Bindung und seelische Entwicklungswege

Grundlagen, Prävention und klinische Praxis

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Karl Heinz Brisch (Hg.), Bindung und seelische Entwicklungswege (2015), Klett-Cotta Verlag, Stuttgart, ISBN: 9783608203257

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Descripción / Abstract

Die heute weltweit führenden Bindungsforscher aus den USA, aus England und aus Deutschland berichten in aktuellen Beiträgen über den derzeitigen »State of the Art« ihres Faches.
Das Thema Bindungen und Bindungsstörungen findet gerade in jüngerer Zeit ein zunehmendes Interesse. Diese in den 60er Jahren entstandene Forschungsrichtung hat viele Forscher inspiriert und in Untersuchungen zu fruchtbaren Ergebnissen geführt. Die Bindungstheorie verfügt mittlerweile über wertvolle Erkenntnisse aus Langzeituntersuchungen und langfristigen Projekten zur Vorbeugung seelischer Erkrankungen in Risikogruppen, so daß heutige Bindungsforscher viel genauere Antworten geben können als noch vor wenigen Jahren, zum Beispiel über die Ursachen von Gewalttätigkeit, Kindesmißbrauch oder über Scheidungsfolgen. Eine weitere Erklärung für den Erfolg der Bindungstheorie besteht darin, daß Psychotherapeuten aus ganz unterschiedlichen Richtungen, Psychologen, Psychoanalytiker und Mitarbeiter aus sozialen Berufsfeldern die Erkenntnisse der Bindungsforschung in ihre Theorie integrieren können und daß sie vor allem in ihrer täglichen Arbeit davon profitieren können.

Reseña

»Der [...] Tagungsband enthält zahlreiche Beiträge, die getrost als Klassiker der Bindungstheorie und Bindungsforschung gelten können. [...] Alles für sich genommen ist wichtig, wertvoll und informativ«
Klaudia Winkler, socialnet., 24.11.2018

Descripción

<p>Karl Heinz Brisch, Dr. med. habil., ist Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychiatrie und Psychosomatische Medizin und Psychotherapie sowie Neurologie; Psychoanalytiker für Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Gruppen; Ausbildung in spezieller Psychotraumatologie für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Er war Vorstand des weltweit ersten Lehrstuhls für Early Life Care und leitete das gleichnamige Forschungsinstitut an der PMU in Salzburg.<br />Seine klinische Tätigkeit und sein Forschungsschwerpunkt umfassen den Bereich der frühkindlichen Entwicklung und der Psychotherapie von bindungstraumatisierten Menschen in allen Altersgruppen. <br />Brisch leitete über viele Jahre die Abteilung für Pädiatrische Psychosomatik und Psychotherapie am Dr. von Haunerschen Kinderspital der Universität München und entwickelte dort das MOSES®-Therapiemodell zur erfolgreichen Intensiv-Psychotherapie von früh traumatisierten Kindern und Jugendlichen. <br />Brisch entwickelte die Präventionsprogramme »SAFE® – Sichere Ausbildung für Eltern« und »B.A.S.E® – Babywatching«, die inzwischen in vielen Ländern Europas, aber etwa auch in Australien, Neuseeland und Russland Verbreitung gefunden haben. <br />Er ist Gründungsmitglied der »Gesellschaft für Seelische Gesundheit in der Frühen Kindheit« (GAIMH e. V. – German-Speaking Association for Infant Mental Health) und war dort viele Jahre lang im Vorstand. Die GAIMH ist eine Tochtergesellschaft der WAIMH – World Association for Infant Mental Health.<br />Seit 2000 organisiert er die jährlich stattfindende renommierte Internationale Bindungskonferenz (www.bindungskonferenz.de) so wie seit 2018 die Internationale Early Life Care Konferenz in Salzburg (www.earlylifecare.at).<br />Brisch verbreitet die Inhalte und Ergebnisse der Bindungs- und Traumaforschung und -psychotherapie auch durch viele Publikationen, Vorträge und die Teilnahme an zahlreichen Radio- und Fernsehsendungen (https://www.khbrisch.de).</p><p>Vom 16. bis zum 18. September 2022 findet die 21. Internationale Bindungskonferenz zum Thema »Gestörte Bindungen in digitalen Zeiten – Ursachen, Prävention, Beratung und Therapie« statt. Die Konferenzleitung obliegt Karl Heinz Brisch.</p><p>Zur Website der Bindungskonferenz: www.bindungskonferenz.de</p>

Índice

  • BINDUNG UND SEELISCHE ENTWICKLUNGSWEGE
  • Inhalt
  • Vorwort
  • Einleitung
  • Konstrukt des inneren Arbeitsmodells
  • Die Ursprünge des Konstrukts »Arbeitsmodell«
  • Entwicklung von inneren Arbeitsmodellen
  • Arbeitsmodelle von Selbst und Bindungsperson
  • Die Untersuchung von Bindungsrepräsentationen
  • Untersuchungen mit Trennungsbildern
  • Geschichtenergänzungsverfahren mit Familienfiguren
  • Weitere Validierungen: Alternative Kodierungsmethoden und Korrelationen mit AAl, SAT und anderen narrativen Methoden
  • Geschlechtsunterschiede und Geschlechts-Interaktionseffekte
  • Sprachliche Kompetenz
  • Alterseffekte
  • Temperament
  • Abschließende Überlegungen: Die Bedeutung von Geschichten und das Konstrukt des inneren Arbeitsmodells
  • Literatur
  • Koordination von Sprachrhythmus und Bindung
  • Die Koordination des Sprachrhythmus
  • Die Dimensionen eines dyadischen Systemmodells
  • Daten über die Koordination des Sprachrhythmus zwischen Mutter und Kleinkind und die Vorhersage von Bindungsqualität
  • Die Integration des prozeduralen Wahrnehmungs-Handlungs-Niveaus und des symbolisch-narrativen Niveaus
  • Theorie nicht-linearer dynamischer Systeme
  • Schlußbemerkungen: Die Relevanz der Systemtheorie für die Psychoanalyse
  • Literatur
  • Bindung und Sprache in der Entwicklung
  • Einführung in die Problemstellung
  • Spracherwerb, repräsentationale Redeskription und die Signifikanz von Bedeutungsverhandlungen
  • Modelle von Sprache, Spracherwerb und Bindung in der Bindungsforschung
  • Literatur
  • Bindungsrepräsentanzen bei Schulkindern
  • Einleitung
  • Teilnehmer
  • Vorgehensweise
  • Meßinstrumente
  • Ergebnisse
  • Diskussion
  • Literatur
  • Bindungsbeziehungen und Bewertung von Partnerschaft
  • Einleitung
  • Die Bielefelder Längsschnittuntersuchung zur Bindungsentwicklung von der Geburt bis zum jungen Erwachsenenalter
  • Verfahren zur Erfassung der längsschnittlichen und der prädiktiven Variablen
  • Ergebnisse zur Vorhersagbarkeit von Partnerschaftsrepräsentationen im jungen Erwachsenenalter: Interpretation der Längsschnittbefunde
  • Diskussion: Die Fähigkeit, liebevolle Bindungen einzugehen
  • Literatur
  • Organisierte Bindungskategorien von Säugling, Kind und Erwachsenem
  • Die evolutionären und biologischen Grundlagen der Bindungstheorie
  • Individuelle Unterschiede in Bindungsorganisationen während der frühen Kindheit: Vorläufer und ihre Folgen für Verhalten und Repräsentation
  • Zusammenfassung
  • Anhang: Über Temperament
  • Literatur
  • Desorganisiertes Bindungsverhalten bei Kleinkindern, Kindern und Erwachsenen
  • Zusammenfassung
  • Bindung: Erweiterungen ihrer biologischen und evolutionsbedingten Grundlagen
  • Desorganisation und Desorientierung in der Fremden Situation
  • Eltern desorganisiert gebundener Kinder: »Ausrutscher« im Verlauf des Diskurses und ängstigende Verhaltensweisen
  • Zusammenfassung und Schlußfolgerung
  • Literatur
  • Desorganisierte Kinder und ihre Mütter
  • Überblick
  • Einleitung
  • Literatur
  • Ist Bindungssicherheit angeboren?
  • Die Folgen der Sozialisation
  • Bindung und Genetik
  • Zwillinge und Bindung
  • Literatur
  • Bindungstheorie bei präventiven Interventionen
  • Vorgeschichte
  • Das STEEP-Programm
  • Literatur
  • Ergebnisse einer Langzeitstudie an Hoch-Risiko-Familien
  • Forschungsdesign
  • Die Bindungstheorie als Forschungsrahmen
  • Erfassen qualitativer Bindungsunterschiede
  • Bindung und spätere Adaptation in der Entwicklung
  • Vorläufer einer sicheren Bindungsbeziehung zwischen Eltern und Kind
  • Das Durchbrechen des Kreislaufs der Weitergabe von Mißbrauchserfahrungen von einer Generation auf die nächste
  • Bindungstheorie und Bindungsforschung: eine generationenübergreifende Perspektive
  • Literatur
  • Psychotherapeutische Intervention, mütterlicher Bindungsstil und Bindung des Kindes
  • Mütterliche Depression und Bindung des Kindes
  • Danksagungen
  • Literatur
  • Weitererzählungen von Geschichten als Methode zur Erfassung der inneren Welt des Kindes
  • Einführung
  • Methode
  • Stichprobe
  • Beispiele für Weitererzählungen von Geschichten
  • Ergebnisse
  • Diskussion
  • Literatur
  • Bindungsstörungen
  • Die klinische Anwendung der Bindungstheorie
  • Bindungsstörungen
  • Modell für die Psychosomatik
  • Psychotherapie von Bindungsstörungen
  • Bindungsorientierte Interventionsprogramme
  • Psychotherapeutische Intervention für Eltern nach einer Frühgeburt
  • Primäre Prävention
  • Zusammenfassung und Ausblick
  • Literatur
  • Quellenverweise
  • Adressen der Autoren
  • Die Herausgeber

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