»Ich lehne es ab, seine Untaten auf mich zu nehmen«

Selbstdeutung und Vergangenheitsbewältigung des intellektuellen Mitläufers Gerhard Nebel (1933–1951)

Mathias Schafmeister

Cite this publication as

Mathias Schafmeister, »Ich lehne es ab, seine Untaten auf mich zu nehmen« (2020), Campus Frankfurt / New York, 60486 Frankfurt/Main, ISBN: 9783593444178

344
accesses

Descripción / Abstract

Der Schriftsteller Gerhard Nebel (1903–1974), ein Weggefährte Ernst Jüngers, steht mustergültig für den Typus konservativer Intellektueller, die teils freudig, teils widerwillig im Nationalsozialismus mitwirkten und sich dabei des verbrecherischen Charakters des Regimes sowie des eigenen Handelns oder Nichthandelns bewusst waren. Im Nachhinein bogen sich diese Mitläufer ihre Biografie oft durch Umdeutungen zurecht. Das Buch liefert – weit über die Person Nebels hinaus – wertvolle Erkenntnisse, die sowohl ein tieferes Verständnis der Funktionsbedingungen des Nationalsozialismus ermöglichen als auch die apologetische Aufarbeitung der Vergangenheit in der Nachkriegszeit erhellen.

Descripción

Mathias Schafmeister, Dr. phil., studierte Soziologie, Sozialgeschichte und Geschichte an der Universität Bielefeld. Er ist als Archivar beim Landesarchiv Nordrhein-Westfalen tätig.

Índice

  • BEGINN
  • Inhalt
  • Einleitung: Anders gewesen?
  • Prolog: Vom Schicksal gezeichnet 1903–1933
  • Vertreibung aus dem Paradies
  • In der Welt des Geistes: Studium
  • Teil I: VergangenheitDistanzierungen in der Sicherheit des Mitmachens1933–1945
  • 1. Zwischen Ablehnung und Etablierung1933–1941
  • Standortsuche
  • Einordnung
  • Angekommen
  • 2. Zwang, Verlockung, Verstrickung: Soldat fürs Reich 1941–1945
  • Abenteuersuche
  • Ernüchterung: Verstoßen ins Primitive
  • Aufstieg: Disziplin für ein kleines bisschen Macht
  • Endlich auf ausonischer Erde
  • Der Theaterbesucher betritt die Bühne
  • Am Abgrund: Leistung, Freiheit, innere Fluchten
  • Dem Gewissen zum Trotz?
  • Auf geistigem Rückzug
  • Teil II: Bewältigung - Vom Mitläufer zum Widerständler. Akteur im Schulddiskurs der Zusammenbruchsgesellschaft 1945–1951
  • Vorspann: Chancen und Zwänge
  • 3. Umschreiben – Umdeuten: Die Geburt des Widerständlers
  • Selbstdeutungen im Entnazifizierungskontext
  • »… ich will nicht leugnen« – Koloniale Phantasien im rechten Licht
  • Literarische Persilscheine
  • 4. Im Ringen um Deutungshoheit: Vergangenheitsinterpretation und Zukunftsgestaltung
  • Ein unabhängiger Richter im Labyrinth der Schuld
  • Für das deutsche Volk
  • In eigener Sache
  • Freispruch
  • 5. Die Stimme der Schweigenden
  • Sprechen oder Schweigen? Kommunikationsstrategien
  • Anwalt und Vorkämpfer für Ernst Jünger
  • Schild der Argonauten – Zeitschriftenpläne
  • »Ein Start mit Namen wie dem Ihren würde sich gut machen« – Beihilfe zum Widerstand
  • Glückwünsche von der »Inneren Emigration«: Thomas Mann zum 75. Geburtstag
  • Epilog: Vergangenheit, die nicht vergeht 1951–1974
  • Auf verlorenem Posten
  • Sagbares und Unsagbares in bundesrepublikanischer Sicherheit
  • Opfer – Mitläufer – Täter? Problematische Begegnungen
  • Die Unfähigkeit der Einsicht: Eine Schlussbetrachtung
  • Anhang
  • Quellen
  • Werke von Gerhard Nebel
  • Archivalien
  • Gedruckte Quellen
  • Literatur
  • Internet
  • Tagebuchverzeichnis
  • Abbildungsnachweis
  • Danksagung

Títulos relacionados

    Otros títulos del mismo autor