualität
  • 6.7 Das Angebot der Religionen
  • 7 Der moralische Mensch
  • 7.1 Prinzipien des Handelns
  • 7.2 Tugenden
  • 7.3 Das Böse
  • 7.4 Zur Entwicklungspsychologie der Moral
  • 8 Der gesellschaftlich geprägte Mensch
  • 8.1 Die soziodynamische Betrachtungsweise
  • 8.2 Menschenbilder verändern sich
  • 8.3 Entwicklungslinien der jüngeren Vergangenheit
  • 8.4 Das Subjekt in einer gemachten Welt
  • 8.5 Die wissenschaftlich optimierte Welt
  • 8.6 Die private und berufliche Welt
  • 8.7 Kindheit und Erziehung
  • 8.8 Die gesundheitliche Situation des „neuen Menschen“
  • 8.9 Zeitlichkeit, Krankheit und Tod
  • 8.10 Der Blick auf das gesellschaftliche Ganze
  • 9 Der kultivierte Mensch
  • 9.1 Bereiche des Kulturellen
  • 9.2 Bedeutung der Kunst
  • 9.3 Innere Bilder, Sprache und künstlerische Gestaltung
  • 9.4 Zur Psychologie des Schriftstellers
  • 9.5 Die Beziehungserfahrungen des Autors und sein Menschenbild
  • 9.6 Leo Tolstoi: Frühe Verluste und lebenslange Sehnsüchte
  • 9.7 Thomas Bernhard: Biografische Katastrophen und desolate Beziehungen
  • 10 Menschenbilder in der Psychotherapie
  • 10.1 Der gesellschaftliche Rahmen der Psychotherapie
  • 10.2 Exkurs: Die Seele oder die Psyche
  • 10.3 Psychotherapie als Sinnkonstruktion Der Einfluss der Therapeutenpersönlichkeit
  • 10.4 Der Zugang zum Menschen in den therapeutischen „Schulen“
  • 10.5 Psychotherapie und Religiosität
  • 10.6 Die Situation der Tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie (TP)
  • 10.7 Humanistisches Menschenbild: Möglichkeiten und Schwierigkeiten
  • 10.8 Auf dem Weg zur Wissenschaftlichkeit
  • 11 Anthropologische Erweiterungen
  • 11.1 Bisherige anthropologische Ansätze
  • 11.2 Erweiterungen der Psychodynamik durch das Verständnis der „Grenzsituation“
  • 11.3 Therapeutische Zielsetzung
  • 12 Viele Menschenbilder – eine Anthropologie
  • 12.1 Das biologisch Vorgegebene
  • 12.2 Das zu Entwickelnde
  • 12.3 Kulturelle Möglichkeiten
  • 12.4 Das mitmenschlich Bezogene und soziokulturell Verankerte
  • 12.5 Fazit: Freiheit und Begrenzung
  • Literatur
  • Quellenverzeichnis
  • Abbildungen
  • Zitate

Mehr von dieser Serie

    Ähnliche Titel

      Mehr von diesem Autor