Zeichen und Wissen

Das Verhältnis der Zeichentheorie zur Theorie des Wissens und der Wissenschaften im dreizehnten Jahrhundert

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Zeichen und Wissen (1999), Aschendorff Verlag, Münster, ISBN: 9783402198421

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Descripción / Abstract

In den Schriften von Thomas von Aquin, Bonaventura, Roger Bacon und Ps.-Robert Kilwardby zeigt sich exemplarisch das gesteigerte Interesse am Begriff des Zeichens im 13. Jahrhundert. "Signum" wird zum Basisbegriff der Logik und löst die naturphilosophische Kategorie der Stimme (vox) ab. Die Autoren knüpfen an Überlegungen und Theoriestücke von Aristoteles und Augustinus an, die in einem ersten Teil der Untersuchung ausführlich dargestellt werden. Die Rezeption der antiken Vorgaben unterscheidet sich bei den vier Autoren in charakteristischer Weise. Gleiches gilt für die Folgen, die die Aufwertung und Erneuerung der Zeichentheorie für Gestalt und Konzeption von Wissenschaft haben. Das Spektrum reicht von der erneuerten Forderung einer Einheitswissenschaft nach augustinischem Vorbild bis zum Votum für ein System von unwiderleglichen und unveränderlichen Wissensinhalten nach Maßgabe des aristotelischen Wissenschaftsideals. Diese Extrempositionen vermeidet Thomas von Aquin und macht deutlich, daß alle Arten endlicher Erkenntnis unabhängig vom Grad ihrer Gewißheit auf Vermittlung durch Zeichen beruhen.

Índice

  • BEGINN
  • Title
  • Danksagung
  • Inhalt
  • Einleitung
  • § 1 Zur Problemstellung und zum Forschungsstand
  • § 2 Zur Methode
  • § 3 Zum Gang der Untersuchung
  • Erster Teil. Die Grundlagen der mittelalterlichen Semiotik inden Werken von Aristoteles und Augustinus
  • § 1 Die aristotelische Theorie der Zeichenschlüsse
  • § 2 Aristoteles†™ Lehre vom Satz und die Rede vom sprachlichen Zeichen
  • § 3 Das Verhältnis der Semantik zur Zeichentheorie bei Aristoteles und die Fragenach dem Ursprung der Rede vom sprachlichen Zeichen
  • § 4 Augustins Theorie der Zeichen und Wörter
  • § 5 Augustins anthropologische Deutung der Zeichen
  • § 6 Die theologische Deutung des Wortes in De trinitate
  • § 7 Die zeichentheoretischen Debatten des Hellenismus als Hintergrundder augustinischen Semiotik
  • Zweiter Teil. Semiotikrezeption im 13. Jahrhundert
  • KAPITEL 1: BONAVENTURA
  • KAPITEL 2: ROGER BACON
  • KAPITEL 3: PS.-ROBERT KILWARDBYS KOMMENTAR ZUPRISCIANUS MAIOR
  • KAPITEL 4: FAZIT
  • Dritter Teil. Zeichen und Bezeichnetes: Semiotik undEpistemologie bei Thomas von Aquin
  • § 1 Die Theorie des Satzes und deren zeichentheoretische Grundlegung
  • § 2 Natürlichkeit und Künstlichkeit des menschlichen Sprechens
  • § 3 Die Einbindung der Sprachtheorie in die Theorie des Handelns
  • § 4 Die sakramentale Handlung als komplexer Bezeichnungsakt
  • § 5 Die Sprache der Engel
  • § 6 Die Illumination als Zeichenprozeß
  • § 7 Disciplina: Die Vermittlung des Wissens
  • § 8 Erkenntnis von Verborgenem und zukünftig Kontingentem:Zeichen und Kausalität
  • § 9 Zeichenrelation und Ähnlichkeitsrelation: Die Auseinandersetzung mit dersymbolistischen Auffassung des Zeichens
  • § 10 Die Einheit des Zeichenbegriffs: Kommunikative und inventiveZeichenverwendung
  • § 11 Der Zeichenprozeß als Strukturmerkmal endlicher Erkenntnis
  • Schluß
  • § 1 Die Neubewertung des Zeichens im 13. Jahrhundert
  • § 2 Einheit und Bestimmtheit des Zeichenbegriffs
  • § 3 Zeichen und Wissensvermittlung
  • § 4 Zeichentheorie der Sprache und Epistemologie
  • § 5 Zur Bedeutung und Wirkung der Semiotik des 13. Jahrhunderts
  • Abkürzungsverzeichnis
  • Verzeichnis der zitierten Literatur
  • 1) ANTIKE UND MITTELALTERLICHE QUELLEN
  • 2) LITERATUR
  • 3) HILFSMITTEL
  • PERSONENREGISTER
  • SACHREGISTER

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