Die Frömmigkeitskultur der Maria Hueber (1653-1705) und der Tiroler Tertiarinnen

Institutionelle Prozesse, kommunikative Verflechtungen und spirituelle Praktiken

Sr. Anna Elisabeth Rifeser

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Sr. Anna Elisabeth Rifeser, Die Frömmigkeitskultur der Maria Hueber (1653-1705) und der Tiroler Tertiarinnen (2019), Aschendorff Verlag, Münster, ISBN: 9783402116067

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Descripción / Abstract

Wie sich Frauen im 17. und 18. Jahrhundert der Ressource „Religiosität“ bedienten und welche Rolle spirituelle Praktiken in ihrem Alltag spielten, gehört zu den bislang kaum beachteten Fragen der kirchenhistorischen Forschung.
Sr. Anna Elisabeth Rifeser versucht in dieser kulturpraxeologischen und dezidiert gendersensibel ausgerichteten Mikrostudie dieses Forschungsdesiderat aufzugreifen und eruiert mithilfe von symboltheoretischen, sozialgeschichtlichen, netzwerktheoretischen und historisch-theologischen Methoden die Frömmigkeitskultur der Tertiarinnen von Brixen und ihrer Gründerin, Maria Hueber (1653–1705), sowie zweier weiterer Gemeinschaften in Bozen und Kaltern. Beleuchtet werden dabei die institutionellen Praktiken, welche die Schwestern zur Schaffung eines neuen Typus von Ordensleben motivierten. Anschließend erfolgt eine gendersensible Analyse der Beziehungsverflechtungen um Hueber, die den bislang kaum beachteten Beitrag von adeligen Frauen („Matroninnen“) beleuchtet. Zuletzt widmet sich dieses Werk der Jesuskind-Verehrung in diesen Gemeinschaften und bietet eine innovative Deutung dieser Frömmigkeitsform auf der Basis Michel de Certeaus, mit der aufgezeigt wird, dass die Statuetten als realpräsente Darstellung Jesu vielfältige Interaktionsmöglichkeiten und nicht zuletzt ein Emanzipationspotenzial boten.
Ersichtlich wird, dass sich das Frömmigkeitssystem zwischen den Polen Verflechtung und Emanzipation bewegte, sämtliche Bereiche des Lebens durchwob und vielfältige kommunikative und spirituelle Ressourcen bereitstellte.

Índice

  • Titel
  • Inhaltsverzeichnis
  • Vorwort
  • 0 Prolegomena
  • 0.1 EINFÜHRUNG
  • 0.2 FORSCHUNGSSTAND
  • 0.3 METHODEN UND ZIELE
  • 0.4 QUELLEN
  • 0.5 AUFBAU DER ARBEIT
  • 0.6 DER UNTERSUCHUNGSGEGENSTAND:DIE WEIBLICHE FRÖMMIGKEITSKULTURDER FRÜHEN NEUZEIT AUF DER BASIS VONRELIGIOSITÄT UND MYSTIK
  • 1 Institutionelle Prozesse: Die Tiroler Tertiarinnen und ihr„kontemplatives Ideal“
  • 1.1 FRAGESTELLUNG
  • 1.2 FORSCHUNGSSTAND
  • 1.3 DER REGULIERTE DRITTE ORDENAN DER SCHWELLE ZUR NEUZEIT
  • 1.4 FRÜHNEUZEITLICHE VERKLÖSTERLICHUNGSPROZESSEIN PRÄ- UND POSTTRIDENTINISCHER ZEIT
  • 1.5 SKIZZIERUNG DERVORDERÖSTERREICHISCHEN TERTIARINNEN
  • 1.6 DIE TIROLER TERTIARINNEN UND IHRSPEZIFISCH NEUZEITLICHES ORDENSMODELLMIT FRANZISKANISCHER PRÄGUNG
  • 1.7 DIE PROSOPOGRAFISCHE ANALYSEDER TIROLER TERTIARINNEN
  • 1.8 ZWISCHENERGEBNISSE
  • 2 Kommunikative Verflechtungen: „Matronage“, Ressourcennutzung und Machtkompetenzen im Freundeskreisder Maria Hueber
  • 2.1 FRAGESTELLUNG
  • 2.2 DAS LEBEN MARIA HUEBERS
  • 2.3 DIE BEDEUTUNG VON „MATRONAGE“IM MARIA-HUEBER-FREUNDESKREIS
  • 2.4 DIE INNSBRUCKER SERVITINNEN:„MATRONINNEN“ ODER SCHÜTZLINGE?
  • 2.5 DIE MENTORIN KATHARINA VON ENZENBERG UNDIHRE VERWANDTSCHAFTLICH-BASIERTEN RESSOURCEN
  • 2.6 DIE HINTERBLIEBENEN:DER POSTHUME REZEPTIONSPROZESS MARIA HUEBERSAUS GENDERSENSIBLER PERSPEKTIVE
  • 2.7 MARIA HUEBERS „GROSSE SCHWESTERN“ –DIE MYSTIKERINNEN DES BRIXNER KLARISSENKONVENTSUND IHRE HEILIGKEITSKONZEPTE
  • 2.8 DIE KONKURRENTINNEN –DIE BRIXNER MÄDCHENSCHULEN DER TERTIARINNENUND DER „CONGREGATIO JESU“AUS NETZWERKTHEORETISCHER SICHT
  • 2.9 ZWISCHENERGEBNISSE
  • 3 Spirituelle Praktiken: Die Jesuskind-Statueals „Sakrament des Individuums“ undderen Verehrung, eine List der Schwachen
  • 3.1 EINFÜHRUNG – „[D]AS SOLLTEN WOHLUNTERRICHTETECHRISTEN DOCH WISSEN,DASS UNSER HEILAND KEIN KIND MEHR IST
  • 3.2 GESCHICHTLICHE ENTWICKLUNGEN:VOM JESUSKIND IN DER HOSTIE ZUR „MARIA BAMBINA“
  • 3.3 SKIZZIERUNG DER FRÜHNEUZEITLICHENKLÖSTERLICHEN VEREHRUNGSKULTUR
  • 3.4 DIE BRIXNER KLARISSEN, IHRE JESUSKINDVEREHRUNGUND DIE „CORRECTIO INFANTIS“
  • 3.5 DIE INNSBRUCKER SERVITINNEN UND DEREN SUJETSAUS DEM UMKREIS DER ANNA CATERINA GONZAGA
  • 3.6 DIE JESUSKIND-VEREHRUNG MARIA HUEBERS UNDDER BRIXNER TERTIARSCHWESTERN
  • 3.7 DIE JESUSKIND-DEVOTION BEI DEN TERTIARINNENVON BOZEN UND KALTERN
  • 3.8 DIE CERTEAU†™SCHE LESART DERJESUSKIND-VEREHRUNG: DIE STATUETTEN ALSKOMPENSATIONSMITTEL UND DEREN VEREHRUNG,EINE TAKTIK DER BEHERRSCHTEN
  • 4 Schlussresümee
  • 5 Anhang
  • 5.1 BILDMATERIAL
  • 5.2 BILDNACHWEISE
  • 5.3 BIOGRAMME DER TIROLER TERTIARINNEN VON 1700 BIS 1783
  • 6 Abkürzungsverzeichnis
  • 7 Bibliografie
  • 7.1 PRIMÄRQUELLEN
  • 7.2 SEKUNDÄRLITERATUR
  • 8 Personenregister

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