Gläubige Imperialisten

Katholische Mission in Deutschland und Ostafrika (1830–1960)

Richard Hölzl

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Richard Hölzl, Gläubige Imperialisten (2021), Campus Frankfurt / New York, 60486 Frankfurt/Main, ISBN: 9783593445472

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Descripción / Abstract

Katholische Mission und ihre Idee der »christlichen Zivilisierung« waren zentrale Bestandteile des Kolonialismus in Ostafrika und der Welt. In Europa prägten Missionen ein verzerrtes Bild vermeintlich hilfsbedürftiger, mitleiderregender Menschen in den Kolonien. Vor Ort stützten sie koloniale Herrschaft und bauten besonders das koloniale Bildungswesen mit auf. Afrikanische Aktivisten nutzten die Spielräume, die Mission innerhalb des Kolonialismus bot, um sich als Intellektuelle, Gläubige und eigenständig Handelnde auf dem Weg in die Unabhängigkeit zu positionieren. Richard Hölzl erzählt eine Geschichte zunehmender Verflechtung der deutschen und ostafrikanischen Gesellschaften im Kolonialismus und zeigt die neuen rassistischen und religiösen Grenzziehungen auf, die damit einhergingen.

Descripción

Richard Hölzl, PD Dr. phil., ist wissenschaftlicher Mitarbeiter und Provenienzforscher am Museum Fünf Kontinente in München.

Índice

  • BEGINN
  • Inhalt
  • Einleitung
  • I. Die Erfindung der christlichen Zivilisation: katholische Mission in der Metropole (1830–1914)
  • 1. Ideologien: von der »Erlösung der Heiden« zur »christlichenZivilisation«
  • 2. Politiken: vom Kulturkampf zur deutschen katholischen Kolonialmission
  • 3. Soziale Bewegung: Reichweiten, Finanzierung, Rekrutierung
  • 4. Fazit: Mission und »christliche Zivilisation« vor 1914
  • II. Missionen als globale Agenturen? Entnationalisierung, Dezentralisierung, Weltkirche (1914–1945)
  • 1. Erster Weltkrieg: Höhepunkt und Ende der katholischen deutschen Kolonialmission
  • 2. Entnationalisierung und Expansion: Neugründungen, Finanzierung, Rekrutierung
  • 3. Weltfrieden, Weltmission, Weltkirche? Von der Kolonialmission zum religiösen Internationalismus
  • 4. Ausblick: Mission und Nationalsozialismus
  • III. Eine Kontaktzone entsteht: der Süden Tansanias um 1900
  • 1. Der Traum des Virtuosen: die Missionsstation Pugu
  • 2. Rekognoszierungen: Kontakt herstellen und niederlassen im kolonialen Raum
  • 3. Kolonialkrieg als Wendepunkt: Maji-Maji-Krieg und Mission
  • 4. Lehren aus dem Scheitern? Mission und Gesellschaft nach dem Krieg
  • IV. Pastorales Wissen: Episteme, Praktiken, Akteure
  • 1. Das Wissen der Mission und Missionary Anxiety
  • 2. Volk, Sprache und Evangelisierung von oben (1888–1906)
  • 3. Missionarische Krisen und pastorales Wissen (1908–1940)
  • 4. Perspektivenwechsel: afrikanische Akteure und missionarisches Wissen
  • V. Kusoma Christianity: Bildung und Konversion im neuen Kolonialismus (1920–1961)
  • 1. Experten im »Busch«: Bildung und Entwicklung zwischen Mission und Staat
  • 2. Scramble for Africans: Schulen und missionarischer Konfessionalismus
  • 3. Missionslehrer: Aktivismus, Expertise, religiöse Identifikation
  • 4. Fazit: Bildung und gesellschaftlicher Wandel
  • VI. Afrikanisierung einer Kolonialmission: Mönche, Nonnen, Priester
  • 1. Benediktinertum in Ostafrika? Die Praxis einer erfundenen Tradition
  • 2. Afrikanische Ordensschwestern und koloniale Weiblichkeit
  • 3. Afrikanische Priester und die Ordnung der Mission
  • 4. Fazit: Theorie und Praxis der »Weltkirche«
  • VII. Missionarische Kommunikation: Organisation, Medialität, Emotionen
  • 1. Vertrauen organisieren: missionarische Kampagnen im 19. Jahrhundert
  • 2. Ein Medienimperium der Humanität? Missionarische Kommunikation
  • 3. Empathie schaffen: die Dialektik des missionarischen Gefühlsregimes
  • 4. Framing Agency: Repräsentationen afrikanischer Missionsakteure
  • 5. Fazit: Medialität der »christlichen Zivilisierungsmission«
  • Schluss
  • Dank
  • Quellen und Literatur
  • Anhang: Tabellen
  • Personenregister

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