Jüdisches Denken: Theologie - Philosophie - Mystik

Band 3: Von der Religionskritik der Renaissance zu Orthodoxie und Reform im 19. Jahrhundert

Karl Erich Grözinger

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Karl Erich Grözinger, Jüdisches Denken: Theologie - Philosophie - Mystik (2009), Campus Frankfurt / New York, 60486 Frankfurt/Main, ISBN: 9783593407562

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Beschreibung / Abstract

In Band 3 zeigt Karl Erich Grözinger, wie sich das italienische Judentum bereits ab dem 16. Jahrhundert, gut 200 Jahre vor der Aufklärung im mitteleuropäischen Judentum, den modernen Wissenschaften und Künsten öffnete und damit das jüdische Denken in Europa grundlegend veränderte. Verstärkt wurde die daraus resultierende religiöse Unsicherheit noch durch den Zuzug der von der iberischen Halbinsel stammenden sephardischen sowie zwangsgetauften Juden. All dies führte zu einer Religions- und Traditionskritik, die in Spinoza ihren letzten Höhepunkt fand. Parallel entstand, besonders in Osteuropa, eine »orthodoxe« und zugleich innovative Restrukturierung der rabbinischen Tradition. Die Berliner Aufklärung um Moses Mendelssohn trug die vom Mittelmeerraum ausgegangenen Debatten ab der Mitte des 18. Jahrhunderts in das deutsche Judentum. Hieraus entstand die in der gesamten Neuzeit virulente Auseinandersetzung um Gesetz oder Glaube als dem Zentrum des Judentums, die in die bis heute andauernde Trennung in Reform und Orthodoxie mündete.

Beschreibung

Karl Erich Grözinger ist Professor emeritus für Religionswissenschaft und Jüdische Studien an der Universität Potsdam und war Senior Professor am Zentrum Jüdische Studien Berlin-Brandenburg. Er ist Vorsitzender der Ephraim Veitel Stiftung, der ältesten und von ihm seit 2007 wiederbelebten jüdischen Stiftung in Deutschland.

Inhaltsverzeichnis

  • BEGINN
  • INHALT
  • VORWORT
  • EINFÜHRUNG – GESCHICHTE UND KULTUR DES NEUZEITLICHEN JUDENTUMS
  • 1. Jüdische Neuzeit zwischen Mittelalter und Aufklärung
  • 2. Aufklärung und Emanzipation (1750–1900)
  • 3. Die demographische und politische Situation zu Beginn der Neuzeit
  • 4. Die kulturelle und mentale Situation des neuzeitlichen Judentums
  • DAS RINGEN UM DIE VIELFALT WIDERSPRÜCHLICHER WAHRHEITEN IM ITALIEN DER FRÜHEN NEUZEIT
  • I. ERSTE ANZEICHEN DER VERÄNDERUNG – VORBEMERKUNG
  • II. †˜ASARJA (BUONAIUTO) DEI ROSSI (CA. 1511 – CA. 1578) UND SEIN ME†™OR †˜ENAJJIM
  • III. DIE ENZYKLOPÄDISTEN
  • TRADITIONS- UND RELIGIONSKRITIK
  • I. LEONE MODENA DI VENEZIA (1571–1648) – ZWISCHEN RABBINISCHER TRADITION, KUNST, PHILOSOPHIE, KABBALA UND CHRISTENTUM
  • II. URIEL DA COSTA (ACOSTA) (1583/4–1640)
  • III. BENTO BARUCH BENEDICTUS DE SPINOZA (1632–1677)
  • RESTAURATIV-INTEGRATIVE ORTHODOXIE DER VORAUFKLÄRUNG
  • I. VORBEMERKUNG – WAS IST JÜDISCHE ORTHODOXIE?
  • II. DIE HAGGADA ALS THEOLOGISCHE MITTE DES JUDENTUMS – JEHUDA LIWAJ BEN BEZALEL – MAHARAL VON PRAG (1512/26–1609)
  • III. TRANSFORMATION DER THEOLOGISCH-PHILOSOPHISCHEN SCHOLASTIK IM RELIGIÖSEN GOTTESDIENST – MOSES ISSERLES (1525/30–1572)
  • IV. TORAFRÖMMIGKEIT – HAJJIM AUS WOLOSCHYN (VOLOZHIN; 1749–1821)
  • HASKALA – DIE JÜDISCHE AUFKLÄRUNG
  • I. EINFÜHRUNG
  • II. DER NATURWISSENSCHAFTLICH-EMPIRISTISCHE ANSATZ MORDECHAI GUMPEL SCHNABER-LEVISON (1741–1797)
  • III. DER RELIGIONSPOLITISCHE ANSATZ – MOSES MENDELSSOHN (1729–1786)
  • IV. DER RELIGIONSWISSENSCHAFTLICHE ANSATZ – SAUL ASCHER (1767–1822)
  • V. DER HISTORISCHE ANSATZ – WISSENSCHAFT DES JUDENTUMS – NACHMAN KROCHMAL (1785–1840)
  • NEUORIENTIERUNG NACH DER AUFKLÄRUNG UND KONFESSIONALISIERUNG DES JUDENTUMS
  • I. SUCHE NACH WEGEN AUS DEM VON DER AUFKLÄRUNG HERBEIGEFÜHRTEN DILEMMA JÜDISCHER IDENTITÄT
  • II. UNBEWUSSTER WANDEL IM SELBSTVERSTÄNDNIS DES JUDENTUMS
  • III. JUDENTUM ALS RELIGION DER TORA – DIE NEOORTHODOXIE – SAMSON RAPHAEL HIRSCH (1808–1888)
  • IV. JUDENTUM ALS RELIGION DES GEISTES – SALOMON FORMSTECHER (1808–1889)
  • V. JUDENTUM DES GEFÜHLS, DES BEWUSSTSEINS UND DER THEOLOGISCHEN WISSENSCHAFT – ABRAHAM GEIGER (1810–1874)
  • VI. JUDENTUM ALS RELIGION DER VERNUNFT – HERMANN COHEN (1842–1918)
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