Inklusion zwischen Utopie und Realität

Norbert Störmer

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Norbert Störmer, Inklusion zwischen Utopie und Realität (2021), Frank & Timme, Berlin, ISBN: 9783732995271

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Descripción / Abstract

Mit der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) durch die Bundesregierung hat der Begriff der Inklusion an Bedeutung gewonnen. Forderungen nach der Gleichstellung von Menschen, die in der Regel als „behindert“ gelten, waren plötzlich omnipräsent, Teilhabe das Gebot der Stunde. In den einschlägigen Debatten entwickelte sich jedoch auch eine gewisse „Inklusionsrhetorik“. Zwar wurde viel von Inklusion gesprochen, die notwendigen strukturellen Veränderungen kamen jedoch nur schleppend oder gar nicht voran. Oft diente der Begriff der Inklusion auch dazu, einen Veränderungswillen vorzutäuschen, um dann doch in scheinbar „bewährten“ Bahnen zu verharren. Die UN-BRK verlangt jedoch Veränderungen in allen Bereichen gesellschaftlichen Lebens. Norbert Störmer stellt Wunsch und Wirklichkeit gegenüber und zeigt auf, wo es entsprechende Aktivitäten gibt und wo (noch) nicht. Dabei verweist er auf das Veränderungspotenzial, das der Begriff der Inklusion in sich trägt und das es immer wieder fachlich wie auch politisch einzufordern gilt.

Descripción

Norbert Störmer, *1951, Dr. phil., hat als Professor für Heilpädagogik/ Behindertenpädagogik an der Hochschule Zittau/Görlitz in erster Linie Grundlagen, Didaktik, Methodik und Therapie der Heilpädagogik/Behindertenpädagogik sowie Allgemeine Pädagogik gelehrt. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen herausfordernde Handlungsweisen, Kommunikations-, Sprach- und Wahrnehmungsbeeinträchtigungen sowie der Umgang mit herausfordernden Handlungsweisen in Gruppensituationen.

Índice

  • BEGINN
  • 2 Die Debatte über Inklusion und der Fortbestand der gesellschaftlichen Segregation
  • 2.1 Die Probleme der Begrifflichkeit und Inhaltlichkeit von Inklusion/Integration
  • 2.2 Die Bedeutung der UN-Behindertenrechts­konvention in der Inklusionsdebatte
  • 2.3 Das Problem der Geschichtsvergessenheit der Inklusionsdebatte
  • 2.4 Die Inklusionsdebatte und die ihr fehlende gesellschaftstheoretische Reflexion
  • 2.5 Soziale Bewegungen und Inklusion
  • 2.6 Exklusion, Inklusion und Integration – Versuch einer Orientierung bezogen auf einschlägige Transformationsprozesse
  • 3 Produktionsverhältnisse und Reproduktionsverhältnisse im Wandel
  • 3.1 Die Ideologie des Neoliberalismus und seine gesellschaftlichen Auswirkungen
  • 3.2 Eine Folgerung – neue Landnahmen, ihre Dynamiken und Grenzen
  • 3.3 Weitere Folgerungen – der Blick auf den Menschen hat sich verändert
  • 3.4 Die menschliche Lebensführung sowie die Interaktion und Kommunikation verändern sich
  • 3.5 Die neoliberale Formierung und ihre Auswirkung auf Prozesse der Segregation
  • 3.6 Inklusion ist nur in der Zurückdrängung der neoliberalen Formierung machbar
  • 4 „Gruppenbezogene Menschen­feindlichkeit“ in der Gesellschaft
  • 4.1 Das Konzept und das Forschungsprojekt zur „Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit“
  • 4.2 Ausgewählte Ergebnisse des Forschungsprojektes zur „Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit“
  • 4.3 Die „Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“ als Herausforderung für inklusiv ausgerichtete Transformationsprozesse
  • 5 Diskriminierende und pathologisierende Prozesse in der Gesellschaft
  • 5.1 Tendenzen einer zunehmenden Diskriminierung von Menschen in der Gesellschaft
  • 5.2 Abweichungen von normativen Erwartungen und ihre Biologisierung und Pathologisierung
  • 5.3 Die Spiegelung von Abweichungen in spezifischen Klassifikationssystemen
  • 5.4 Zur Notwendigkeit der De-Kategorisierung im Spiegel der Inklusion
  • 6 Inklusion und Familie
  • 6.1 Die Familie im Wandel der Zeit
  • 6.2 Erziehung und Bildung im familialen Kontext
  • 6.3 Möglichkeiten der Unterstützung der Familie zur Wahrnehmung ihrer Erziehungs- und Bildungsaufgaben
  • 6.4 Familie und Inklusion
  • 7 Inklusion in Kindertageseinrichtungen
  • 7.1 Die Kindertageseinrichtung als Erziehungs- und Bildungsraum für alle Kinder
  • 7.2 Probleme der Interaktion und Kommunikation in Kindertagesstätten
  • 7.3 Prozesse der Inklusion und Exklusion im Bereich von Kindertageseinrichtungen
  • 7.4 Spezifische Unterstützungsnotwendigkeiten im Raum der Kindertagesstätte
  • 7.5 Alle Kinder leben, lernen und spielen gemeinsam in einer Kindertagesstätte für alle
  • 8 Schule und Inklusion
  • 8.1 Die Schule als segregativer Erziehungs- und Bildungsraum
  • 8.2 Die Anlage von Exklusionsprozessen in den gegebenen Schulstrukturen
  • 8.3 Die Sonderschule als spezifischer Raum der Exklusion, ihre mögliche Auflösung und ihr Fortbestand in der Regelschule
  • 8.4 Probleme der Interaktion und Kommunikation in der Schule
  • 8.5 Spezifische Unterstützungsnotwendigkeiten in der Schule zur Ermöglichung von Lernprozessen
  • 8.6 Alle Kinder und Jugendlichen leben und lernen gemeinsam in einer Schule für alle
  • 9 Inklusion und die Pädagogik als Wissenschaft
  • 9.1 Die Neutralisierung der Pädagogik als Wissenschaft und die systematische Einengung ihres Gegenstandes
  • 9.2 Die Misere der Sonderpädagogik und die Versuche ihrer Bewältigung
  • 9.3 Vorstellungen von einer evidenzbasierten Pädagogik und ihre Grenzen
  • 9.4 Die Inklusion verlangt nach einer allgemeinen, basalen und nichtreduktionistischen Pädagogik
  • 9.5 Fragen der Inklusion lassen sich letztendlich nur didaktisch lösen
  • 9.6 Probleme der Diagnostik in inklusiven Prozessen
  • 9.7 Inklusion und Fragen der fachlichen Professionalisierung
  • 9.8 Die Pädagogik und ihre kritische Auseinander­setzung mit Fragen der Exklusion und Inklusion
  • 10 Inklusion und Erwerbstätigkeit
  • 10.1 Die Vorstellungen von Arbeit in ihrer Ambivalenz
  • 10.2 Der an neoliberalen Dogmen ausgerichtete Arbeitsmarkt und seine segregativen Strukturen
  • 10.3 Die Berufsausbildung als Voraussetzung für eine künftige Erwerbstätigkeit auf dem Arbeitsmarkt
  • 10.4 Eine Erwerbstätigkeit finden unter Berücksichtigung spezifischer persönlicher Problemlagen
  • 10.5 Möglichkeiten eines öffentlich geförderten Beschäftigungssektors
  • 10.6 Die „Werkstatt für Menschen mit Behinderungen“ und die Tagesstätten
  • 10.7 Der dauerhafte Ausschluss aus einer Erwerbstätigkeit – kann das bedingungslose Grundeinkommen eine Perspektive darstellen?
  • 10.8 Gemeinsam arbeiten – Was ist möglich und was notwendig?
  • 11 Inklusion und das Leben in der Gemeinde
  • 11.1 Die Anstalt als Ort der vollzogenen sozialen Ausgrenzung und ihre Kritik
  • 11.2 Selbstbestimmt leben als alltägliche Lebensführung
  • 11.3 Selbstbestimmt leben – und doch auf Unterstützung angewiesen sein
  • 11.4 Selbstbestimmt leben erfordert eine Veränderung von vorherrschenden Betreuungsmentalitäten
  • 11.5 Selbstbestimmt leben in der Gemeinde – die Bedeutung der Gemeinde als Sozialraum und als Lebensraum
  • 11.6 Herausforderungen hinsichtlich der Inklusion unter Berücksichtigung von knappem Wohnraum und Problemen der Infrastruktur
  • 12 Inklusion im Spiegel politischer diesbezüglicher Bestrebungen
  • 12.1 Die Politik in Aktion – Aktionspläne und ihre Begrenzungen
  • 12.2 Die Behindertenrechtskonvention und deren Widerspiegelung in der deutschen Gesetzgebung
  • 12.3 UN-BRK und Inklusion – auf welchem Weg befindet sich die Politik?
  • 13 Inklusion und das Prinzip Hoffnung – Inklusion erfordert Transformationsprozesse vielfältiger Art
  • 14 Literaturverzeichnis

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