Mit »gescheiterten« Interviews arbeiten

Impulse für eine reflexiv-interaktionistische Interviewforschung

Judith Eckert y Diana Cichecki

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Judith Eckert, Diana Cichecki, Mit »gescheiterten« Interviews arbeiten (2020), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISBN: 9783779950950

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Descripción / Abstract

»Gescheiterte« Interviews werden in der qualitativen Sozialforschung üblicherweise aus der Auswertung ausgeschlossen und weithin tabuisiert. Demgegenüber sehen Eckert und Cichecki besondere Erkenntnischancen, wenn »Scheitern« als willkommene Irritation eigener Vorannahmen anerkannt und analytisch genutzt wird. Auf Basis von Erfahrungen aus der deutschsprachigen und internationalen Forschungspraxis zeigen sie konkrete, produktive Umgangsstrategien mit »gescheiterten« Interviews auf. Die Autorinnen geben wichtige Impulse für eine reflexiv-interaktionistische Neuausrichtung der qualitativen Interviewforschung.

Descripción

Dr. Judith Eckert ist Soziologin und arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Duisburg-Essen. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind qualitative Methoden und Methodologie, Soziologie der (Un-)Sicherheit bzw. Angst, Beziehungs- und Familiensoziologie sowie Geschlechter- und Ungleichheitsforschung.
Diana Cichecki arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Soziologie der Universität Freiburg. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind kritische Beziehungsforschung mit Schwerpunkt auf einvernehmlich nicht-monogame Beziehungen, qualitative Methoden und Methodologie sowie Soziologie der Geschlechterverhältnisse.

Índice

  • BEGINN
  • Inhalt
  • 1 „Gescheiterte“ Interviews: Eine normale, aber vernachlässigte Erfahrung
  • 2 „Scheitern“: Eine grundlagentheoretische Rahmung
  • 2.1 Was heißt „Scheitern“?
  • 2.2 „Scheitern“ als Problem und Tabu: Das konventionelle Verständnis
  • 2.3 „Scheitern“ als Erkenntnischance: Eine qualitative Perspektive
  • 2.4 Pragmatismus: Probleme als Ausgangspunkt für neue Erkenntnisse
  • 2.5 Interaktionismus: „Prekäre Stabilität“ und stabile Prekarität von Kommunikation
  • 2.6 Reflexivität: Starke und unangenehme Formen
  • 3 Woran und wofür „scheitern“? Typologisierung
  • 3.1 Woran „scheitern“? Irritierte Hintergrunderwartungen
  • 3.2 Wofür „scheitern“? Arten des Erkenntnisgewinns
  • 3.3 Fazit: Störungen ernst nehmen
  • 4 Methodische Strategien
  • 4.1 Ein fokussiertes „all is data“
  • 4.2 Verbale Daten sequenz- und feinanalytisch auswerten
  • 4.3 Beobachtungs- und Kontextdaten nutzen
  • 4.4 Die Forschenden als Forschungsinstrument nutzen
  • 4.5 In der Gruppe arbeiten
  • 4.6 Interviewpartner*innen in die Deutung der Irritation miteinbeziehen
  • 4.7 Forschungsliteratur nutzen
  • 4.8 Rückblick und Ausblick: Zum (Erfindungs-)Reichtum qualitativer Forschung
  • 5 Reflexiv-interaktionistische Impulse für die Interviewforschung
  • 5.1 Warum „Scheitern“ produktiv sein kann, aber nicht muss
  • 5.2 Impulse für die Interviewforschung
  • 5.3 Impulse für die Methodenvermittlung
  • Literatur

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