Kurfürstliche Präeminenz, Landesherrschaft und Reform

Das Scheitern der Kölner Reformation unter Hermann von Wied

Andreea Badea

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Andreea Badea, Kurfürstliche Präeminenz, Landesherrschaft und Reform (2009), Aschendorff Verlag, Münster, ISBN: 9783402193761

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Descripción / Abstract

Heimgekehrt vom Regensburger Reichstag von 1541 leitete der Kölner Kurfürst und Erzbischof Hermann von Wied die nötigen Vorbereitungen zur kirchlichen Reform in seinem Territorium ein. Die Diskrepanz zwischen seiner Vorstellung von Reform und derjenigen seines Domkapitels führte zu einem Konflikt, der sehr schnell die Grenzen des Territoriums überschritt. Vor allem der Kurfürst suchte nach politischen Partnern, deren Parteinahme das Schweigen der Kapitulare erzwingen sollte. Der politischen Präponderanz Hermanns setzte das Domkapitel juristische Mittel entgegen, indem es jeweils ein gerichtliches Verfahren vor Kaiser und Papst einleitete. Für die Kläger stand allerdings von Anfang an fest, dass die Richter, an die sie appelliert hatten, gleichzeitig auch Interessen vertraten, die mit denjenigen des Kurfürsten kollidierten.
Die Studie untersucht die Handlungsräume der einzelnen Akteure unter Berücksichtigung der verschiedenen Ebenen, auf denen der Konflikt ausgetragen wurde. Das Augenmerk richtet sich dabei in erster Linie auf das ständige Wechselspiel zwischen dem Verfolgen politischer Interessen und Ziele und dem Rückgriff au

Descripción

Heimgekehrt vom Regensburger Reichstag von 1541 leitete der Kölner Kurfürst und Erzbischof Hermann von Wied die nötigen Vorbereitungen zur kirchlichen Reform in seinem Territorium ein. Die Diskrepanz zwischen seiner Vorstellung von Reform und derjenigen seines Domkapitels führte zu einem Konflikt, der sehr schnell die Grenzen des Territoriums überschritt. Vor allem der Kurfürst suchte nach politischen Partnern, deren Parteinahme das Schweigen der Kapitulare erzwingen sollte. Der politischen Präponderanz Hermanns setzte das Domkapitel juristische Mittel entgegen, indem es jeweils ein gerichtliches Verfahren vor Kaiser und Papst einleitete. Für die Kläger stand allerdings von Anfang an fest, dass die Richter, an die sie appelliert hatten, gleichzeitig auch Interessen vertraten, die mit denjenigen des Kurfürsten kollidierten.
Die Studie untersucht die Handlungsräume der einzelnen Akteure unter Berücksichtigung der verschiedenen Ebenen, auf denen der Konflikt ausgetragen wurde. Das Augenmerk richtet sich dabei in erster Linie auf das ständige Wechselspiel zwischen dem Verfolgen politischer Interessen und Ziele und dem Rückgriff au

Índice

  • BEGINN
  • Title
  • Inhaltsverzeichnis
  • Vorwort
  • I. Einleitung
  • 1. FRAGESTELLUNG
  • 2. VORGEHENSWEISE
  • 3. DER FORSCHUNGSSTAND ZU HERMANN VON WIED
  • 4. QUELLENLAGE
  • II. Hermanns von Wied Entscheidung zur Reform.E in Mittel zur Friedenswahrung im Reich und Herrschaftssicherung innerhalb des Territoriums
  • 1. DIE SUCHE NACH DEM RELIGIÖSEN KONSENS IM REICH UND IHRE KONSEQUENZEN FÜR DIE KIRCHENREFORM HERMANNS VON WIED
  • 2. ERZBISCHOF UND DOMKAPITEL. DER KONFLIKT ZWISCHEN INNOVATIONS- UND DURCHSETZUNGSKRAFT VON HERRSCHAFT
  • 3. DER BEGINN EINES HERRSCHAFTLICHEN KONFLIKTSZWISCHEN KURFÜRST UND DOMKAPITEL
  • 4. ZUSAMMENFASSUNG
  • III. Bemühungen um die Sicherung der Einheit und des Friedens im Stift 1544
  • 1. DIE VORBEREITUNGEN DES DOMKAPITELS IN KÖLN ZUR EINLEITUNG EINES GERICHTLICHEN VERFAHRENS GEGEN HERMANN VON WIED
  • 2. LÖSUNGSANSÄTZE DES KONFLIKTS. DIE HANDLUNGSMÖGLICHKEITEN HERMANNS VON WIED IN ANBETRACHT DER EXTRAJUDIZIALAPPELLATION AN KAISER UND PAPST
  • 3. ZUSAMMENFASSUNG
  • IV. Der Beginn der Prozesse vor Kaiser und Kurie 1545
  • 1. DER KAISER ALS RICHTER ODER PARTEI?
  • 2. DIE KÖLNER REFORM ALS RELIGIONSSACHE? DIE VERSUCHE HERMANNS VON WIED, DEN KÖLNER STREIT VOR DEN REICHSSTÄNDENAUSZUTRAGEN
  • 3. DIE ZITATION NACH ROM
  • 4. AUSSERGERICHTLICHE LÖSUNGSVERSUCHE DES KAISERS
  • 5. ZUSAMMENFASSUNG
  • V. Ein Prozess wegen Verstoßes gegen das Wormser Edikt oder Zurechnung des Kurkölner Konflikts zu den causae religionis?
  • 1. DIE ANHÖRUNG VOR KARL V. IM SEPTEMBER 1545
  • 2. DER PROZESS ALS GEFÄHRDUNG KURFÜRSTLICHER PRÄEMINENZ – DIE SUCHE NACH KURFÜRSTLICHEN MITSTREITERN
  • 3. DIE INSTRUMENTALISIERUNG DES KÖLNER FALLS FÜR DIE BÜNDNISPLÄNE DER SCHMALKALDISCHEN HÄUPTER
  • 4. DER KAMPF UM DIE LANDSTÄNDE. DER LANDTAG HERMANNS VON WIED IM DEZEMBER 1545
  • 5. DIE KONKRETISIERUNG DER SCHMALKALDISCHEN HILFE FÜR DEN KÖLNER KURFÜRSTEN. DER BUNDESTAG IN FRANKFURT IM WINTER 1545/46
  • 6. ZUSAMMENFASSUNG
  • VI. Acht und Exkommunikation. Das Ergebnis der gerichtlichen Verfahren gegen Hermann von Wied vor Kaiser und Papst 1546
  • 1. HERMANNS FALL ALS PARADIGMA KURFÜRSTLICHER PRÄEMINENZ UND REICHSSTÄNDISCHER LIBERTÄT?
  • 2. DIE EXKOMMUNIKATION HERMANNS VON WIED AM 16. APRIL 1546
  • 3. ZUSAMMENFASSUNG
  • VII. Die Exekution des kaiserlichen und des päpstlichen Urteils gegen Hermann von Wied
  • 1. „DIß LÖBLICH ERZSTIFFT VOR EWIGEM VERDERBEN UND UNDERGANG ZUVERHÜTEN“. DER VERSUCH DES MAJORITÄTSKAPITELS, HERMANN VON WIED MIT HILFE DER WELTLICHEN LANDSTÄNDE ABZUSETZEN
  • 2. DIE ÜBERNAHME DER ADMINISTRATION DURCH ADOLF VON SCHAUENBURG
  • 3. ZUSAMMENFASSUNG
  • VIII. Zusammenfassung
  • Quellen- und Literaturverzeichnis
  • 1. UNGEDRUCKTE QUELLEN
  • 2. GEDRUCKTE QUELLEN
  • 3. LITERATUR
  • Personenregister

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