Geopolicing und Kriminalitätskartierungen

Wie Polizeien sich ein Bild machen

Jan Wehrheim, Susanne Krasmann und Lars Frers

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Jan Wehrheim, Susanne Krasmann, Lars Frers, Geopolicing und Kriminalitätskartierungen (21.04.2024), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISSN: 0341-1966, 2013 #3, S.166

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Accesses

Beschreibung / Abstract

Die Nutzung Geographischer Informationssysteme (GIS) erschließt neue Formen und Felder des Policings. Denn die Kartierung ganz unterschiedlicher, digital produzierter Daten - von der Flächenplanung bis hin zu Konsumgewohnheiten - ermöglicht es, neben strafrechtlich relevanten auch soziodemographische Informationen räumlich zu lokalisieren. GIS erlauben überdies einen schnelleren Zugriff als klassische Formen der Datensammlung wie etwa Kriminalstatistiken, und sie erzeugen dabei, in der spezifisch räumlich-visuellen Aufbereitung, eine eigene Evidenz. Während die Nutzung solcher Systeme in Ländern wie den USA oder Großbritannien bereits weit fortgeschritten ist, ist die Lage in Deutschland bislang eher unklar gewesen. Auf der Grundlage einer Befragung der Polizeibehörden in allen deutschen Großstädten nimmt der vorliegende Beitrag eine Bestandsaufnahme vor. Die Nutzung von Geodaten in den Bundesländern, so das Ergebnis, ist im Ausbau und Prozess einer Standardisierung begriffen. Neue Formen eines pre-crime-Policings bleiben unterdessen, vorläufig noch, eine Vision.

Schlüsselwörter: Geographische Informationssysteme, Raum/Verräumlichung, Policing, Pre-Crime

Geographic Information Systems (GIS) render new forms and realms of intervention amenable to the police. Mapping varieties of digitally produced data - ranging from local development planning to habits of consumption - allows for localizing both information on crime and social demographics. Moreover, compared to, for example, rather traditional forms of data gathering like crime statistics, GIS facilitate faster access and, due to their particular spatial-visual preparation, create their own forms of evidence. Whereas these systems are quite common in countries like the US or Great Britain, information on the situation in Germany so far was rather vague. On the basis of a survey of the police authorities of all major cities, the article conducts a review of the current situation. Accordingly, the use of geodata is currently being expanded and standardized. However, new forms of pre-crime policing for the moment continue to be a vision.

Keywords: Policing, Space/Spatialization, Geographic Information Systems, Precrime

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