"Ulme stütz Weinstock"

Literalisierung kirchlicher Verkündigung auf der Basis paganer Formen bei Clemens von Alexandrien

Florian Amselgruber

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Florian Amselgruber, "Ulme stütz Weinstock" (2015), Aschendorff Verlag, Münster, ISBN: 9783402192399

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Descripción / Abstract

Wie die Forschungsgeschichte belegt, lassen sich die Werke des griechischen Kirchenvaters Clemens von Alexandrien vor allem literarisch, sodann aber auch inhaltlich schwer kategorisieren. Die vorliegende Arbeit präsentiert daher eine grundlegende literarische Analyse seiner Schriften Quis dives salvetur und Paidagogos: Es wird gezeigt, wie Clemens literarische Formen der christlichen Verkündigung in pagane Formen einbettet und letztere somit als Vehikel seiner genuin christlichen Aussageabsicht nutzt. Als literarisches Substrat seiner Werke wird dadurch eine Vielfalt frühchristlicher literarischer Formen – wie Homilie, Schriftflorilegium und Apostel-Überlieferung – erkennbar. Die formale Gestalt seiner Werke spiegelt darüber hinaus ganz konkret die Struktur der Alexandrinischen Katecheseschule wider, die sich als eine prinzipiell kirchliche Institution erweist. Diese Mehrschichtigkeit der literarischen Form bildet ein Analogon zu der inhaltlichen Komplexität: Die Basis seiner theologischen Reflexion bilden stets und unangefochten Glaube und Praxis der großkirchlichen Gemeinde. Erst vor diesem Hintergrund erhält das denkerische Proprium des Clemens sein spezifisches Profil: Der Kirchenvater durchdringt unter souveräner Nutzung und Anverwandlung paganen wie auch häretischen Gedankenguts den überlieferten Glauben und ringt um dessen theologische und philosophische Sicherung und Vertiefung. Die an sich unfruchtbare Ulme des Heidentums wird so zur – äußerlich-formalen wie innerlich-gedanklichen – Stütze des christlichen Weinstocks.

Descripción

Florian Amselgruber, geb. 1978, studierte Klassische Philologie in München, Neapel und Oxford. Seit 2007 unterrichtet er im bayerischen Schuldienst. 2011 erhielt er einen Lehrauftrag an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen. Das vorliegende Werk ist eine überarbeitete Fassung seiner Dissertation, die im Frühling 2014 an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster angenommen wurde.

Índice

  • BEGINN
  • Title
  • Inhaltsverzeichnis
  • Vorwort
  • Einleitung
  • Teil I: Sekundäre Literarisierung in Quis dives salvetur
  • 1. VORBEMERKUNGEN ZU QDS
  • 2. DER TEXT DER MARKUS-PERIKOPE IN QDS 4
  • 3. DIE EINBETTUNG DES ZITATS IN DEN KONTEXT
  • 3. DIE EINBETTUNG DES ZITATS IN DEN KONTEXT
  • 4. DIE LITERARISCHE ANLAGE VON QDS 1-27
  • 5. QDS UND DIE KIRCHLICHE VERKÜNDIGUNGSPRAXIS
  • 6. SEKUNDÄRE LITERARISIERUNG IN QDS 42
  • 7. DIE LITERARISCHE GATTUNG VON QDS
  • Teil II: Sekundäre Literarisierung im Paidagogos
  • 1. DER EIGENTLICHE ‚SITZ IM LEBEN†˜ DES PAIDAGOGOS
  • 2. DIE SEKUNDÄRE LITERARISCHE GESTALT DES PAIDAGOGOS
  • Teil III: Zusammenfassende Betrachtungen
  • 1. CLEMENS ALS LITERAT
  • 2. LITERARISIERUNG ALS ‚SPÄTES†˜ PHÄNOMEN
  • 3. CLEMENS ALS LEHRER
  • 4. CLEMENS ALS THEOLOGE – ÜBERLEGUNGEN ZU SEINER METHODIK
  • Fazit
  • Appendix
  • ZUR „ARCHITEKTUR“ VON QDS
  • TEXTKRITISCHE FRAGEN ZU QDS 1-3
  • Literaturverzeichnis
  • Stellenindex

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