»Wilde« im deutschen Identitätsdiskurs 1830–1870

Spuren des Exotischen im nationalen Denken und in kolonialen Bildern

Christin Hansen

Cite this publication as

Christin Hansen, »Wilde« im deutschen Identitätsdiskurs 1830–1870 (2021), Campus Frankfurt / New York, 60486 Frankfurt/Main, ISBN: 9783593448503

931
accesses
4
quotes

Descripción / Abstract

Die Konstruktion des »Wilden« als paradigmatische Figur des Anderen diente im 19. Jahrhundert maßgeblich der Konsolidierung eines davon abgegrenzten nationalen Selbstverständnisses der deutschen Gesellschaft. Auf Basis der Auswertung von Romanen und Reiseberichten der Jahre 1830 bis 1870 geht Christin Hansen dieser Bedeutung nach. Erstmalig wird auf diese Weise untersucht, wie unter dem Stereotyp des Wilden drei Gruppen – Indianer, Beduinen, Kosaken – literarisch imaginiert, aber auch binnendifferenziert wurden. Nachvollziehbar wird, wie sich im deutschsprachigen Raum bereits vor 1870 ein präkoloniales Denken entwickelte.

Descripción

Christin Hansen ist wiss. Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Europäische Geschichte an der Universität Regensburg.

Índice

  • BEGINN
  • Inhalt
  • Vorwort
  • 1. Einleitung
  • 1.1 Forschungsstand
  • 1.2 Zentrale Forschungsfragen und Erkenntnisgewinn
  • 1.3 Quellenkorpus
  • 1.4 Zur Methodologie und Begrifflichkeit
  • 2. Wer oder was ist »exotisch«?
  • 2.1 Begegnungen mit Fremden
  • 2.2 Die Frage des Raumes – Mental Maps
  • 2.3 Kultur und Zivilisation
  • 2.4 Von Wilden, Heiden und Andersfarbigen
  • 3. Die Zäsur von 1848
  • 3.1 Die deutsche(n) Revolution(en) von 1848
  • 3.2 Der deutsche Nationalismus und die Staatenbildung
  • 3.3 Der deutsche Kolonialdiskurs vor 1870
  • 4. Edel und gut soll er sein
  • 4.1 Besinnung auf antike Schönheit
  • 4.2 Ursprünglichkeit und moralische Gesittung
  • 4.3 Ross und Reiter
  • 4.4 Naturmenschen und die Möglichkeit der versteckten Kritik
  • 4.5 Zwischenfazit
  • 5. Der Abgrund des Barbarischen
  • 5.1 Blutrache, Kannibalismus, Skalpjagd – Die Verortung unmenschlicher Gräueltaten
  • 5.2 Vom Rauben und Morden
  • 5.3 Unberechenbarkeit und das Moment des Chaos
  • 5.4 Zwischenfazit
  • 6. Die Abscheu vor dem Entarteten
  • 6.1 Distanz als Markierung des Ursprünglichen
  • 6.2 Die Implikationen von Blut und Reinheit
  • 6.3 Zwischenfazit
  • 7. Die Frage des Zivilisierten
  • 7.1 Die Hautfarbe
  • 7.2 Verortung der Lebensformen – Sesshaftigkeit und Ackerbau
  • 7.3 Die kulturelle Dimension der Lebensführung
  • 7.4 Die Rolle der Frau
  • 7.5 Anerkennung der Überlegenheit durch den vermeintlich Unzivilisierten
  • 7.6 Zwischenfazit
  • 8. Schlussbetrachtungen
  • 8.1 Indianer, Beduinen und Kosaken – Stereotype des Wilden
  • 8.2 Der Bruch von 1848
  • 8.3 Die verschiedenen Dimensionen des Stereotyps des Wilden
  • 8.4 Abschließendes Fazit
  • 9. Anhang – Biographische Notizen zu denjeweiligen Autor*innen und inhaltlicheZusammenfassung der verwendetenRomane
  • 10. Quellen und Literatur

Títulos relacionados

    Otros títulos del mismo autor