Iulius exclusus e coelis

Motive und Tendenzen gallikanischer und bibelhumanistischer Papstkritik im Umfeld des Erasmus

Peter Fabisch

Cite this publication as

Peter Fabisch, Iulius exclusus e coelis (2008), Aschendorff Verlag, Münster, ISBN: 9783402193747

79
accesses

Descripción / Abstract

In dem kurzen Schriftchen „Julius exclusus e coelis“, einer zuerst 1517 in Speyer gedruckten bitterbösen Satire gegen den verstorbenen Papst Julius II. (1503–1513), spiegeln sich in höchst verdichteter Form die Grundkonflikte der Jahre vor der abendländischen Kirchenspaltung: Konziliarismus und Papalismus, gallikanische und humanistische Papstkritik. Neben dem Inhalt der Schrift ist es der seit fünfhundert Jahren währende Streit um die Verfasserschaft, die die Einschätzung ihrer zeitgenössischen Rolle und ihrer Wirkungsgeschichte bestimmt. Erasmus von Rotterdam hat die Autorschaft stets mit guten Gründen zurückgewiesen, aber mit dem Makel des „vir duplex“ galt er weithin als nicht glaubwürdig und wurde folglich lange Zeit als Autor gehandelt.
Peter Fabisch sucht demgegenüber in seiner umfassenden und detaillierten Studie nachzuweisen, dass der Julius-Dialog eine für die Zeit des Humanismus typische Gemeinschaftsarbeit darstellt. Während Erasmus wohl eine ideelle, wenn auch nur partielle Vaterschaft zugeschrieben werden kann, haben im komplexen Verlauf der Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte der Schrift insbesondere Fausto Andrelini, Ulrich von Hutten und Beatus Rhenanus Einfluss auf deren Inhalt und Gestalt genommen. Ausgehend von den in der Schrift angesprochenen, zeitgenössisch heiß diskutierten Themen, zeichnet vorliegende Studie ein lebendiges Bild der politischen, religiösen und intellektuellen Kräfteverhältnisse am Vorabend der Reformation.

Índice

  • BEGINN
  • Inhaltsverzeichnis
  • VORWORT
  • Einführung
  • 1. KAPITEL: EIN VIERHUNDERTJÄHRIGES PROBLEMUND SEINE BISHERIGEN LÖSUNGSVERSUCHE
  • 2. KAPITEL: ZIELSETZUNG UND AUFBAU DER UNTERSUCHUNG
  • Erster Teil: Der Julius-Dialog - Vita et res gestae Iulii secundi: eineerste Ortsbestimmung
  • 1. KAPITEL: EIN UMSTRITTENER PAPST IM SPIEGEL DER ZEITGENÖSSISCHEN LITERARISCHEN POLEMIK UND DES JULIUS-DIALOGS
  • 2. KAPITEL: "PERDAM BABYLONIS NOMEN!": DIE AUSEINANDERSETZUNG LUDWIGS XII. VON FRANKREICH MIT JULIUS II. IM LICHTE DER PARISER VOLKSKOMÖDIE, DER HOFHISTORIOGRAPHIE, DER GALLIKANISCHEN THEOLOGIE UND DES BIBELHUMANISMUS -ZUM WESEN "GALLIKANISCHER" PAPSTKRI
  • 3. KAPITEL
  • Zweiter Teil: Humanistische Papstkritik und Julius-Dialog:das "nonnihil Erasmicum"
  • 1. KAPITEL: DAS PROBLEM DES VERHÄLTNISSES DES ERASMUS VON ROTTERDAM ZU PAPST JULIUS II. UND ZUM JULIUS-DIALOG
  • 2. KAPITEL: DIE WIRKUNG DES SATIRISCHEN STILS DES ERASMUS AUF DIE LITERATUR DER ZEIT: DER SATIRISCHE STIL DES ERASMUS UND DER JULIUS-DIALOG
  • 3. KAPITEL
  • 4. KAPITEL
  • 5. KAPITEL
  • Dritter Teil: Entstehung und Verbreitung des Julius-Dialogs: eine Geschichte der Indiskretionen und Irreführungen
  • 1. KAPITEL THOMAS MORUS UND DAS MANUSKRIPT DES ERASMUS
  • 2. KAPITEL: TEXTGESCHICHTE TEIL I: PARIS ODER SPEYER ALS DRUCKORT DER EDITIO PRINCEPS DES JULIUS-DIALOGS?
  • 3. KAPITEL: TEXTGESCHICHTE TEIL II: DIE HUMANISTENKREISE VON BASEL, KÖLN, ANTWERPEN, LÖWEN UND NÜRNBERG UND DIE TRADITIONSGESCHICHTE DES JULIUS-DIALOGES
  • 4. KAPITEL: DER JULIUS-DIALOG - "LUSUS FESTIVUS AC ELEGANS" UND AUSDRUCK DES BIBELHUMANISTISCHEN PROTESTES GEGEN DAS RENAISSANCEPAPSTTUM
  • § 37: ANHANG: 1. Liste der frühen Dialogausgaben bis 1614. 2. Zu denSchlußfolgerungen Stanges und Versuch eines Stemmas 3. Synopse der Amerbach-Handschrift (Basel 1516) mit den Drucken Speyer (1517) und Löwen(1518). 4. Beobachtungen zu Struktur und Te
  • Abkürzungsverzeichnis
  • Literaturverzeichnis
  • I. QUELLEN
  • II. LITERATUR
  • Abbildungsverzeichnis
  • Personenregister

Otros documentos de esta serie

    Títulos relacionados

      Otros títulos del mismo autor